Hauptmängel,
s. Gewährsmängel. ^[= (Gewährschaftsmängel, Gewährsfehler, Hauptfehler, gesetzliche Fehler, Wandlungsfehl ...]
s. Gewährsmängel. ^[= (Gewährschaftsmängel, Gewährsfehler, Hauptfehler, gesetzliche Fehler, Wandlungsfehl ...]
der Vorgesetzte einer Anzahl Männer oder eines Bezirks (Amts-, Kreishauptmann);
dann militärischer Offiziersgrad (franz. Capitaine) zwischen den Subaltern- und den Stabsoffizieren, der Stellung nach meist Befehlshaber (Chef) einer Kompanie oder Batterie. Vgl. Offiziere. Über den Hauptmann der Landsknechte [* 2] s. d.
Moritz, Musiktheoretiker und Komponist, geb. zu Dresden, [* 3] ward für das Baufach bestimmt, entschied sich aber für die Musik und genoß in Gotha [* 4] Spohrs Unterricht im Violinspiel sowie in der Komposition. 1812 fand er eine Anstellung als Violinist an der Hofkapelle zu Dresden, lebte 1814 und 1815 in Prag [* 5] und Wien [* 6] und bekleidete von 1815 bis 1820 ein musikalisches Lehramt in der Familie des russischen Fürsten Repnin, die sich abwechselnd in Petersburg, [* 7] Moskau, [* 8] Poltawa und Odessa [* 9] aufhielt. Im J. 1820 nach Deutschland [* 10] zurückgekehrt, trat er 1822 als Violinist in die Hofkapelle zu Kassel [* 11] ein, wo er 20 Jahre hindurch wirkte und sich gleichzeitig als Komponist und als Kompositionslehrer eifrig bethätigte. 1842 wurde er auf Spohrs und Mendelssohns besondere Empfehlung als Nachfolger Weinligs in die Ehrenstelle des Kantors an der Thomasschule zu Leipzig [* 12] berufen und ein Jahr später als erster Lehrer des Kontrapunktes an dem neugegründeten Konservatorium daselbst angestellt.
Eine Zeitlang führte er auch die Redaktion der 1848 eingegangenen
Leipziger »Allgemeinen Musikzeitung«.
Er starb in
Leipzig. Viele bedeutende
Komponisten sind aus Hauptmanns
Schule hervorgegangen. Von seinen
Kompositionen,
die sich insgemein durch
Ebenmaß des architektonischen
Aufbaues, durch Reinheit des
Satzes und Sanglichkeit der
Stimmen auszeichnen,
sind vor allen hervorzuheben seine
Motetten, ferner zwei
Messen, ein
Offertorium, ein
Salve regina, die Chorlieder
für
gemischte Stimmen, die dreistimmigen
Kanons für Sopranstimmen
, die
Duette, ferner sechs
Sonaten für
Klavier und
Violine,
mehrere Violinduette,
Streichquartette und eine
Oper:
»Mathilde«, die in
Kassel wiederholt aufgeführt wurde. Der
Schwerpunkt
[* 13] von Hauptmanns Bedeutung liegt jedoch in seinen theoretischen
Arbeiten, als deren vorzüglichste »Die
Natur der
Harmonik und
Metrik« (Leipz. 1853, 2. Aufl. 1873) zu erwähnen ist. In
diesem epochemachenden Werk hat Hauptmann sein theoretisches
System, dessen Kernpunkt die
Aufstellung des polaren
Gegensatzes zwischen
der Durkonsonanz und der Mollkonsonanz bildet, in vollendet philosophischer Form dargelegt, und seine übrigen
Schriften,
wie die
»Erläuterungen zu J. S.
Bachs
Kunst der
Fuge«, »Über die Beantwortung des Fugenthemas« und andre
Abhandlungen in Fachzeitschriften, bieten nur Ergänzungen und Nutzanwendungen zu jenem Werk, das dem Verfasser von seiten
der
Göttinger
Universität das Doktordiplom eintrug. Nach seinem
Tod erschienen noch: »Die
Lehre
[* 14] von der
Harmonik« (hrsg. von
O.
Paul, Leipz. 1868) und »Opuscula«, eine
Anzahl gesammelter
Aufsätze (das. 1874). Hauptmanns
Briefe an L.
Spohr u. a. wurden herausgegeben von
Hiller (Leipz. 1876),
Briefe von M. an
Franz
Hauser von
Schöne (das. 1871).
Vgl. Paul, Moritz eine Denkschrift (Leipz. 1862).
(Kalkstein von Friedrichshall), s. Triasformation. ^[= (hierzu Tafel "Triasformation"), die älteste der mesozoischen Formationen, die Dyasformat ...] [* 15]
das für eine Erfindung ausgestellte Patent im Gegensatz zum Zusatzpatent, welches für Verbesserungen an der durch das Hauptpatent bereits geschützten Erfindung nachgesucht wird. S. Patent.
im Feld und bei Kantonnierungen der Ort, wo der Befehlshaber eines selbständigen Heeresteils oder einer ganzen Armee seinen Aufenthalt nimmt; dann das den Befehlshaber umgebende Personal, dessen Generalstab, die Verwaltungsbeamten und die zum Sicherheitsdienst im H. bestimmten Truppen (Stabswachen, Gulden, Gendarmen). Der Kommandant des Hauptquartiers verfügt über diese Truppen und ist für die Sicherheit und polizeiliche Ordnung im H. verantwortlich. In der Regel wird das Hauptquartier hinter der Mitte der Lager [* 16] und Kantonnements, außerdem aber an Orten genommen, welche bequeme Verbindung nach allen Seiten haben. Großes Hauptquartier heißt der Stab, [* 17] resp. Aufenthaltsort des Höchstkommandierenden über mehrere gemeinschaftlich thätige Heere, meist des Monarchen selbst.
(Hauptoolith), s. Juraformation. ^[= (oft bloß Jura, nach dem gleichnamigen Gebirge so genannt, Oolithgebirge, Terrains jurassiques, ...] [* 18]
eigentümlich geformter Schlüssel, mit welchem man jedes einfache Schloß von entsprechender Größe öffnen kann.
s. Schöffengericht. ^[= Die ältere germanische Gerichtsverfassung beruhte auf dem Zusammenwirken der Richter, als der ...]
namentlich bei standesherrlichen Anleihen die Schuldurkunde, welche der Schuldner ausstellt, und welche gerichtlich oder bei dem die Anleihe negoziierenden Bankhaus deponiert wird, und auf Grund deren die Partialobligationen ausgestellt werden.
(produktives Kohlengebirge), s. Steinkohlenformation. ^[= (Kohlenformation, karbonische Formation; hierzu die Tafeln "Steinkohlenformation I-III ...]
s. Zollordnung. ^[= der Inbegriff derjenigen Vorschriften (Zollgesetze, Zollverordnungen) u. Einrichtungen, welche ...]
deutscher Ausdruck für Kapitel, besonders bekannt aus Luthers Katechismus.
1) im Akkord nach allgemeiner Terminologie s. v. w. Grundton (vgl. Dreiklang);
doch ist nach neuerer Auffassung im Molldreiklang der oberste Ton Hauptton (s. Klang). - 2) In der Tonart s. v. w. Tonika (s. d.). - 3) In der Melodiebildung der Gegensatz von Nebentönen oder Hilfstönen (Hauptnote), besonders bei Verzierungen und Vorhalten;
der Hauptton ist jederzeit der mit einer gewöhnlich großen Note ausgedrückte, während die Nebentöne durch kleine Nötchen oder durch Zeichen (tr., ^, ^ etc.) gefordert werden.
und Staatsaktionen, Bezeichnung für eine Entwickelungsphase des deutschen volksmäßigen Schauspiels, welche zu Ende des 17. Jahrh. auftrat und bis gegen die Mitte des 18. Jahrh. die Bühnen beherrschte. Die Haupt- und Staatsaktionen wurden in der Regel nicht gedruckt, sondern waren im handschriftlichen Besitz der wandernden Schauspielertruppen damaliger Zeit. Sie bestanden bald in vollständig ausgeführten Schauspielen, bald in bloßen dramatischen Entwürfen oder in einem Mittelding zwischen beiden, indem einzelne Hauptszenen ganz dialogisiert niedergeschrieben, dagegen die übrigen dem Stegreifspiel vorbehalten waren, und rührten meist von den Führern der Gesellschaft her. Im übrigen waren sie größtenteils Nachbildungen fremder Stücke, besonders englischer und niederländischer, und behandelten, wie diese, vorzugsweise Stoffe aus der Geschichte und Sage des Altertums, selten vaterländische Gegenstände. Dabei war die ernste Handlung mit possenhaften Auftritten des Hanswurstes (Pickelherings, Harlekins) durchflochten oder von besondern burlesken Zwischenspielen unterbrochen, und die Roheiten und Greuel der »englischen Komödien« blieben darin herrschend. Der Name Haupt- und Staatsaktionen erklärt sich am einfachsten daraus, daß diese Stücke, in welchen »große, heldenmütige und tragische Handlungen« dargestellt wurden und durch Rang oder ¶
berühmte Thaten ausgezeichnete Personen auftraten, den eigentlichen Hauptteil der öffentlichen Vorstellungen bildeten und, dem Inhalt entsprechend, mit möglichster Pracht (»Staat« in diesem Sinn genommen) ausgestattet wurden. Erst in neuerer Zeit wurde eine Anzahl dieser Stücke, von denen sich eine handschriftliche Sammlung auf der Wiener Hofbibliothek befindet, durch den Druck bekannt, z. B. »König Karl XII. vor Friedrichshall« (hrsg. von Lindner, Dessau [* 20] 1845).
Vgl. Devrient, Geschichte der deutschen Schauspielkunst, Bd. 1 (Leipz. 1848);