Königsfamilie, namentlich eine Denkmünze auf den Tod Karls XII., fertigte. Im J. 1726 ging er nach Italien, verweilte bis 1728 in
Rom, wo er gründliche Studien nach der Antike machte, begab sich dann wieder nach Schweden und von da nach Petersburg, um das
Bildnis der Kaiserin Anna zu stechen. Später kehrte er in die Schweiz zurück. Er starb Hedlinger gilt
für einen der ersten Meister seines Faches. Dem verdorbenen Geschmack seiner Zeit huldigt er nur zuweilen durch unschöne Allegorien
und Symbole auf der Rückseite seiner Medaillen. Seine Werke sind durch Abbildungen bekannt, in Kupferstich von Mechel: »Œuvres
de chevalier Hedlinger« (Basel
1775),
in Schwarzkunst von Haid: »Des Ritters J. K. Hedlinger Medaillenwerk« (das. 1781);
eine vollständige Sammlung
seiner Medaillen veranstaltete Füßli (Augsb. 1782).
in der Geschichte der Moralphilosophie die Ansicht derer, welche das höchste Gut des Menschen und das Ziel seines Strebens in
das Vergnügen setzen. Insofern wir unter Glückseligkeit überhaupt das Wohlbefinden oder den Zustand
verstehen, welcher den Wünschen und Bedürfnissen des Subjekts entsprechend ist, so ist Hedonismus s. v. w. Glückseligkeitslehre,
aber die niedrigste Gestalt derselben. Ansicht und Name kommen von den Griechen und zwar von dem Sokratiker Aristippos und seiner
Schule, welche auch die kyrenaische und, wegen jener Lehre, die Schule der Hedoniker (Hedonisten) genannt
wird (s. Kyrenaiker).
(spr. eduäng), Edmond, franz. Maler u. Radierer, geb. 1819 zu Boulogne sur Mer, bildete sich in Paris unter
Nanteuil und Delaroche aus, aber nicht in deren speziellem Fach, sondern in der durch das Treiben und Arbeiten des
Landvolkes belebten Landschaft, die er mit wenigen Mitteln sehr einfach, aber mit großer Natürlichkeit vorzuführen weiß.
Am gelungensten sind die Szenen aus Spanien, dessen Natur und Menschen er in ihrem wahren Charakter mit echt südlichem Kolorit
schildert.
Dieser Art sind aus den Jahren 1844-57: die Holzhacker in den Pyrenäen, der Halt, Erinnerung an Spanien,
Mühle in Konstantine, arabisches Kaffeehaus in Konstantine, die Frauen im Ossauthal (Nieder-Pyrenäen), an der Quelle, eine Soiree
bei den Arabern, die Ernte, die Ährenleserin, die Jagd, der Fischfang u. a. Dazu kommen aus den 60er Jahren vier Medaillons
(Künstlerporträte) im Théâtre français und die Allee der Tuilerien im Frühling (1865). Neuerdings widmete
er sich auch der Radierkunst und führte in sehr sorgfältiger Arbeit fünf Blätter nach Bidas Zeichnungen zu den Evangelien,
die Erziehung der heiligen Jungfrau und eine Pietà nach Delacroix, die Krönung der heiligen Jungfrau nach Papety, mehrere Blätter
nach Leleux, die Invaliden nach Henry Roeburn, Diana im Bade nach Boucher, die Orangen nach Henriette Browne
und sechs Blätter für eine Ausgabe der »Sentimental journey« von Sterne aus.
(Hidschre, ehedem auch Hegira, »das Weggehen«, abgekürzt für hedschirat el nabi, »Fortgehen
des Propheten«),
der gewöhnliche Ausdruck für die Flucht Mohammeds aus Mekka. Von ihr, 15. Juli 622, als dem
Tag des Neumondes, beginnen die Mohammedaner ihre Zeitrechnung. Da sie nach Mondjahren (von 354 Tagen) rechnen, so sind 33 mohammedanische
Jahre ziemlich 32 christlichen gleich. Will man daher die Jahre der Hedschra auf christliche Zeitrechnung zurückführen, so darf
man nur, um diese annähernd zu finden, den 33. Teil der Jahressumme abziehen und dann 622 dazu addieren
(s. Chronologie und Jahr).
Vgl. Wüstenfeld, Vergleichungstabelle der mohammedanischen und christlichen Zeitrechnung (Leipz.
1854).
(altdeutsch Hadewîc, »Glückskampf«, s. v. w.
kriegerische Kämpferin), deutscher Frauenname. Bemerkenswert:
1) (Hadwig) Herzogin von Schwaben, Tochter Herzog Heinrichs I. von Bayern und seiner Gemahlin Judith, war bereits
in ihrer Jugend mit dem griechischen Kaiser Konstantin Porphyrogennetos verlobt und von einem Eunuchen im Griechischen unterrichtet
worden, hatte aber, wie erzählt wird, um diese verhaßte Verbindung zu vereiteln, vor dem griechischen Maler, der ihr Bild
malen sollte, absichtlich ihr schönes Gesicht verzerrt. 955 wurde sie mit dem Herzog Burchard II. von Schwaben
vermählt, den sie durch ihren Geist und ihre Schönheit beherrschte. Nach seinem Tod 973 zog sie sich auf den Hohentwiel zurück,
wo sie mit dem Mönch Ekkehart II., Palatinus von St. Gallen, wie Scheffel es in seinem Roman darstellt, ihre gelehrten Studien
fortsetzte (vgl. Ekkehart 1-3). Sie starb 994.
2) Heilige, Tochter Bertholds IV., Markgrafen von Meran, ward schon in ihrem zwölften Jahr mit Herzog Heinrich I. von Schlesien
und Polen vermählt dem sie sieben Kinder gebar, und zog sich 1238 als Witwe in das von ihr gestiftete und reich ausgestattete
Cistercienser-Nonnenkloster Trebnitz bei Breslau zurück, wo sie, durch das unglückliche Geschick vieler
Angehörigen gebeugt, starb. Sie ward 1268 kanonisiert und gilt für die Schutzpatronin Schlesiens. Tag: 17. Oktober. Dargestellt
wird sie als Cistercienserin, neben ihr Krone und Fürstenmantel, auch barfuß, die Schuhe in der Hand tragend, oder in der Hand
das Modell einer Kirche.
Vgl. Knoblich, Lebensgeschichte der heil. Hedwig (Bresl. 1860);
3) (Jadwiga) Königin von Polen, jüngere Tochter des Königs Ludwig d. Gr. von Ungarn und Polen, geb. 1370, ward in Ungarn erzogen
und in der Wiege mit dem Herzog Wilhelm von Österreich verlobt und bald vermählt. Nach dem Tod ihres Vaters
ward sie von den Polen zur Königin erwählt und in Krakau gekrönt. Als sich darauf der Herzog Jagello von Litauen
um ihre Hand bewarb und die Einverleibung seines Landes in Polen sowie seinen und seiner Unterthanen Übertritt zum Christentum
versprach, entsagte Hedwig auf Verlangen der Polen, welche keinen deutschen Herrscher haben wollten, ihrem ersten Gatten, nachdem
dieser vergeblich nach Krakau gekommen war und sie zu entführen versucht hatte. Am mit Jagello vermählt, ertrug
sie ihr Geschick mit stiller Ergebung und erwarb sich durch ihre Sanftmut und Klugheit die Achtung ihres
rauhen Gemahls. Sie starb im Kindbett. Sie war eifrig bemüht, unter dem polnischen Volk Bildung zu verbreiten. Ihrem
letzten Willen gemäß erneuerte ihr Gemahl nach ihrem Tode die Krakauer Universität.
Johann, Botaniker, geb. zu Kronstadt in Siebenbürgen, wurde 1781 Arzt am Stadthospital
zu Leipzig, 1786 daselbst Professor der Medizin, 1789 Professor der Botanik und Inspektor des botanischen Gartens und starb Er
schrieb: »Fundamenta historiae naturalis muscorum frondosorum« (Leipz.
1882-83, 2 Tle.);
»Theoria generationis et fructificationis plantarum cryptogamicarum Linnaei«
(das. 1798);