dargestellte Harzölkalkseife als englisches Patentwagenfett Anwendung findet. Harzöl dient auch zur Darstellung von Buchdruckerschwärze
und zum Verfälschen fetter Öle, besonders des Baumöls, und wird häufig mit Mineralölen verfälscht.
Vgl. Herzog, Geheimnisse
der Patentfette (Dresd. 1861);
Hoffmann, Fabrikation der Harzprodukte (Pancsova 1872).
mit harzigem Inhalt erfüllte Pflanzenzellen, die von den Harzgängen verschieden
sind. Erstere sind besondere, mit einer eignen Membran ausgestattete Zellen, die Harzgänge dagegen liegen als kanalartige Lücken
zwischen andern Zellen. An Harzschläuchen reich sind manche Zingiberaceen, die Wurzel von Acorus, von Piperaceen, Lauraceen u. a.;
Schläuche, die Harz, Gummiharz, d. h. ein milchiges Gemenge harzartiger Körper, oder Milchsaft führen, werden
im allgemeinen als Sekretschläuche zusammengefaßt.
Besonders bekannt sind die Sekretschläuche der Aloe-Arten, die des Markes und der jungen Außenrinde von Cinchona, die Harzschläuche
der Knollenwurzel von Ipomoea Purga u. a. Die Harzgänge, an welchen besonders die Koniferen reich sind, stellen langgestreckte,
enge Kanäle dar, die sowohl Blätter als Stammteile durchziehen. Sie entstehen entweder durch Auseinanderweichen
bleibender Zellen (schizogene Entstehung) oder durch Auflösung bestimmter vergänglicher Zellen (lysigene Entstehung), in manchen
Fällen auch durch Zerreißen von Zellen (rhexigene Entstehung). Die einen Harzgang umgebenden Zellen sind in der Regel zartwandig
und sondern Harz und ätherische Öle (Terpentin) ab, die sich in dem Harzgang ansammeln. Nach außen wird
der Inhalt der Harzschläuche in normalen Fällen nicht ergossen; nach Verwundung findet nicht selten Harzausfluß, besonders reichlich
bei der Schwarzföhre, statt. Die Harzbildung in altem Holz von Koniferen und manchen Dikotylen ist eine krankhafte Desorganisationserscheinung.
(Resinate), die Produkte der Einwirkung von Basen, besonders Alkalien, auf Harze, bestehen
aus Verbindungen dieser Basen mit den Harzsäuren.
Die harzsauren Alkalien sind in Wasser und Alkohol löslich, ihre wässerige
Lösung schäumt wie Seifenlösung, die Harzseife kann aber nicht wie die aus Fetten bereitete Seife ausgesalzen werden.
Reine
harzsaure Alkalien (Harzleim) und harzsaure Thonerde dienen zum Leimen des Papiers, hauptsächlich aber werden
mit Alkalien bereitete Harzseifen den gewöhnlichen Seifen beigemischt (s. Seife).
(Hesbaye), Landschaft in der belg. Provinz Lüttich, auf dem linken Ufer der Maas;
zeichnet sich durch außerordentliche
Fruchtbarkeit aus.
Hauptort ist Waremme.
(Haché, franz. hachis), ein Gericht aus gehacktem Fleisch, besteht in der Regel aus verschiedenen Fleischarten
und aus einer Mischung von frischem und bereits gebratenem oder gekochtem Fleisch und wird entweder gebacken
(Fleischklößchen), oder mit Eiern, Kapern, Zitrone etc. garniert genossen.
Haschieren, hacken, besonders mit dem Wiegemesser;
auch s. v. w. schraffieren.
s. v. w.
Büttel, Gerichtsdiener;
veraltete Bezeichnung für denjenigen, welcher flüchtige Verbrecher einzufangen
und den Gerichten zu überliefern hatte.
(Hadschisch, Hachyach), in Persien die getrockneten und zum Rauchen bestimmten Blätter
des indischen Hanfes (s. Hanf, S. 120 u. 123), welche in Arabien Bang, Bueng, Bandje, in Ägypten Maslac oder Malach, in Südafrika
Djamba, Dakka oder Congotabak heißen, übrigens auch in Indien, China, der Tatarei etc. benutzt werden. In Indien und Persien
sammelt man nicht nur das Kraut, sondern auch das von diesem ausgeschiedene Harz (Churrus, Tschers, Momeka)
und benutzt es gleichfalls als Berauschungsmittel.
Blätter und Blüten kocht man mit Butter und Wasser und erhält so ein grünes Fett, welches die harzigen Hanfbestandteile aufgenommen
hat und mit allerlei Gewürzen zu den in Arabien, Syrien, der Türkei etc. üblichen Hanfpräparaten (Haschisch, Hadschi,
Achach) verarbeitet wird, welche man in Pillenform genießt. Der Gebrauch des Haschisch ist in Asien sehr verbreitet; man glaubt, daß
der Genuß desselben zu harter und anhaltender Arbeit befähige, Schmerz tilge und den übeln Wirkungen des Klimawechsels vorbeuge.
Man schreibt ihm die Erzeugung eines heitern, angenehmen Rausches, Belebung der Einbildungskraft, Vermehrung der
Eßlust und Entflammung sinnlicher Gelüste zu. Diese Wirkung variiert aber bedeutend nach Art und Grad bei den verschiedenen
Menschenrassen und Individuen, und übermäßiger, anhaltender Gebrauch von Hanf erzeugt Wahnsinn. Man kann annehmen, daß gegenwärtig
gegen 200 Mill. Menschen den Hanf als Berauschungsmittel anwenden. Dieser Gebrauch ist jedenfalls sehr alt;
ob aber der Nepenthes des Homer Hanfextrakt war, muß wohl dahingestellt bleiben. Über die wirksamen Bestandteile des Hanfes
ist wenig bekannt, man erblickt sie in dem Harz (Kannabin, Haschischin) und in einem ätherischen Öl.
Laurenz Leopold, österreich. Dichter, geb. 1. Sept. 1749 zu
Wien, gest. 3. Aug. 1827 daselbst als Professor der Ästhetik am Theresianum;
merkwürdig als Verfasser der österreichischen Volkshymne:
»Gott erhalte Franz den Kaiser« (s. d.).
Bogdan Petriceicu, rumän. Gelehrter, geb. 16. Febr. 1838 im
Dorf Christinesci in Bessarabien, studierte zu Charkow, war dann Richter in Kahul und optierte, als durch
den Pariser Vertrag ein Teil Bessarabiens an die Moldau zurückfiel, für die Heimat seiner Vorfahren. Er ward darauf Professor
der Geschichte am Lyceum zu Jassy und Universitätsbibliothekar und ist gegenwärtig Generaldirektor der Staatsarchive in Bukarest
sowie erster Inhaber des neugegründeten Lehrstuhls für vergleichende Sprachwissenschaft an der dortigen
Universität.
Von Haus aus Historiker, hat er sich später mehr linguistischen Studien zugewandt. Von seinen Werken verdienen Hervorhebung:
»Geschichte des Woiwoden Johann des Schrecklichen« (1865);
»Geschichtliches Archiv der Rumänen« (Bukarest 1865-69, 3 Bde.);
»Kritische
Geschichte der Rumänen« (das. 1874, franz. 1878);
»Prinzipien der vergleichenden Philologie« (das. 1875);
»Fragmente aus der
Geschichte der rumänischen Sprache« (das. 1876);
»Baudoin von Courtenay und der Dialekt von Resia« (1876);
»Paläographische
und linguistische Studien über die rumänische Sprache zwischen 1550 und 1600« (Bukar. 1878-79, 2 Tle.) u. a. Außerdem gab
er die philologische Zeitschrift »Columna lui Trajan« (1865-78, 8 Bde.) heraus und
versuchte sich als Dichter mit
mehr
»Poesie« (1873) und den Dramen: »Prinzessin Roxandra« (1868),
»Der dritte Mai« (1873) u. a.