(Hasserode-Friedrichsthal), Dorf im preuß. Regierungsbezirk
Magdeburg,
[* 6]
Kreis
[* 7]
Wernigerode,
[* 8] liegt langgestreckt im
Thal
[* 9] der
Holzemme, unmittelbar an
Wernigerode anschließend, mit freundlichenVillen, hat eine Erziehungsanstalt
für blödsinnige Mädchen, 2 Papierfabriken, eine Filztuchfabrik, Bierbrauerei,
[* 10] eine
Sägemühle und Holzschleiferei, bedeutende
Granitbrüche und (1885) 2545 evang. Einwoher ^[richtig: Einwohner].
In der
Nähe (4 km) die Steinerne Renne, das vielbesuchte, steil abfallende, tiefe
Thal der
Holzemme, mit schönen
Kaskaden und
herrlicher Fichtenwaldung.
Seine Rückkehr glich einer
Flucht, da der eigentliche
Zweck seiner
Reise inzwischen bekannt geworden war.
Bei seiner Ankunft auf
Java leitete er sofort die
Kultur der
Chinabäume ein, mußte aber 1856 seiner
Gesundheit halber nach
Europa
[* 18] zurückkehren und nahm seinen
Abschied aus dem holländischen
Staatsdienst. Er schrieb: »Plantae javanicae rariores« (Berl.
1847),
bearbeitete einige
Familien in den
»Plantae Junghuhnianae«
(Leid. 1851-52) und besorgte auch die
deutschen
Ausgaben einiger Werke
Junghuhns und die Übersetzung von
Coles Werk »Das
Kap und die
Kaffern« (Leipz. 1852). Er schrieb
ferner: »Filices javanicae« (Batav. 1856);
»Retzia s. observationes botanicae de plantis horti botanici
Bogoriensis«
(Leid. 1856);
»Hortus Bogoriensis descr. seu Retziae editio nova« (1. Teil, Amsterd.
1858; 2. Teil in »Bonplandia« 1859).
Gegenwärtig in
Kleve wohnhaft, beschäftigt sich Haßkarl namentlich mit der ostindischen
Flora; er beteiligte sich auch an dem botanischen Teil des Petersschen Werkes über
Mosambik und untersuchte und beschrieb
die Commelinaceae der Schweinfurthschen Sammlung abessinischer
Pflanzen. Außerdem erschienen von ihm:
»Neuer
Schlüssel zu Rumphs
Herbarium amboinense«
(Halle
[* 19] 1866);
von
Haß abgeleitetes
Wort, das aber gewöhnlich in ästhetischem, nicht in moralischem
Sinn von Gegenständen
gebraucht wird, die durch ihre Form das ästhetische
Urteil beleidigen und dadurch unbedingtes Mißfallen
erregen. Das Häßliche steht also dem
Schönen entgegen, welches das ästhetische Wohlgefallen erweckt (s.
Ästhetik), und
ist sowenig mit dem bloß Unangenehmen und Schädlichen wie dieses mit dem
Angenehmen und Nützlichen zu verwechseln.
Dasselbe ist nicht, wie das weder Gefallende noch Mißfallende, unästhetisch, sondern antiästhetisch
und die häßliche Form das Gegenteil der schönen Form. Im
Gegensatz zum
Großen, Mannigfaltigen und Wohlgeordneten ist daher
das
Kleine, Einförmige und Verworrene häßlich, ebenso im
Gegensatz gegen das
Harmonische
[* 21]
(Charakteristische und im
Einklang Stehende)
das Disharmonische
(Inkorrekte und in unaufgelöster
Dissonanz Beharrende). Das Häßliche wäre dadurch von derKunst
einfach ausgeschlossen, wenn nicht eben die jeweilige Einführung des Disharmonischen (der
Dissonanz in der
Musik etc.) das
wirksamste
Mittel würde, den schließlichen
Eindruck der
Harmonie durch Wiederherstellung derselben aus ihrem Gegenteil
(Auflösung
der
Dissonanz in der
Musik etc.) zu erhöhen.
Dasselbe kann daher immer nur in einem größern Ganzen als integrierender
Bestandteil, als
Durchgangs-
oder Übergangsstadium zum
Schönen auftreten, als
Mittel, nicht als
Zweck der
Kunst (der hinkende
Vulkan in der Versammlung der
olympischen
Götter,
Thersites in jener der Homerischen
Helden). Obgleich seiner Form nach mißfällig, kann der häßliche
Gegenstand doch in andern Hinsichten
Interesse einflößen: entweder als charakteristisches Spiegelbild
gegebener Wirklichkeit (in
Natur oder Geschichte) oder durch stoffliche
Reize, die er mit sich führt, und zu welchen vor allen
das Unerwartete oder der erregten Erwartung Widersprechende, z. B. der sichtbare Widerstreit
zwischen dem gleichgültigen oder gar abstoßenden Äußern und dem anziehenden, ja fesselnden Innern, gehört.
Gelehrte, ja in gewissem
SinnMänner überhaupt, genießen »das
Privilegium der Häßlichkeit«; der
Franzose,
der das
»Pikante« noch über das
Schöne setzt, spricht von einer »belle laideur«.
Absolut Häßliches gibt es nicht, denn auch
dasjenige, was alle häßlichen
Formenin sich auf charakteristische
Weise vereinigte, würde eben als
»Typus« des Häßlichen
wenigstens Eine wohlgefällige Seite, die des
Charakteristischen, darbieten. Wenn man das
Laster häßlich nennt,
so hat man insofern ein
Recht dazu, als auch das
Gute und Sittliche ein
Schönes (ein wohlgefälliges, wie das
Böse und Unsittliche
ein unbedingt mißfälliges
Wollen) ist. Doch hat man dabei weniger die
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