Lärm machen. Das seit dem 17. Jahrh. übliche
Wort wird auf das
franz. harceler (s.
Harcelieren) zurückgeführt, nach welchem es mit Anlehnung an
»Hase«
[* 2]
(Narr,
Thor) gebildet worden.
Haselánt,
einer, der sich als
Narr, Geck, Prahlhans gebärdet.
(Huile de noisette), fettes
Öl aus den
Haselnüssen, welche davon 60 Proz. enthalten, ist hellgelb, klar,
geruchlos, von angenehmem, mildem
Geschmack, wird an der
Luft etwas konsistenter, ohne auszutrocknen, erstarrt bei -19°, hat
ein spez. Gew. = 0,9242 und löst sich in 350 Teilen
kaltem
Alkohol. Es dient besonders als Speiseöl und wird um
Kasan
[* 4] und
Tambow in großen
Mengen für die
Fastenzeit ausgepreßt.
Gattung aus der
Familie der
Kupuliferen,
Sträucher
oder
Bäume mit großen, rundlichen oder breit länglichen, gesägten Blättern, zu 2-3 an vorjährigen
Zweigen stehenden männlichen Blütenkätzchen, kleinen, knospenförmigen weiblichen
Blüten, welche in Laubknospen überwintern
und im Frühjahr nur die rote
Narbe aus diesen hervorstrecken, und einsamiger, hartschaliger
Nuß. Man kennt sieben
Arten in
gemäßigten Klimaten der nördlichen
Hemisphäre.
Der gemeine Haselstrauch (C. avellanaL., s. Tafel), nach der Stadt
Avellino in Unteritalien benannt, ein 2-4 m hoherStrauch mit grauen
Ästen, drüsig rauhhaarigen
Zweigen, kurzgestielten, rundlich herzförmigen, zugespitzten, schwach eckig
gelappten, doppelt gesägten Blättern und glockenförmiger, zerrissen gezahnter
Hülle von der
Länge oder wenig länger als
die
Frucht. Der Haselstrauch findet sich durch ganz
Europa,
[* 5] in Nordafrika und in
Vorderasien bis an das
Kaspische Meer,
wo er die höchsten
Spitzen derGebirge erreicht. Im
Algäu erreicht der Haselstrauch seine obere
Grenze mit der
Buche, in den östlichen
Alpen
[* 6] bleibt er unter dieser 160 m zurück.
Der Haselstrauch hat forstwirtschaftlich keine große Bedeutung. Seine hohen Ansprüche an die Bodenkraft machen ihn
ungeeignet, die
Lücken in den Beständen auf ärmerm
Boden zu füllen, und da, wo er von
Natur fortkommt,
gedeihen weit nutzbarere Holzarten. Nur als Mischholz im Eichenniederwald
(Eichenschälwald) leistete er oft gute
Dienste;
[* 7] sein starker Blattabfall führt dem
Boden reichlichen
Humus zu. Man vermehrt ihn durch
Stockausschläge und
Ableger. Die
Veredelung geschieht durch das sogen. Anpfeilern, durch
Pfropfen
[* 8] in den
Spalt oder durch
Okulieren.
[* 9]
Starke junge
Ruten dienen zu
Stöcken, Gitterwerk,
Blumenstäben etc. Das
Holz
[* 10] ist weich,
fein, gut spaltbar, aber von kurzer Dauer;
man benutzt es zu Tischlerarbeiten, früher zu Wurfspeerschäften, häufiger wird es gespalten und in seinen Spänen zu allerlei
Flechtwerk benutzt. Die
Kohle dient als Reißkohle zum
Zeichnen, auch zur Bereitung von
Schießpulver.
[* 11] Die
Nüsse des gemeinen
Haselstrauchs sind länglich, mit einer
Spitze versehen; man kultiviert aber auch eine Form, bei welcher die gleichgestalteten
Nüsse doppelt so groß sind.
Die Lambertshasel (C. maxima Mill.) ist größer als die gemeine, oft baumartig; die
Blätter haben einen oft sehr intensiven
braunroten
Schein, die
Nuß gleicht am meisten der
ZellerNuß und ist von einer sehr langen, eingeschnürten, am obern Ende
geschlitzten Fruchthülle umgeben (daher der aus »Langbart« verstümmelte
Name). Diese Art, deren Vaterland unbekannt ist, ist gegen unsern strengen
Winter etwas empfindlich. Von der pontinischen
Hasel(C. pontica C. Koch)
im
PontinischenGebirge, deren Fruchthülle die
Nuß gleichfalls weit überragt, aber nicht eingeschnürt und an der einen Seite
tief gespalten ist, kamen die
Nüsse als Nuces ponticae nach
Konstantinopel
[* 15] und
Rom.
[* 16]
Die Baumhasel (C. ColurnaL.), welche im südöstlichen
Europa und im
PontinischenGebirge kultiviert wird und bis zum
Himalaja
geht, ist stets baumartig, bis 20 m hoch, besitzt herzförmige, spitze, doppelt bis gelappt gesägte
Blätter, die
Früchte
stehen gedrängt und sind von einer vielfach geschlitzten, aber nur wenig längern
Hülle umgeben. Sie
bildet in Unterösterreich,
Ungarn
[* 17] und im
Banat ganze Bestände, aber ihre
Nüsse sind weniger schmackhaft als die der andern
Arten. Das
Holz ist schön lichtbraun und namentlich in
Wien
[* 18] zu
Möbeln und Schnitzereien sehr
gesucht. - DieHaselnuß
wird seit sehr alter Zeit kultiviert, ist aber durch die
Kultur wenig verändert worden.
Sie bildet im
Süden und
OstenEuropas einen wichtigen Handelsartikel;
die Stadt
Avellino versendet, wie schon im
Altertum, ganze
Schiffsladungen;
auch in
Piemont wird sie gebaut und besonders nach
Paris
[* 19] exportiert;
GroßeKulturen befinden sich in
Böhmen
[* 21] auf den Schwarzenbergschen
Gütern und in Calsot bei Reuding. Die
Nuß dient nicht nur als Dessertobst, sondern gibt auch fettes
Öl. Viele
Varietäten der angeführten und andrer
Arten werden
als Ziersträucher kultiviert.
Hauptthätigkeit konzentrierte sich jedoch auf die Vollendung und den Ausbau der Hofmuseen nach seinen und SempersPlänen (1872-86)
und des ebenfalls von beiden herrührenden Hofburgtheaters. Auch hat er Pläne für den Bau einer neuen Hofburg entworfen. Er
bewegt sich mit Vorliebe in den monumentalen und dekorativen Formen der Hochrenaissance.