Augenblick hört die
Wirkung des Hebers auf. Wenn man das untere Ende des langen
Schenkels eines Hebers umbiegt und dasselbe
in eine
Spitze auslaufen läßt, so spritzt das
Wasser aus dieser
Spitze, die möglichst tief unter dem
Niveau der
Flüssigkeit
liegen muß, in die
Höhe (Springheber).
(Steuerrollen, Steuerlisten) sind die nach den
Namen der Steuerpflichtigen geordneten,
bei
Schatzungen und auch bei direkten
Aufwandsteuern vorkommenden Steuererhebungslisten, in welchen die von jedem Pflichtigen
zu entrichtende
Summe verzeichnet ist.
(spr. ebähr), 1)
JacquesRené, einer der berüchtigtsten Schreckensmänner der französischen
Revolution, geb. 1755 zu
Alençon, kam jung nach
Paris,
[* 2] wo er sich als Bedienter und Billetkontrolleur an einem
Theater
[* 3] seinen Unterhalt
erwarb. Nicht ohne
Geist, von gewinnendem Äußern, feinen, liebenswürdigen
Manieren, aber cynisch frivol, gehörte er seit
Ausbruch der
Revolution zu den radikalsten Mitgliedern des Jakobinerklubs. Seit 1789 redigierte er das durch ganz
Frankreich
verbreitete
Blatt
[* 4] »Le
[* 5]
PèreDuchesne«, welches in rohster
Sprache
[* 6] das
Volk zu blutigen Gewaltthaten aufreizte,
ward infolge der Ereignisse vom Mitglied des revolutionären
Gemeinderats und
SubstitutChaumettes als
Generalprokurator
der
Kommune und spielte bei den Septembermetzeleien und den weitern Volksbewegungen eine hervorragende
Rolle.
2) Edmond, Geolog, geb. zu Villefargeau
(Yonne), ward 1833
Lehrer, später chemischer Präparator an der
Normalschule, 1852
Direktor
des naturwissenschaftlichen
Unterrichts, 1857
Professor der
Geologie
[* 7] an der
Sorbonne. Er schrieb: »Le mers anciennes et
leurs rivages dans le bassin de
Paris« (1857);
3) Ernest, franz.
Maler, geb. zu
Grenoble,
[* 8] kam 1835 nach
Paris, um dieRechte zu studieren, arbeitete
aber gleichzeitig in der Werkstatt des Bildhauers
David d'Angers und später bei
Delaroche. Im J. 1839 errang er mit einer
biblischen
Komposition, der Findung von
JosephsBecher
[* 9] in
BenjaminsSack, den römischen
Preis und ging dann nach
Rom,
[* 10] wo er fünf
Jahre blieb. Nach seiner Rückkehr machte er sich durch Gemälde aus dem italienischen Volksleben bekannt,
unter denen die
Malaria, ein auf dem
Tiber mit fieberkranken Männern und
Frauen dahingleitendes
Boot (1850, im
Luxembourg), das
bedeutendste ist.
Dann malte
er den Judaskuß (1853), machte in der
DresdenerGalerie neue
Studien und befestigte sich durch sie in seiner
Richtung, wie die Mädchen von Alvito
und die Fienarolen (Heuverkäuferinnen) von
Sant' Angelo (1857) beweisen. Im
Salon von 1859 stellte
er zwei Brunnenszenen aus:
Frauen von Cervara (im
Luxembourg) und
RosaNera, in der
Weltausstellung 1867 vier
Porträte,
[* 11] 1869 la
Pastorella und la Lavandara.
In den letzten
Jahren hat er sich der religiösen
Malerei zugewendet
(Mater dolorosa,
heil.
Agnes). Héberts eigentliches Gebiet ist das italienische Genrebild, das er gewöhnlich noch durch eine sentimentale
Auffassung interessant zu machen sucht. Ende 1866 wurde er
Direktor der französischen
Akademie zu
Rom, wo er bis 1873 blieb,
und 1874 Mitglied des
Instituts.
(Brief an die Hebräerbrief) heißt etwa seit 200 ein anonym überliefertes biblisches Schriftstück, welches
die alexandrinischen
Väter auf den
ApostelPaulus zurückführten. Trotzdem, daß, wie jetzt allgemein
anerkannt wird, sprachliche und sachliche Schwierigkeiten jeden
Gedanken an Paulinische Abfassung verbieten, ließ sich doch
die alte
Kirche, besonders durch den Einfluß
Augustins, bewegen, das Schriftstück, welches in seinem Eingang einer Abhandlung
ähnlicher sieht als einem
Brief, als einen 14.
Brief des
Paulus in den
Kanon zu setzen. Aber selbst in Bezug
auf den
Lehrbegriff steht dieser
Brief durchaus selbständig neben
Paulus da und vertritt zum erstenmal und in charakteristischer
Weise das, was man den
¶
mehr
christlichen Alexandrinismus, die ins Christliche übertragene Weltanschauung Philos (s. d.) nennen könnte. Bestimmt ist die
Abhandlung für Judenchristen, deren Neigung zu den ererbten Formen und altgewohnten Anschauungen aufgeboten wird, um sie im
Christentum alle bekannten Gestalten, alle vertrauten Hoffnungen in der Gestalt der Erfüllung wiederfinden zu lehren und dadurch
zu bewegen, dem Judentum, welches nur Schatten
[* 25] und Vorbild kennt, endgültig den Abschied zu geben.
Geschrieben ist der Brief an die Hebräer nach der gewöhnlichen Annahme um 66, nach andern erst gegen Ende des 1. Jahrh. Kommentare
zu dem Hebräerbrief lieferten: Bleek (»Der Brief an die Hebräer, erläutert durch Einleitung, Übersetzung und fortlaufenden
Kommentar«, Berl. 1828-40, 2 Bde.,
und »Der Hebräerbrief erklärt«, hrsg.
von Windrath, Elberf. 1868),