doch finden sich außerdem noch bei den
Wiederkäuern
die sogen. Klauendrüsen, bei einigen
Raubtieren die Stink- und die Zibetdrüsen, ferner die Moschusdrüse etc. vor.
welche durch die sogen. Schweißporen ausmünden. Besonders stark sind sie in der Achselgrube
entwickelt. Man rechnet etwa zwei
Millionen für den ganzen
Körper; davon kommen auf 1 qcm am
Hals gegen 180, in der Hohlhand
und der Fußsohle je 370, dagegen am
Nacken,
Rücken und
Gesäß je noch nicht 60. Die
Talgdrüsen der Hautdrüsen, welche
den
Hauttalg oder die Hautschmiere absondern, stehen in enger Beziehung zu den
Haaren und fehlen daher auch an den meisten
haarlosen Hautstellen
(Sohle, Hohlhand etc.), gänzlich oder nahezu (T in
[* 1]
Fig. 1 im
Artikel
»Haut«). Sehr groß
sind sie in der
Nase,
[* 3] klein dagegen an den Kopfhaaren (s.
Haare).
[* 4] Sie sondern keine
Flüssigkeit ab, vielmehr lösen sich die
Drüsenzellen selbst los und machen noch innerhalb des Drüsensäckchens eine Umwandlung in eine fettige
Masse durch, als
welche sie von den stets nachdrängenden
Massen auf die Oberfläche derHaut befördert werden.
im
Handel die Körperbedeckungen größerer
Tiere (während die von kleinern
TierenFelle und
Bälge genannt werden)
und zwar die rohen Häute, welche noch dem Gerbeprozeß unterworfen werden sollen.
Diese rohen Häute bilden getrocknet oder durch
Aufstreuen von
Salz,
[* 5]
Salpeter oder andern fäulniswidrigen
Körpern konserviert einen bedeutenden Handelsartikel
(vgl.
Leder).
Ordnung der
Insekten,
[* 10] umfaßt
Kerbtiere mit beißenden
Mundteilen, unbeweglichem Prothorax, vierhäutigen, wenig geäderten
Flügeln und vollkommener
Metamorphose. Der
Körper ist
in derRegel langgestreckt, der
Kopf auf dem
Rumpfe frei beweglich. Der
Hinterleib ist meist vorn ganz schmal
und sitzt mit diesem sogen. Stiel der
Brust an.
Beim weiblichen
Geschlecht endet er mit einem gewöhnlich eingezogenen Legestachel
oder Giftstachel, welcher aus einer äußern sogenannten Stachelrinne, zwei Stachelscheiden und ebenso vielen Stechborsten
zusammengesetzt ist (s.
Bienen,
[* 1]
Fig. 2). An den
Fühlern der Hautflügler unterscheidet man meist ein großes Basalglied
und 11-12 kürzere
Glieder.
[* 11]
Die Mundwerkzeuge (s. Abbild.) sind beißend und zugleich leckend, Oberlippe und Oberkiefer (Mandibeln)
wie bei den
Käfern und
Geradflüglern gebildet,
Unterkiefer (Maxillen) u. Unterlippe dagegen verlängert, zum
Lecken eingerichtet,
in der
Ruhe häufig knieförmig umgelegt. Bei den
Bienen kann ein Teil der Unterlippe, die sogen.
Zunge,
die Form eines Saugrüssels annehmen. Die
Flügel sind durchsichtig, die vordern beträchtlich größer als die hintern, an
deren Außenrand kleine, übergreifende Häkchen entspringen, die sich an dem untern
Rande der Vorderflügel befestigen, so
daß für den
Flug eine größere, einheitliche
Fläche zu stande kommt.
Doch fehlen auch wohl die
Flügel einem der beiden
Geschlechter oder bei gesellig lebenden Hautflüglern den Arbeitern. Die
sehr frei beweglichen
Beine besitzen fünfgliederige, meist verbreiterte Tarsen. Die Netzaugen sind meist von beträchtlicher
Größe und stoßen beim männlichen
Geschlecht fast zusammen; allgemein finden sich drei Einzelaugen
(Ocellen).
Das
Nervensystem besteht aus einem meist sehr komplizierten
Gehirn
[* 12] und einem Bauchstrang mit 7-10
Ganglien.
Der
Darm
[* 13] ist gewöhnlich sehr lang, die Anzahl der Nierenschläuche
(Malpighischen Gefäße) groß. Dem ausdauernden Flugvermögen
entsprechend, sind die
Tracheen
[* 14] sehr entwickelt; ihre Längsstämme bilden blasige Erweiterungen.Wo ein
Giftstachel auftritt, sind fadenförmige oder verästelte Giftdrüsen und eine Giftblase vorhanden. Die
Larven sind meist
fußlos und leben entweder parasitisch im Leib von
Insekten oder
Pflanzen, oder in Bruträumen sowohl von pflanzlichen als
von tierischen
Stoffen. Nur die den Schmetterlingsraupen ähnlichen
Larven der
Blatt- und
Holzwespen
[* 15] haben außer den 3
PaarBrustbeinen 6-8
Paar Hinterleibsbeine und leben selbständig von Blättern oder
Holz.
[* 16] Die in Bruträumen
(Zellen)
[* 1]
^[Abb.: Mundteile der
Biene
[* 17] (Anthophora retusa). a
Antennen,
[* 18] b Occilen (Nebenaugen), c Mandibel (Oberkiefer), d
Maxime
(Unterkiefer) mit dem
Tastert, e
Zunge, f Nebenzunge, beides Teile des Labiums (Unterlippe), g Lippentaster.]
¶
aufwachsenden Larven der Bienen, Wespen etc. werden zum Teil während des Heranwachsens gefüttert. Ihr sackartiger Magen
[* 22] endigt
blind und kommuniziert nicht mit dem Enddarm, so daß eine Absonderung von Exkrementen im Larvenzustand nicht stattfindet.
Zur Verpuppung spinnt die große Mehrzahl der Larven einen meist seidenartigen Kokon, die Puppe aber gleicht
ganz derjenigen der Käfer.
[* 23] - Die äußerlich meist unscheinbaren und oft winzigen Hautflügler zeigen in ihrer Lebensweise die merkwürdigsten
Erscheinungen und besonders eine hohe Entwickelung der intellektuellen Fähigkeiten.
Sehr verschieden äußert sich namentlich die Sorge für die Brut. Die meisten Weibchen suchen nur passende Orte zum Ablegen
der Eier:
[* 24] die Gallwespen durchbrechen die Oberhaut bestimmter Pflanzen und bringen das Ei
[* 25] in das innere Gewebe
[* 26] derselben;
Die aus letztern hervorgegangene neue Generation zerstreut sich aber bei einigen Arten nicht, sondern
gründet gemeinsame Galerien und größere Wohnungen, und diese Arten bilden offenbar den Übergang zu jenen, welche in Gesellschaften
mit einer auf Arbeitsteilung gegründeten staatlichen Einrichtung leben, wie Ameisen, zahlreiche Wespen, Hummeln und Honigbienen.
Bei diesen reduziert sich die Zahl der eierlegenden Weibchen; dagegen sind geschlechtlich verkümmerte
Weibchen (Arbeiter) vorhanden, welchen der Bau derWohnungen, die Verteidigung, die Herbeischaffung von Nahrungsmaterial etc.
obliegen. Die Arbeiter sind meist geflügelt, mit verkümmerten Geschlechts- und Begattungsorganen versehen und bei den verschiedenen
Arten mehr oder minder häufig fähig, unbefruchtete, zu Männchen sich entwickelnde Eier zu legen. (Vgl. wegen
der Einzelheiten die Art. Bienen, Wespen etc.)
Die Zahl der bis jetzt bekannten, über die ganze Erde verbreiteten Hautflügler beträgt etwa 15,000; doch ist dies jedenfalls nur
ein geringer Bruchteil der überhaupt existierenden. Man unterscheidet:
2) Hymenoptera aculeata, Weibchen (und Arbeiter) mit einem in den Hinterleib zurückziehbaren Giftstachel
versehen; Männchen meist mit 13-, Weibchen mit 12gliederigen Fühlern; Hinterleib gestielt. Die Weibchen (oder Arbeiter) füttern
meist ihre fuß- und afterlosen Larven selbst und bauen gewöhnlich für sie eigne Nester oder Zellen. Hierher unter andern
die Familien der Grabwespen (Crabronidae), Wespen (Vespidae), Goldwespen (Chrysididae), Bienen (Apidae), zu
welchen auch die Hummeln gehören, und Ameisen (Formicidae).
Vgl. Fabricius, Systema
Piezatorum (Braunschw. 1804);