1)
JohannJakob, Ichthyolog, geb. zu
Mannheim,
[* 3] wurde 1820 Präparator am Naturalienkabinett
in
Wien,
[* 4] 1836 erster Aufseher, 1851 Kustosadjunkt an demselben und starb in
Wien. Er schrieb: »Fische
[* 5] aus
Kaschmir«
[* 6] (Wien 1838);
»Die Süßwasserfische der österreichischen
Monarchie« (mit
Kner, Leipz. 1858).
früher s. v. w. Schnellfeuer, s.
Feuer^[= # im militärischen Sinn das Schießen aus Feuerwaffen, daher Feuerwirkung die durch die verfeuerten ...] (milit.).
Nach unermüdlichen Vorarbeiten und Überwindung mannigfacher Hindernisse begründete er hier 1747 eine
»ökonomisch-mathematische
Realschule« und in
Verbindung mit dieser 1748 ein
Lehrerseminar. Durch beide Anstalten wirkte Hecker anregend
auf
weite
Kreise.
[* 19]
Friedrich II. schenkte Heckers
Unternehmungen persönliche Beachtung und
Gunst und beauftragte ihn 1762 mit
der Abfassung des
General-Landschulreglements (erlassen 1763), welches lange und in gewisser Hinsicht
bis heute die gesetzliche Grundlage des preußischen Volksschulwesens geblieben ist. Hecker starb
Seine frische, imponierende Persönlichkeit, seine bedeutende Rednergabe machten ihn zu einem Volksagitator
besonders geeignet. Nachdem er sich infolge seiner sozialdemokratischen
Ansichten von seinen bisherigen
Freunden geschieden,
machte er auf dem
Landtag 1846-47 auch gegen das liberale
MinisteriumOpposition und beantragte
Steuerverweigerung bis zur Änderung
des herrschenden
Systems.
Als er hiermit in der
Minorität blieb, legte er im März 1847 sein
Mandat als
Volksvertreter nieder, beteiligte sich im
September 1847 an der
Offenburger Versammlung, wo das bekannte radikale
Programm entworfen
wurde, und nahm die
Wahl an, welche in seinem alten Wahlbezirk von neuem auf ihn fiel. Er stand schon vor und besonders nach
den Februarereignissen 1848 an der
Spitze der sozialdemokratischen
Republikaner. Im
Vorparlament stellte
er denAntrag, dasselbe möge sich in
Permanenz erklären. Da der
Antrag durchfiel, verließ er mit seinen politischen
Freunden
die Versammlung und organisierte nun eine Volkserhebung an der schweizerischen
Grenze.
Mißmutig über die Wendung, welche die deutschen Angelegenheiten nahmen, und entzweit mit den übrigen republikanischen
Führern, namentlich mit Struve und Heinzen, wanderte Hecker im September 1848 nach Amerika
[* 26] aus und bewirtschaftete hier eine Farm
bei Belleville im StaatIllinois. Von der revolutionären badischen Regierung im Mai 1849 zurückberufen, erschien auch
im Juli mit einem kleinen Gefolge amerikanischer Offiziere in Straßburg,
[* 27] kehrte jedoch, da die Revolution sich ihrem Ende nahte,
nach kurzem Aufenthalt nach Amerika zurück.
Hier lebte er zurückgezogen auf seiner Farm. Bei dem Ausbruch des amerikanischen Bürgerkriegs führte er dem unionistischen
GeneralFremont ein Regiment zu, beteiligte sich selbst am Kampf und ward verwundet. Da sich sein Regiment
schon im Oktober 1861 infolge von Meuterei auflöste, kehrte er auf seine Farm zurück, befehligte aber später als Oberst wieder
eine Brigade in der Cumberlandarmee unter GeneralHoward mit Auszeichnung. Infolge von mancherlei Kränkungen legte er auch
dies Kommando 1864 nieder.
Der neuen EntwickelungDeutschlands
[* 28] widmete er seine lebhaftesten Sympathien, hielt bei der Friedensfeier zu St.
Louis eine glänzende patriotische Festrede, und wenn er sich auch bei einem Besuch Deutschlands im Sommer 1873 mit den hier
waltenden Verhältnissen nicht ganz befreunden konnte, gehörte er doch in Amerika zu den tüchtigsten
Vertretern des Deutschtums und zu den eifrigsten Verfechtern geistiger Freiheit gegen ultramontane Herrschsucht. Er starb in
St. Louis. Es erschienen von ihm »Reden und Vorlesungen« (Neust. a. H. 1872).