Schweißfriesel in reinster und kleinster Form gefunden, während die
Bläschen, welche in
[* 1]
Fig. 5 der Tafel dargestellt sind,
der
Ringflechte
(Herpes iris) angehören. Ungleich größer sind die
Blasen (bullae), welche beim Hautbrand
[* 1]
(Fig. 2) oder dem
Pemphigus
[* 1]
(Fig. 3) vorkommen; sie enthalten eine wässerige
Flüssigkeit und unterscheiden sich dadurch von der
Eiterblase oder
Pustel, welche der
Akne, dem
Ekthyma, der
Finne oder dem vorgeschrittenen Pockenausschlag eigen ist.
Eine eigentümliche, oft über den ganzen
Körper
verbreitete Wucherung und Verdickung der
Oberhaut bezeichnet man als
Fischschuppenkrankheit
[* 1]
(Fig. 1). Die vielfach verbreitete
Furcht, daß durch das Vertreiben von Hautkrankheiten
[* 2] schwere innere
Krankheiten entständen, ist als durchaus grundlos
erwiesen. Die Hauptheilmittel gegen Hautkrankheiten sind die
Bäder und Waschungen in den verschiedensten
Formen, die
Seifen und die ätzenden
Arzneikörper. In neuerer Zeit werden die
Teere und die Karbolsäurepräparate, bei
Syphilis und andern hartnäckigen
Ausschlägen
die
Quecksilber- und Arsenikpräparate,
Jod,
Leberthran etc. angewendet.
Die Hautkrankheiten der
Haustiere sind sehr verschiedener Art. Abgesehen von den einfachen Verwundungen und
Quetschungen, gehören zu denselben:
die
Mauke, die Druckschäden im
Genick, am
Widerrist und an der
Brust bei
Pferden, ferner das Hautjucken
(Prurigo);
Die bei
Pferden,
Rindern und
Hunden oft vorkommenden bläschen- und knötchenförmigen Hautausschläge werden als
»Ekzem« zusammengefaßt.
Ihre
spezielle
Ätiologie ist noch nicht genügend erforscht.
(Callus cutis, Tysus), eine hornartige Verdickung und
Verhärtung der
Oberhaut, die durch anhaltenden
Druck
entsteht, meist flach bleibt und dann von selbst vergeht, wenn der
Druck aufhört, zuweilen eine
Länge von 5-8
cm erreicht
(Hornauswuchs,
Hauthorn) und dann am besten nach vorausgegangener
Erweichung durch Seifenbäder
mit dem
Messer
[* 9] abgetragen wird.
die verhärteten, zur
Stütze des
Körpers und zum
Ansatz für die
Muskeln
[* 10] dienenden Teile der
Haut mancher
Tiere. Besonders entwickelt ist es bei den
Arthropoden oder
Gliederfüßlern (s. d.), also bei
Insekten,
[* 11]
Krebsen etc.;
hier wird es von
Chitin gebildet und stellt ein hartes, aber meist elastisches
Rohr dar, in welchem sich sämtliche Weichteile
mit Einschluß der eigentlichen Hautschicht befinden. Auch bei
Wirbeltieren ist es vorhanden, besteht aber hier aus
Verkalkungen
der
Lederhaut teils in Form von
Schuppen, teils in der von größern Knochentafeln (Hautknochen).
Letztere
sind insofern von besonderer Wichtigkeit, als sie einen Teil des knöchernen
Schädels ausmachen. Zu einem
Panzer wird das
Hautskelett bei den
Schildkröten,
[* 12]
Gürteltieren etc.
(Hautschmiere,Hautsalbe,Sebum cutaneum), das
Sekret der in der äußern
Haut gelegenen
Talgdrüsen. Er bildet
eine schmierige, halbflüssige
Masse, welche
Fette, Fettsäuren,
Cholesterin,
Eiweiß und
Salze enthält.
Der Hauttalg verleiht zunächst den
Haaren einen fettigen Überzug. Außerdem verbreitet er sich bei seiner in der Körperwärme
sehr weichen, halbflüssigen
Beschaffenheit über die ganze Oberfläche der
Epidermis.
[* 13] Er scheint keine andre Bestimmung zu
haben, als die hygroskopische
Beschaffenheit der
Hornschicht derEpidermis und der
Haare,
[* 14] welche diese nach
Befreiung von dem fettigen Überzug in ziemlich hohem
Grad besitzen, zu verringern und dadurch sowohl der Durchfeuchtung dieser
Organe als einer stärkern
Verdunstung durch die
Hornschicht und Austrocknung der tiefern Epidermisschicht und der
Lederhaut
zu widerstehen.
die freiwillige Abstreifung der
Haut, besonders wenn dieselbe dabei ihren Zusammenhang
bewahrt. Häutung tritt bei vielen
Tieren periodisch (z. B. alljährlich oder allmonatlich) ein und kennzeichnet meist bestimmte
Wachstums- und Entwickelungsstufen; oft steht sie auch mit wichtigen Lebensabschnitten in
Verbindung, wie bei der
Metamorphose
der
Insekten.
Mauserung (s. d.) und Haarwechsel der höhern
Tiere und die beständige oder periodische
Abschuppung
der
Oberhaut sind analoge Vorgänge.
Die
Gliederfüßler
(Krebse,
Insekten,
Spinnen
[* 15] etc.) werfen bei der Häutung nur die äußerste Hautschicht, nämlich die
Chitinlage, ab; da sich aber die letztere bis weit in den Vorder- und Hinterdarm sowie in die Kauwerkzeuge und vielfach auch
in die Ausführgänge der
Geschlechtsorgane und
Drüsen erstreckt, so ist der Vorgang für das
Tier ein
sehr anstrengender und häufig lebensgefährlicher. Nach der
Ablösung der alten, verhältnismäßig harten Chitinschicht
kommt die darunter neugebildete zum Vorschein und erhärtet erst allmählich, so daß in der Zwischenzeit die noch weichen
Tiere (Flußkrebse in diesem
Stadium heißen deswegen Butterkrebse) oft andern zur
Beute fallen.
Kristallographie erwarb ihm 1783 die Aufnahme in die Akademie. Im J. 1793 wurde er zum Mitglied der Commission des poids et
des mesures, dann zum Professor an der Normalschule, 1794 zum Konservator des Cabinet des mines und von Napoleon 1802 zum Professor
der Mineralogie am Museum der Naturgeschichte und bald darauf zum Lehrer an der Akademie ernannt. Er starb Hauy schrieb:
»Essai sur la théorie et la structure des cristaux« (Par.
1784; deutsch von Hessel, Frankf. 1810);
»Exposition raisonnée de la théorie de l'électricité et du magnétisme« (Par.
1787; deutsch von Murhardt, Altenb. 1801);
»Traité de minéralogie« (Par. 1801, 2 Bde.
mit Kupfern; neue Aufl., das. 1822; deutsch vonKarsten und Weiß, Leipz. 1804-10, 4 Bde.),
Hauys Hauptwerk;
»Traité élémentaire de physique« (Par. 1803, 2 Bde.;
neue Aufl. 1821, 2 Bde.; deutsch von
Blumhof, Weim. 1804, 2 Bde.);
»Traité des caractéres physiques des pierres précieuses« (Par. 1817;
deutsch von Leonhard, Leipz. 1818);
»Traité de cristallographie« (Par. 1822, 2 Bde.
mit Atlas).
2) Valentin, Begründer der ersten Erziehungs- u. Unterrichtsanstalt für Blinde, Bruder des vorigen, geb. zu St.-Just,
war Lehrer in Paris, als er, ergriffen durch den Anblick einer Kapelle von Blinden, den Plan faßte, für
blinde Kinder ähnlich zu sorgen, wie es schon der Abbé de l'Epée für die Taubstummen gethan hatte. Mit Beirat einer Blinden,
FräuleinParadies aus Wien, errichtete er 1784 in Paris zu diesem Zweck eine Anstalt, die 1791 vom Staat übernommen
ward. 1806 ging über Berlin
[* 19] nach St. Petersburg,
[* 20] wo er bis 1817 blieb. Dann nahm er sein Werk in Paris wieder auf u. starb
dort 1822, nachdem bereits sein menschenfreundliches Vorgehen bei fast allen gebildeten Völkern Nachfolge gefunden hatte.
Er schrieb: »Essai sur l'éducation des aveugles« (Par.
1786).
Vgl. Klein, Geschichte des Blindenunterrichts (Wien 1837);