sind, besonders auf größern Schiffen, die Fenster der Kapitänskajütte. Dies gilt jedoch nur von Holz- und Segelschiffen.
An Bord eiserner Passagierdampfer sind im H. meist die Salons und Kajütten erster Klasse eingebaut. Am Spiegel ist, wie zu beiden
Seiten des Bugs, auf Handelsschiffen der Name des Schiffs und sein Heimatshafen, zuweilen mit Verzierungen,
angebracht. An Bord von Kriegsschiffen begrenzt der Spiegel fast ausschließlich die Wohnräume des Höchstkommandierenden.
1) Johann Jakob, Ichthyolog, geb. 22. Jan. 1790 zu Mannheim, wurde 1820 Präparator am Naturalienkabinett
in Wien, 1836 erster Aufseher, 1851 Kustosadjunkt an demselben und starb 1. März 1857 in Wien. Er schrieb: »Fische aus Kaschmir«
(Wien 1838);
»Die Süßwasserfische der österreichischen Monarchie« (mit Kner, Leipz. 1858).
2) August von, Maler, geb. 1824 zu Landshut, sah sich, da er für den Beamtenstand bestimmt war, nur nach
Überwindung großer Schwierigkeiten im stande, die Kunstschule in Augsburg zu besuchen, wo er zwei Jahre blieb, trat dann
in die Akademie zu München und bildete sich unter Karl Schorn und nach dessen Tod (1850) unter Phil. Foltz aus. Von 1855 an malte
er Bilder aus dem Gebiet der Romantik und des gemütvollen Genres, z. B. Chactas und Atala, Mignon, Gretchen
am Spinnrad, Auswanderer etc. Während eines dreijährigen Aufenthalts in Italien wendete er sich der Historienmalerei und dem
italienischen Genre zu, kam aber in jener selten über eine äußerliche, zum Teil etwas theatralische Darstellungsweise der
Begebenheiten hinaus. Dahin gehören z. B.: Judith mit dem Haupte des Holofernes, der Einzug Ludwigs des
Bayern in Rom, der Einzug Maximilians in Brüssel, die Gründung des Armenbades Kreuth durch König Max Joseph (Nationalmuseum in
München), Lear verstößt seine Tochter Cordelia, die Tochter der Herodias, Antonius und Kleopatra, der Morgen auf der Piazza
Navona in Rom, der Abend auf dem Forum, der Flickschuster, die Villa Mondragone u. a. Er starb 29. Okt. 1883 in München.
Gehölze, die sich wegen reichlicher Verästelung, und weil sie den Schnitt gut
vertragen, zu Hecken eignen. Am häufigsten benutzt man Weißdorn, Weißbuche, Liguster, Fichte, Lebensbaum, Taxus.
1) Johann Julius, verdienter Schulmann, geb. 2. Nov. 1707 zu Werden a. d. Ruhr, bezog 1726 die Universität Halle und
wurde durch Aug. Herm. Franckes letzte Rede an die Studierenden ganz für dessen Lebensideale gewonnen. 1728 am
Seminar, 1729 am Pädagogium zu Halle angestellt, ward er 1735 Prediger und Schulinspektor am Militärwaisenhaus zu Potsdam, 1739 nach
persönlicher Wahl Friedrich Wilhelms I. erster Prediger an der Dreifaltigkeitskirche, später auch Oberkonsistorialrat zu Berlin.
Nach unermüdlichen Vorarbeiten und Überwindung mannigfacher Hindernisse begründete er hier 1747 eine
»ökonomisch-mathematische Realschule« und in Verbindung mit dieser 1748 ein Lehrerseminar. Durch beide Anstalten wirkte Hecker anregend
auf
weite Kreise. Friedrich II. schenkte Heckers Unternehmungen persönliche Beachtung und Gunst und beauftragte ihn 1762 mit
der Abfassung des General-Landschulreglements (erlassen 1763), welches lange und in gewisser Hinsicht
bis heute die gesetzliche Grundlage des preußischen Volksschulwesens geblieben ist. Hecker starb 29. Juni 1768.
Vgl. F. Ranke, J.
J. Hecker (Berl. 1847).
2) Justus Friedrich Karl, Mediziner, geb. 5. Jan. 1795, war Professor der Medizin in Berlin, wo er 11. Mai 1850 starb. Er hat sich besonders
um die Geschichte der großen Volksseuchen des Mittelalters bedeutende Verdienste erworben. Seine Hauptschriften
sind: »Geschichte der Heilkunde« (Berl. 1822-29, 2 Bde.);
»Der schwarze Tod im 14. Jahrhundert« (das. 1832);
»Die Tanzwut, eine Krankheit im Mittelalter« (das. 1832);
»Der englische Schweiß«
(das. 1834);
»De peste Antoniniana commentatio« (das. 1835);
»Geschichte der neuern Heilkunde« (das. 1839),
»Kinderfahrten, eine historisch-pathologische Skizze« (das. 1845);
»Die Volkskrankheiten des Mittelalters« (hrsg. von Hirsch,
das. 1865).
3) Friedrich Karl Franz, Führer der republikanischen Partei in Baden bei der Erhebung von 1848, geb. 28. Sept. 1811 zu Eichtersheim
im Badischen, studierte die Rechte und ließ sich 1838 als Obergerichtsadvokat in Mannheim nieder. 1842 vom
Bezirk Weinheim-Ladenburg in die badische Zweite Kammer gewählt, that er sich in derselben bald durch heftige Opposition gegen
das Ministerium Blittersdorff hervor und half dadurch dessen Sturz herbeiführen. Er war es auch, der zuerst (6. Febr. 1845) gegen
die beabsichtigte Verschmelzung Schleswig-Holsteins mit Dänemark in der badischen Kammer seine Stimme erhob.
In weitern Kreisen ward er dem deutschen Volk durch die Ausweisung aus den preußischen Staaten 23. Mai 1845 bekannt, als er sich
auf einer Reise nach Stettin mit Itzstein in Berlin aufhielt.
Seine frische, imponierende Persönlichkeit, seine bedeutende Rednergabe machten ihn zu einem Volksagitator
besonders geeignet. Nachdem er sich infolge seiner sozialdemokratischen Ansichten von seinen bisherigen Freunden geschieden,
machte er auf dem Landtag 1846-47 auch gegen das liberale Ministerium Opposition und beantragte Steuerverweigerung bis zur Änderung
des herrschenden Systems. Als er hiermit in der Minorität blieb, legte er im März 1847 sein Mandat als
Volksvertreter nieder, beteiligte sich im September 1847 an der Offenburger Versammlung, wo das bekannte radikale Programm entworfen
wurde, und nahm die Wahl an, welche in seinem alten Wahlbezirk von neuem auf ihn fiel. Er stand schon vor und besonders nach
den Februarereignissen 1848 an der Spitze der sozialdemokratischen Republikaner. Im Vorparlament stellte
er den Antrag, dasselbe möge sich in Permanenz erklären. Da der Antrag durchfiel, verließ er mit seinen politischen Freunden
die Versammlung und organisierte nun eine Volkserhebung an der schweizerischen Grenze.
Nachdem er 12. April von Konstanz aus mit Struve die offene Aufforderung zum Aufstand erlassen, fiel er an der
Spitze einer Freischar in das badische Oberland ein und traf am Morgen des 20. mit den badischen Truppen unter dem Generalleutnant
Friedrich v. Gagern vor Kandern zusammen, wo der letztere fiel und die Freischaren nach einem kurzen Gefecht zurückwichen. Hecker flüchtete
sich danach auf schweizerischen Boden und nahm seinen Wohnsitz zu Muttenz, wo er eine Schrift: »Die Volkserhebung
in Baden«, veröffentlichte und den »Volksfreund« herausgab.
mehr
Mißmutig über die Wendung, welche die deutschen Angelegenheiten nahmen, und entzweit mit den übrigen republikanischen
Führern, namentlich mit Struve und Heinzen, wanderte Hecker im September 1848 nach Amerika aus und bewirtschaftete hier eine Farm
bei Belleville im Staat Illinois. Von der revolutionären badischen Regierung im Mai 1849 zurückberufen, erschien auch
im Juli mit einem kleinen Gefolge amerikanischer Offiziere in Straßburg, kehrte jedoch, da die Revolution sich ihrem Ende nahte,
nach kurzem Aufenthalt nach Amerika zurück.
Hier lebte er zurückgezogen auf seiner Farm. Bei dem Ausbruch des amerikanischen Bürgerkriegs führte er dem unionistischen
General Fremont ein Regiment zu, beteiligte sich selbst am Kampf und ward verwundet. Da sich sein Regiment
schon im Oktober 1861 infolge von Meuterei auflöste, kehrte er auf seine Farm zurück, befehligte aber später als Oberst wieder
eine Brigade in der Cumberlandarmee unter General Howard mit Auszeichnung. Infolge von mancherlei Kränkungen legte er auch
dies Kommando 1864 nieder.
Der neuen Entwickelung Deutschlands widmete er seine lebhaftesten Sympathien, hielt 12. Febr. 1871 bei der Friedensfeier zu St.
Louis eine glänzende patriotische Festrede, und wenn er sich auch bei einem Besuch Deutschlands im Sommer 1873 mit den hier
waltenden Verhältnissen nicht ganz befreunden konnte, gehörte er doch in Amerika zu den tüchtigsten
Vertretern des Deutschtums und zu den eifrigsten Verfechtern geistiger Freiheit gegen ultramontane Herrschsucht. Er starb 24. März 1881 in
St. Louis. Es erschienen von ihm »Reden und Vorlesungen« (Neust. a. H. 1872).