bei Berührung des
Steins.
Hat man sich von dem Vorhandensein eines
Steins in der
Blase überzeugt, so ist die
Entfernung desselben
angezeigt. Diese kann aber nur in zweierlei
Weise geschehen: entweder durch Eröffnen der
Blase von außen her
(Steinschnitt,
Lithotomie) oder durch mechanische Zertrümmerung des
Steins innerhalb der
Blase und Ausspülen, resp.
Ausziehen
der
Fragmente durch die
Harnröhre (Steinzertrümmerung,
Lithotripsie). Denn weder durch innere
Mittel noch durch chemische Agenzien,
welche
man in die
Blase direkt einspritzt, ist bis jetzt die
Auflösung oder Verkleinerung des
Steins erreicht worden.
Vgl.
Ebstein,
Die Naturbehandlung der Harnsteine (Wiesb. 1884).
Bei Unterdrückung der Nierenfunktion steigert sich der Harnstoffgehalt in fast allen
Flüssigkeiten, und man findet ihn dann
auch im
Speichel, in der
Galle, im erbrochenen
Magensaft, in der
Milch, im
Eiter etc. Der Harnstoff ist isomer mit cyansauremAmmoniak
und entsteht, wenn man die
Lösung desselben zur
Trockne verdampft, ferner beim Erhitzen von kohlensaurem oder karbaminsaurem
Ammoniak auf 130-140°, bei der trocknen
Destillation
[* 4] der
Harnsäure, bei Einwirkung von
Alkalien auf
Kreatin und von übermangansaurem
Kali auf
Eiweißkörper etc. Zur
Darstellung von Harnstoff verdampft man
Harn zur Sirupskonsistenz, mischt ihn bei
sehr niedriger
Temperatur mit konzentrierter
Salpetersäure, reinigt den ausgeschiedenen salpetersauren Harnstoff, zersetzt ihn mit
kohlensaurem
Baryt und zieht aus der zur
Trockne gebrachten
Masse den Harnstoff mit
Weingeist aus.
Auch durch
Versetzen einer
Lösung von cyansaurem
Kali mit schwefelsaurem
Ammoniak,
Verdampfen und
Ausziehen des Rückstandes mit
Alkohol kann man Harnstoff erhalten. Er bildet farb- und geruchlose
Kristalle,
[* 5] schmeckt dem
Salpeter ähnlich kühlend,
löst sich leicht in
Wasser und
Weingeist, nicht in
Äther, ist völlig neutral, verbindet sich aber mit
Sauerstoffsäuren zu
salzartigen
Körpern, von denen besonders der salpetersaure CH4N2O.HNO3 ^[CH4N2O.HNO3] und der oxalsaure
Harnstoff CH4N2O.C2H2O4 + 2H2O ^[CH4N2O.C2H2O4 + 2H2O] in
Wasser schwer löslich sind. Harnstoff ist nicht flüchtig, er schmilzt bei 120° und zersetzt sich bei wenig
höherer
Temperatur.
Beim Erhitzen mit
Wasser über 100° und bei der Einwirkung von
Alkalien und Fäulnisfermenten zerfällt er in
Wasser,
Kohlensäure
und
Ammoniak. Harnstoff ist das letzte im
Körper gebildete Zersetzungsprodukt der Eiweißsubstanzen im tierischen
Organismus, und der größte Teil des in der
Nahrung aufgenommenen
Stickstoffs wird in Form von Harnstoff durch den
Harn wieder ausgeschieden.
Der Harnstoff wird aber nicht erst in den
Nieren gebildet, sondern durch dieselben nur aus dem
Blut abgesondert, und wenn dies nicht
geschieht, so entstehen schwere
Störungen der
Gesundheit. Harnstoff wurde 1773 von Rouelle entdeckt, von
Fourcroy
und Vauquelin rein dargestellt und von
Liebig und
Wöhler analysiert. 1828 stellte
Wöhler aus cyansaurem
Ammoniak dar und lieferte
damit das erste
Beispiel der
Darstellung organischer
Verbindungen außerhalb des lebenden
Organismus.
Die üblichsten harntreibendenMittel sind der
Aufguß des Fingerhutkrauts, die
Meerzwiebel und
das essigsaure
Kali, welche sämtlich direkt erregend auf das
Herz wirken.
s.
Harnblase. Eine besondere,
unter dem
Namen der kalten Pisse bekannte Form von Harnzwang kommt bei Männern zuweilen nach demGenuß reizender
Substanzen, namentlich schlechten
Biers, vor;
sie geht nach reichlichem Trinken kohlensauren
Wassers leicht vorüber.
Bezirksstadt in der span.
ProvinzLogroño, in reicher, sorgfältig angebauter Gegend, am Einfluß des
Tiron in
den
Ebro und an der
EisenbahnTudela-Bilbao, mitGerbereien, Hutfabrikation, Kupferbergwerken, Gipsbrüchen,
Weinbau und (1878) 6447 Einwohnern.
Es ist gebirgig und enthält im Innern die größte und anmutigste siebenbürgische
Ebene, welche von derAluta und dem Feketeügy
(Schwarzbach) durchströmt wird. Es hat in 113 Ortschaften
(1881) 125,277 Einw., meist
Szekler
(Reformierte und
Unitarier), und produziert vortreffliches
Getreide,
[* 8]
Mais, sehr guten
Tabak,
[* 9] Obst,
Hanf,
Flachs.