in der ganzen
Union mit einemmal berühmt und populär machte. Im Frühjahr 1871 legte er sowohl die Redaktion des »Overland
Monthly« als die Professur der Litteratur, die er in letzter Zeit an der
Hochschule zu
San Francisco bekleidet hatte, nieder
und kehrte nach dem
Osten zurück. Harte wird von seinen Landsleuten als das größte unter den jüngern
Talenten der
Vereinigten Staaten
[* 2] geehrt. In der That
ist er ein Schriftsteller von kräftiger Originalität, der in kurzen
Strichen
die
Landschaft, die
Charaktere und die
Bewegungen des
Gemüts mit gleicher
Energie und
Wahrheit zu schildern und vermöge der
Frische
und Heiterkeit seines warmen
Gemüts und seiner liebevollen Betrachtung der
Natur und des
Menschen selbst
Rohes und
Wildes der
Empfindung des Lesers nahezurücken versteht. Seine
Dichtungen, die auch in
Deutschland
[* 3] alsbald
Anerkennung
fanden und mehrfach übersetzt wurden: »Kalifornische
Novellen« (deutsch von
Hertzberg, Leipz. 1873) und »Argonautengeschichten«
(das. 1873, 2 Bde.), bewegen sich
fast alle auf einem eigentümlichen und eng begrenzten Gebiet: sie enthalten
Bilder aus dem Ansiedlerleben
in
Kalifornien und wirken vorzugsweise durch die
Lokalfarbe und die originale
Stimmung, die auf bewundernswürdige
Weise festgehalten
wird. Von seinen Werken sind noch zu erwähnen: die Gedichte
»Echoes of the
FootHills« und das
Drama »Two men
of
SandyBar«.
SeinVersuch mit einem groß angelegten
Roman, betitelt:
»Gabriel Conroy« (deutsch, Stuttg. 1876) ist weniger gelungen,
wogegen er es verstand, in den »Condensed novels« die
Manier andrer hervorragender Romanschriftsteller mit glücklichem
Humor
zu treffen. Im Mai 1878 wurde Harte zum
Konsul in
Krefeld
[* 4] ernannt; gegenwärtig weilt er in derselben
Stellung
in
Glasgow.
[* 5] Inzwischen hat der fruchtbare Dichter noch folgende
Erzählungen, welche meist wieder im fernen
Westen spielen,
veröffentlicht: »Snow bound at eagles«, »Maruja«
und »By shore and sedge« (1885). Eine Gesamtausgabe
seiner Werke erschien in 5
Bänden
(Boston
[* 6] 1882).
Jedes
Material des nächst höhern
Grades ritzt einen
Körper von dem direkt vorausgehenden Härtegrad. Mit einem zu untersuchenden
Mineral versucht man Probestücke einer
Härteskala in absteigender
Reihe zu ritzen;
wird dies beispielsweise
bei
Flußspat erreicht, so ist der
Körper härter als 4;
wird er nun seinerseits von
Apatit nicht geritzt, so ist seine Härte der Mineralien =
5;
tritt dies ein, so liegt sein Härtegrad zwischen 4 und 5, einVerhältnis, welches man durch Härte der Mineralien =
4,5 ausdrückt.
Breithaupt bediente sich einer zwölfteiligen
Skala, indem er zwischen 2 und 3 den
Glimmer, zwischen 5 und 6 den
Sodalith einschob. Für erste Orientierung genügt die Unterscheidung zwischen weichen, mit dem Fingernagel ritzbaren (Härte der Mineralien = 1 und
2), mittelharten, mit dem
Messer
[* 15] ritzbaren, und harten, am
StahlFunken gebenden (Härte der Mineralien = 7 und darüber).
Zu feinern
Versuchen bedient man sich des
Sklerometers, einer mit verschiedenen
Gewichten belasteten
Stahl- oder
Diamantspitze,
unter welcher man die zu untersuchenden
Substanzen hinwegführt, aus der für eine Ritzung nötigen Belastung auf den
Grad
der Härte der Mineralien schließend. Bei dieser feinern Bestimmungsmethode ergeben sich für
kristallographisch verschiedene
Flächen eines und desselben
Exemplars verschiedene Härtegrade. - Außer der durch die Härtegrade
bestimmten
Größe der Kohärenz kann man auch noch die
Qualität derselben unterscheiden. In diesem
Sinn spricht man von spröden,
milden, geschmeidigen, biegsamen, elaschen ^[richtig: elastischen] und dehnbaren
Mineralien.
Stadt in der sächs. Kreishauptmannschaft
Zwickau,
[* 27] Amtshauptmannschaft
Ölsnitz, 374 m ü. M., an der
Mulde,
Besitztum der
Fürsten von
Schönburg, hat ein
Amtsgericht, eine
Kirche, ein burgähnliches
Schloß mit dem
Schönburger Familienarchiv,
einerKapelle und schönem
Park,
Weißwaren-,
Korsett- und Knopffabrikation, Maschinenstickerei, eine Kunstwasch-
und Plättanstalt und (1885) 2629 evang. Einwohner. Hartenstein ist
der Geburtsort des Dichters
PaulFleming. In der
Nähe befindet sich die aus der Geschichte des sächsischen
Prinzenraubes (s. d.)
bekannte Prinzenhöhle. - Hartenstein, der Hauptort der gleichnamigen
Grafschaft, gehörte zunächst als
¶
Gustav, philosoph. Schriftsteller, geb. zu Plauen
[* 30] im sächsischen Vogtland, gebildet zu Grimma
[* 31] und Leipzig,
[* 32] habilitierte sich 1833 mit der Abhandlung »De Archytae Tarentini fragmentis philosophicis« (Leipz. 1833) in der
philosophischen Fakultät daselbst und ward 1834 zum außerordentlichen und 1836 zum ordentlichen Professor der Philosophie
ernannt. Seine philosophische Richtung wurde vorzüglich durch Herbarts Forschungen entschieden, zu deren richtigem Verständnis
und weiterer Entwickelung er in den Schriften: »Die Probleme und Grundlehren der allgemeinen Metaphysik« (Leipz. 1836) und »Die
Grundbegriffe der ethischen Wissenschaften« (das. 1844) als einer der scharfsinnigsten und eifrigsten unter
den Jüngern desselben erheblich mitwirkte.
Unter seinen kleinern Arbeiten sind, neben den von ihm besorgten Gesamtausgaben der Werke Kants (Leipz. 1838, 10 Bde.; neue
Aufl. 1867-69, 8 Bde.) und Herbarts (das. 1850, 12 Bde.),
die polemische Schrift »Über die neuesten Darstellungen und Beurteilungen der Herbartschen Philosophie«
(das. 1838),
die Abhandlungen: »De ethices a Schleiermachero propositae fundamento« (das. 1837, 2 Hefte),
»De materiae apud
Leibnitium notione« (das. 1846, Supplem. 1856 u.
1857),
»Über LockesLehre von der menschlichen Erkenntnis, in Vergleichung mit Leibniz' Kritik derselben«
(1861) in den »Abhandlungen der SächsischenGesellschaft der Wissenschaften« zu erwähnen. Dieselben erschienen unter dem Titel:
»Historisch-philosophische Abhandlungen« (Leipz.
1870) gesammelt. 1848 übernahm Hartenstein das Ephorat der Leipziger Universitätsbibliothek;
1859 siedelte er nach Jena als Privatmann
über, wo er noch lebt.