»Grandfather's chair, true stories from history
and biography« (1851);
»Tangle wood tales« (1853) u. a. Auch schrieb
er um jene Zeit eine
Biographie des ihm befreundetenGeneralsPierce: »Life of
FranklinPierce« (Bost. 1852).
Zur Herstellung seiner leidenden
Gesundheit hatte eine
Reise nach
Italien
[* 2] unternommen, die ihm
Stoff zu dem phantastischen
Roman
»Transformation« (Lond. 1860; deutsch u. d. T.:
»Mirjam, oder
Gras und Künstlerin« von Klara
Marggraff, Leipz. 1862) lieferte. Nach seiner Rückkehr veröffentlichte er sein
letztes Werk: »Our old home«
(Boston
[* 3] 1863, 2 Bde.),
eine
Reihe von lebenswahren Schilderungen des englischen
Landes und
Volkes. Er starb zu
Plymouth
[* 4] in
Massachusetts. Nach seinem
Tod erschienen noch der
Roman
»Septimius« (1872)
und das halbvollendete Werk
»Dr. Grimshawe's secret« (1882). Hawthorne zeichnet sich durch vollendeten
Stil und scharfe
Charakteristik aus und bekundet ein tiefes moralisches
Gefühl bei unbegrenzter
Liebe zur
Natur. Mit Vorliebe behandelt er das Seltsame, Geheimnisvolle und Schreckliche. Gesamtausgaben seiner Werke erschienen
zu
Boston in 12
Bänden (1883), in 24
Bänden (1884) und in 6
Bänden (1886).
Vgl.
Page,
Memoir of Nathaniel Hawthorne (Lond. 1872);
Seine
GattinSophia, die sich ebenfalls als Künstlerin und Schriftstellerin einen
Namen erworben hat, lebte nach seinem
Tod
erst in
Dresden,
[* 5] dann in
London,
[* 6] vorzugsweise mit der Herausgabe der von ihrem Mann hinterlassenen
»Note books«,
einer reichen Sammlung von
Notizen,
Sentenzen und Brieffragmenten des Dichters, beschäftigt, die in einer
Reihe von
Bänden
(1868-71) erschienen; starb in
London.
Sein Sohn
Julian Hawthorne, geb. zu
Boston, welcher in
Dresden Ingenieurwissenschaften
studierte, schrieb das biographische Werk »Nathaniel and his wife« (Lond.
1884, 2 Bde.),
AugustFranzLudwigMaria,
Freiherr von, bekannt durch seine
Schriften über die russische u. deutsche Agrarverfassung,
geb. auf dem
Gut Abbenburg im Paderbornischen, widmete sich seit 1811 auf der
Bergschule in
Klausthal dem Bergfach,
studierte, nachdem er die
Freiheitskriege mitgemacht, 1815-18 in
Göttingen
[* 14] und verwaltete dann die väterlichen
Güter, mit
Studien für ein umfassendes Werk über Agrarverfassung beschäftigt, wovon indessen nur der erste Teil: »Über
die Agrarverfassung in dem
FürstentumPaderborn
[* 15] und
Korvei« (Berl. 1829), erschien.
Während des Sezessionskriegs diente er freiwillig als
Arzt. 1865-72 war er
Professor der
Mineralogie und
Geologie
[* 20] in
Philadelphia.
[* 21] 1866 machte
er eine sehr erfolgreiche
Reife an den obern
Missouri und 1867 begann er für die
Regierung der
Vereinigten Staaten
[* 22] die Erforschung der westlichen Territorien und führte dieselbe mit größtem Erfolg durch.
In denJahren 1870-72 entdeckte
und durchforschte er die merkwürdige Geiserlandschaft im Quellgebiet des
Yellowstone. Außer etwa 50 »Memoirs« hat Hayden 10 Jahresberichte
veröffentlicht, außerdem verschiedene
Bände von »Miscellaneous memoirs«, 8 Quartbände wissenschaftlichen
Inhalts und »Pictures of
Rocky Mountains scenery« und »The
Yellowstone National Park« (1877),
Schulmeister, seinem Vetter, wo er, neben Lesen, Schreiben und dem Katechismus, Singen sowie fast alle Blas- und Saiteninstrumente
spielen lernte. Nach etwa drei Jahren als Chorknabe für die Musikaufführungen in der Stephanskirche zu Wien
[* 25] mit vorgeschlagen,
bestand er die Probe und trat nun als Schüler in das Kapellhaus der Stephanskirche ein, wo er bis zum 16. Jahr
blieb und durch den KapellmeisterReuter neben gründlichem Gesangunterricht auch Anregung zum Kompositionsstudium erhielt.
Weitere Belehrung auf letzterm Gebiet schöpfte er privatim aus Matthesons »Vollkommenem Kapellmeister« und Fux' »Gradus ad Parnassum«,
und in seinem Produktionsdrang wagte er sich bald an 8 und 16stimmige Sätze. Mit dem 16. Jahr wurde
er, weil seine Stimme gebrochen war, entlassen und mußte sich nun auf eigne Hand
[* 26] fortzubringen suchen. Er gab Lektionen, spielte
bei Nachtständchen und in Orchestern um Geld, übte sich dabei fleißig in der Komposition und beneidete, nach seinem eignen
Ausdruck, keinen König, wenn er an seinem alten, von Würmern zerfressenen Klavier saß.
Seine äußere Stellung wurde indessen immer mißlicher, und er sah sich dem bittersten Mangel ausgesetzt, als ihm 1751 ein
günstiger Zufall zur Bekanntschaft mit dem Dichter Metastasio und durch diesen mit dem neapolitanischen Komponisten und Gesanglehrer
Porpora verhalf, welch letzterer ihm vielfach die Klavierbegleitung bei seinen Lektionen übertrug, wofür
Haydn sich dazu verstehen mußte, von ihm als Bedienter benutzt zu werden - eine Rolle, die er übrigens um so williger durchführte,
als er dem Umgang mit Porpora neben materiellen Vorteilen noch den künstlerischen verdankte, die italienische Gesangs- und
Kompositionsmethode gründlich kennen zu lernen. Um diese Zeit entstanden seine ersten Klaviersonaten,
Trios und Serenaden, im folgenden Jahr (1753) auch seine erste Oper: »Der krumme Teufel«, welche indessen keine Verbreitung fand,
da sie als Satire auf den hinkenden Theaterdirektor Affligio schon nach der dritten Aufführung verboten wurde;
endlich schrieb
er auch im genannten Jahr sein erstes Streichquartett, in welcher Kunstgattung er später das Höchste
zu leisten berufen war.
Nachdem inzwischen verschiedene seiner Arbeiten ohne sein Zuthun in den Handel gelangt waren, erhielt
er 1759 seine erste Anstellung als Musikdirektor des Grafen Morzin, für dessen Kapelle er seine erste Symphonie in D dur schrieb.
Jetzt, auf seinen geringen festen Gehalt fußend, wagte er die Tochter eines Friseurs Keller, der sich
früher seiner angenommen hatte, zu heiraten; die Ehe war aber nicht glücklich. Kinder- und liebelos dauerte sie bis 1800,
wo die Frau in Baden
[* 27] bei Wien starb. 1760 ward Haydn Kapellmeister des FürstenEsterházy mit 400 GuldenGehalt
und der besten Gelegenheit, nach allen Seiten hin sein Talent zu bewähren.
Hiermit begann für Haydn die Zeit der eigentlichen Ernte
[* 30] und zugleich die Periode seiner größten Schöpfungen. Während dieses
ersten Aufenthalts und eines zweiten 1794 und 1795 (im ganzen etwa drei Jahre) in London schrieb er die
Oper »Orfeo ed Euridice«, seine zwölf sogen.
englischen Symphonien, Quartette und viele andre geistliche und weltliche Sachen. Daneben mußte er unaufhörlich in Konzerten
und Gesellschaften dirigieren, spielen und singen, unterrichten, Besuche machen und empfangen und endlose Ehren- und Liebesbezeigungen,
darunter seine Ernennung zum Doktor der Musik von seiten der UniversitätOxford,
[* 31] entgegennehmen.
Reich belohnt und ehrenvoll anerkannt wie selten ein Künstler, kehrte Haydn nach Wien zurück. Auch die Anregung zu seinem erfolgreichsten
Werk, dem Oratorium »Die Schöpfung«, verdankt er jenem Aufenthalt in England; den ihm vom dortigen Dichter Lidley anvertrauten
Text brachte er nach Wien, ließ ihn, da er der englischen Sprache
[* 32] nicht hinreichend mächtig war, um das
Original zu komponieren, vom Freiherrn van Swieten frei ins Deutsche
[* 33] übersetzen und vollendete die Komposition 1798. Der glänzende
Erfolg der »Schöpfung« bei ihrer ersten Aufführung in Wien 1799, welcher sich unmittelbar darauf in allen Hauptstädten Europas
wiederholte, veranlaßte den Künstler, noch ein zweites gleichartiges Werk zu schreiben, und so entstanden 1800 »Die
Jahreszeiten«
[* 34] (nach ThomsonsLehrgedicht »The seasons«),
eine Arbeit, welche mit ihrer Frische und Jugendkraft die 68 Jahre ihres
Autors nirgends spüren läßt. Nach der Vollendung dieses mit gleichem Beifall wie die »Schöpfung« aufgenommenen Oratoriums
schwand seine Produktionskraft mehr und mehr; 1803 beschloß er seine schöpferische Thätigkeit mit dem 83., unvollendet
gebliebenen Streichquartett, dann genoß er noch sechs Jahre, als Künstler wie als Mensch hochverehrt, auf sein kleines Besitztum
in der Wiener Vorstadt Gumpendorf zurückgezogen, der Ruhe bis zu seinem am während des Einzugs
der französischen Armee erfolgten Tod. Vor derMariahilferKirche zu Wien wurde ihm 1887 ein Marmordenkmal (von Natter) errichtet.
Ungeachtet des wohlverdienten Ruhms, den sich als Vokalkomponist erworben, liegt doch seine Hauptstärke in der Instrumentalmusik,
deren Formen er zwar bereits fertig vorfand, ihre Entwickelung von innen heraus jedoch so kräftig und
liebevoll förderte, daß er mit Recht als der Schöpfer der modernen Instrumentalmusik gelten darf. Namentlich danken ihm
die Orchestersymphonie und das Streichquartett ihre Ausbildung, in welchen beiden Gattungen seine hohe Meisterschaft in der
thematischen Arbeit, der Kunst, aus einem manchmal unscheinbaren Motivkern die reichsten musikalischen Gebilde
erstehen zu lassen, sich glänzend bewährte. Bei aller Natürlichkeit und allem Reichtum der Erfindungweiß er stets Maß zu
halten, so daß seine Arbeiten hinsichtlich der Formvollendung und wahrhaft klassischen innern Harmonie selbst von
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