zurückführt, physiologisch dadurch zu begründen gesucht, daß er jene
Eindrücke durch Gehirnschwingungen, die Verknüpfung
derselben aber durch
Association von Gehirnschwingungen veranlaßt sein läßt, ohne jedoch (wie allerdings sein Nachfolger
und
HerausgeberPriestley [1775] gethan hat) die erstern mit den letztern für identisch zu erklären.
Empfindung und
Muskelbewegung
werden seinerLehre
[* 2] zufolge durch eine schwingende (zitternde)
Bewegung der
Nerven
[* 3] verursacht, welche sich
in das
Gehirn
[* 4] fortpflanzt und dadurch in diesem letztern eine Veränderung
(Schwingung)
[* 5] erzeugt, welcher ihrerseits eine Veränderung
im
Bewußtsein
(Vorstellung) entspricht.
Durch die häufige Wiederholung ähnlicher
Schwingungen im
Gehirn entsteht in diesem eine
Disposition (Leichtigkeit), dieselbe
Schwingung und dadurch die derselben entsprechende
Vorstellung hervorzurufen, worauf das
Gedächtnis, und
ebenso durch die Wiederholung der nämlichen
Bewegung eine Geneigtheit des
Gehirns, die mit einer gewissen
Vorstellung associierte
Muskelempfindung und durch diese die entsprechende
Muskelbewegung zu erzeugen, worauf die Fertigkeit beruht,
Konsequenz dieser
Gebundenheit der künftigen durch das ursprüngliche Verbundensein vorangegangener Zustände ist daher
allerdings (wie bei
Locke)
Determinismus, keineswegs aber (wie bei
Priestley)
Materialismus, da die
Vorstellung (das
Psychische)
zwar durch die Gehirnschwingung (das
Physische) veranlaßt, nicht aber mit dieser notwendig dasselbe ist. Hartley wurde durch seine
(physiologische)
Lehre von den Nervenschwingungen der Vorgänger der neuern Nervenphysiologie, welche die
Gesetze der
physikalischen Wellenlehre auch auf die Nervenvorgänge ausdehnt, war aber selbst so weit entfernt, aus derselben für die
Psychologie materialistische
Konsequenzen zu ziehen, daß er daneben am
Spiritualismus festhielt und im
Geiste des
Deismus seiner
Zeit den
Glauben an Gott und die
Unsterblichkeit der
Seele behauptete.
zinnhaltiges
Eisen,
[* 14] öfters mit geringen
Mengen von
Kupfer,
[* 15]
Wismut etc., welches sich beim Verschmelzen eisenhaltiger
Zinnerze in Schachtöfen auf deren
Sohle und im
Herd ansetzt oder beim
Seigern von eisenhaltigem
Zinn zurückbleibt.
1) geistlicher Dichter des 12. Jahrh., der sich mit Rücksicht auf
seine Sündhaftigkeit »den
Armen« nennt, verfaßte eine gereimte
»Rede vom
Glauben«, eine erweiternde
Paraphrase des
Credo.
In dem
rein didaktischen Teil hat er
Legenden, wie die von Theophilus, eingeflochten, welche er als
Belege seiner
Mahnungen zur
Buße benutzte.
SeinerSprache
[* 16] nach war
er in Mitteldeutschland zu
Hause. Eine
Ausgabe lieferte
Maßmann in den »Gedichten
des 12.
Jahrhunderts« (Quedlinb. 1837).
Vgl. Reißenberger, Über Hartmanns
Rede vom
Glauben (Leipz. 1871).
Nach dem zweiten
PariserFrieden 1815 verließ
er den französischen
Dienst, und trat 1816 in das bayrische 10. Infanterieregiment. 1818 ward
er in das topographische
Büreau kommandiert, 1820 unternahm er zum
Studium militärischer Bildungsanstalten
eine
Reise durch die
Schweiz,
[* 19] Rheinpreußen,
Frankreich und Oberitalien.
[* 20] 1822 wurde er zum Pionierkorps, 1824 zum
Generalstab
versetzt, 1827 aber als
Hauptmann in das
Kriegsministerium kommandiert. 1838 ward er zum
Major, 1842 zum
Adjutanten des
KronprinzenMaximilian, 1848 zum königlichen Flügeladjutanten und 1849 zum
Generalmajor und Brigadekommandeur ernannt. 1854 besuchte
er
Frankreich, namentlich
Paris
[* 21] und das
Lager
[* 22] von
Boulogne, und studierte die Einrichtungen der
Armee sowie das Fortifikationssystem
von
Paris und der Ostgrenze.
3)
JohannPeter Emilius, dän.
Komponist, geb. zu
Kopenhagen
[* 28] als Sohn einer deutschen Musikerfamilie, erhielt den
ersten Musikunterricht von seinem
Vater, seine weitere
Ausbildung aber durch
Weyse (s. d.), widmete sich
dann dem
Studium der
Rechte und bekleidete zeitweilig auch ein
¶
mehr
Staatsamt, bis er sich in den 30er Jahren ausschließlich der Musik zuwandte. Nachdem er schon früher als Organist an der Kopenhagener
Garnisonkirche thätig gewesen war, debütierte er 1832 als Komponist mit der Oper »Ravnen«, der in den nächsten Jahren noch
die Opern: »Liden Kirstin« (Text von Andersen) und »Corsarerne« (Text von Herz),
ferner die Ballette: »Valkyrien«,
»Thrymskviden« und »Et Folkesagn«,
endlich die Vokalwerke: »Dryadens Bryllup«, »Undine«, »I Provence«, »Syvsoverdag«, »Sulamith og Salomon« folgten. Auch schrieb
er die Musik zu mehreren DramenÖhlenschlägers, drei Melodramen, darunter »Guldhornene« (Text von Öhlenschläger), Symphonien,
Klavier- und Gesangstücke. Fast alle Arbeiten Hartmanns zeichnen sich durch künstlerischen Ernst, dramatisches
Leben und namentlich durch nationales Kolorit aus und haben demzufolge im Vaterland des Künstlers reichen Beifall gefunden.
4) Richard, Industrieller, geb. zu Barr bei Straßburg,
[* 30] lernte als Zeugschmied und trat 1830 bei Haubold, dem Begründer
der Chemnitzer Maschinenindustrie, als Gehilfe in Arbeit. Im J. 1837 machte er sich selbständig und begann
mit nur drei Arbeitern den Bau von Baumwollspinnmaschinen. Durch die Erfindung und Ausführung der »Continue«, einer Vorspinnvorrichtung
für Streichgarnspinnerei, gewann seine Fabrik einen wesentlichen Aufschwung; nun richtete er auch Eisen- und Metallgießerei
ein und baute Dampfmaschinen
[* 31] und Dampfkessel.
[* 32] 1847-48 errichtete er eine Werkstätte für Lokomotiven- und
Tenderbau, und 1858 vollendete er die 100. Lokomotive.
[* 33]
Seine Gewandtheit und gediegene Bildung veranlaßten von da an seine häufige Verwendung zu Geschäften
diplomatischer Natur. 1850 ward er nach Schleswig-Holstein
[* 47] gesandt, später nach Österreich und Sachsen.
[* 48] Ende 1850 ward er Generalstabsoffizier
bei dem um Kreuznach
[* 49] konzentrierten Korps, bald darauf Generalstabsoffizier Wrangels und trat nach vierjährigem Dienst im Generalstab
wieder in die Truppe ein. Er stand bei dem 3. Ulanen-, dem Gardekürassier- und dem 2. Dragonerregiment,
welch letzteres er, zuletzt als Oberstleutnant, kommandierte. 1857 ward als Chef der Abteilung für Armeeangelegenheiten ins
Kriegsministerium berufen und bearbeitete die Pläne für die Reorganisation der Armee, die er auch als Regierungskommissar
im Landtag vertrat. 1860 ward er Generalstabschef des 6. Armeekorps, dann Oberst und 1863 Kommandeur der 9. Kavalleriebrigade,
als welcher er während des polnischen Aufstandes im Winter 1863/64 ein ausgedehntes Kommando an der Grenze befehligte. 1865 ward
er Generalmajor und erster Kommandant von Koblenz.
[* 50] 1866 kommandierte er eine Kavalleriedivision und nahm an den Gefechten bei
Zwittau, Tobitschau und Rokeinitz wesentlichen Anteil.