früh in die diplomatische Laufbahn und war Gesandtschaftssekretär in
Brüssel,
[* 2]
Turin
[* 3] und
Neapel.
[* 4] 1842 in die
Kammer gewählt,
schloß er sich der
Majorität an und zeichnete sich bei verschiedenen Gelegenheiten als Redner aus. Nach der
Februarrevolution
zog er sich in das Privatleben zurück und trat erst bei den
Wahlen von 1869 wieder auf als
Kandidat der
Oppotion ^[richtig:
Opposition] gegen das Kaisertum; doch wurde er nicht gewählt. Dagegen nahm ihn in demselben Jahr die
Akademie als Nachfolger
Viennets unter ihre Mitglieder auf.
Nach dem deutschen
Krieg widmete er sich mit großem
Eifer der Ansiedelung ausgewanderter Elsässer und Lothringer inAlgerien
[* 5] und gehörte zu den
Führern der Revanchepartei in
Frankreich. Seit 1878 lebenslängliches Mitglied des
Senats, in
dem er sich
dem rechten
Zentrum anschloß, starb er Außer vielen
Artikeln historischen
Inhalts in der
»Revue des
DeuxMondes«
schrieb er folgende, auf tüchtigen Quellenstudien beruhende, geschmackvoll geschriebene Geschichtswerke: »Histoire
de la politique extérieure du gouvernement français de 1830 à 1848« (Par. 1850, 2 Bde.);
(Perscrutatio domestica), die
Durchsuchung einer
Wohnung und andrer
Räume eines
Hauses durch die zuständige
Behörde, um eines flüchtigen Verbrechers habhaft zu werden, oder um Beweismittel zur Überführung
eines Beschuldigten zu erlangen. Die
Anerkennung und der
Schutz, welche der
Staat dem
Hausfrieden seiner
Bürger zu teil werden
läßt, mußten im modernen Strafprozeßrecht zu möglichster Beschränkung der und zu gesetzlicher Feststellung der Voraussetzungen,
unter denen sie überhaupt statthaft ist, führen. In der
Regel ist nur derRichter zur
Anordnung der Vornahme
einer Haussuchung befugt, nur bei
Gefahr im
Verzug auch die Staatsanwaltschaft und die Polizeibehörde. Die deutsche Strafprozeßordnung
(§ 102-111) behandelt die als eine Unterart der
Durchsuchung (s. d.).
in der
Technik übliche Bezeichnung für jeden gebrochenen
Stein, welcher für Bauzwecke bearbeitet werden
kann, also hauptsächlich
Sand-,
Kalkstein,
Tuff und
Granit.
diejenigen zahmen
Tiere, welche der
Mensch zu seinem Nutzen in seinen
Wohnungen hält und erzieht.
Ihre Zahl
ist außerordentlich klein. Sie waren offenbar ursprünglich in wildem Zustand vorhanden und haben durch jahrhundertelange
Einwirkung des
Menschen ihre Nutzbarkeit in heutiger Vollkommenheit erlangt. In derRegel versteht man
unter Haustieren hauptsächlich
Pferd,
[* 11]
Rind,
[* 12]
Schaf,
[* 13]
Ziege,
Schwein,
[* 14]
Hund,
Katze
[* 15] und
Federvieh.
Manche Haustiere sind nicht mit ihrer ganzen
Existenz an den
Haushalt des
Menschen gebunden, wie z. B. der
Elefant,
[* 16] welcher nicht gezüchtet werden kann, sondern jung eingefangen
und gezähmt werden muß, während die Haustiere im engernSinn mit ihrer ganzen
Existenz an den menschlichen
Haushalt gebunden sind.
Die wichtigsten Haustiere sind schon in der vorhistorischen Zeit gezähmt worden; ihre Beziehungen
zum Gedeihen der Menschheit waren seit jeher so innig, daß sie bei den alten Kulturvölkern unter den
Schutz besonderer
Gottheiten
gestellt waren. Das älteste Haustier ist der
Hund; die
Wiederkäuer,
[* 19]
Schweine
[* 20] und
Pferde
[* 21] wurden erst später dienstbar gemacht.
Nach
Amerika
[* 22] und
Australien
[* 23] sind die wichtigsten Haustiere erst von
Europa
[* 24] gebracht worden. Die Bedeutung der einzelnen
Haustiere für die Menschheit unterliegt großen Verschiedenheiten. In
China
[* 25] gilt das
Schwein, in
Kleinasien das
Schaf, bei den kriegerischen
und nomadisierenden
Stämmen der Mohammedaner und im asiatischen Rußland das
Pferd als das wertvollste Haustier, während
in
Europa alle
Arten in zweckmäßiger Verteilung gehalten werden.
Vgl.
Warburg, Die und ihre Behandlung
(2. Aufl., Hamb. 1873);
Hilfsmittel für den
Unterricht in der Tierzuchtlehre, welches Jul.
Kühn 1866 am landwirtschaftlichen
Institut der
UniversitätHalle
[* 26] geschaffen hat. Der Haustier-Garten soll nach der tierzüchterischen Seite ganz dasselbe
darstellen, was der ökonomisch-botanische
Garten
[* 27] für die
Lehre
[* 28] vom speziellen Pflanzenbau ist. Wie hier die mannigfachsten
Varietäten der
Kulturpflanzen zur
Anschauung gebracht und in ihrer
Ausdauer und Nutzbarkeit geprüft werden, so soll der Haustier-Garten
Repräsentanten
möglichst zahlreicher
Rassen der
Haustierein sich vereinigen, um dem
Unterricht in der Rassenkunde und
der speziellen Tierzuchtlehre das erforderliche Demonstrationsmaterial darzubieten, zugleich aber auch der tierzüchterischen
Forschung den weitesten Spielraum zu gewähren. Der Haustier-Garten zu
Halle vereinigt auf einem Flächenraum von nahezu 1
Hektar gegen 600
Tiere,
welche die mannigfaltigsten und wichtigsten
Rassen des
Rindes,
Schafes,
Pferdes,
Esels und andrer
Haustiere in
sorgfältig ausgewählten Originalexemplaren vertreten; der Haustier-Garten begünstigt die Erweiterung des
Blickes für Rassengestaltung,
die Schärfung des Beobachtungstalents und die
¶
mehr
Aneignung eines umfassenden, selbständigen Urteils auf dem Gebiet der Tierzüchtung. Der Haustier-Garten in Halle ist die erste Versuchsstätte
für systematische tierzüchterische Forschung und dient in dieser Beziehung sowohl praktisch bedeutsamen als streng wissenschaftlichen
Zwecken. Von den Tieren werden, soweit es irgend erforderlich erscheint, nach ihrem TodSkelette, Weichteile und Haut
[* 30] konserviert, über die Entwickelung, Körperbildung und Maßverhältnisse sowie über die Nutzbarkeit der Individuen werden
ausführlichste Nachrichten gesammelt und mit der Photographie der Tiere aufbewahrt, so daß hier für die tierzüchterische
Forschung eine Grundlage geschaffen wird, wie sie bisher in gleicher Vollständigkeit und Vielseitigkeit nirgends existierte.
Von den im Halleschen Haustier-Garten zur Ausführung gelangten Untersuchungen sind namentlich
die über Bastardzuchten hervorzuheben. So wurde hier die vielventilierte Frage über Existenz und Eigenschaften des Bastards
von Pferdehengst und Eselstute zur Erledigung gebracht; ebenso studierte man das Verhältnis des Grunzochsen zu dem Hausrind
und die Paarung von Muflon und Hausschaf und gelangte zu sehr wichtigen Resultaten.