(Haarlingen, fries.
Harns), Seestadt in der niederländ.
ProvinzFriesland, an dem
Zuidersee und
der
EisenbahnHarlingen-Groningen (nach
Oldenburg),
[* 7] hat 5
Kirchen, eine lateinische
Schule, eine
Bau-, Zeichen- und Schiffahrtsschule
und einen großen, tiefen
Hafen, bestehend aus einem durch mächtige
Schleusen gegen die Hochflut geschützten
Innen- und einem
Außenhafen zur Bergung großer
Dampfschiffe. Auf dem Meeresdeich südlich von der Stadt steht ein
Monument von
Caspar de Robles, der im 16. Jahrh. die Meeresdeiche verbesserte. Die industrielle Thätigkeit
der Bewohner, deren Zahl (1883) 10,453 beträgt, erstreckt sich vornehmlich auf Fabrikation leinener
Säcke,
Maschinen- und
Schiffbau. Harlingen ist Sitz eines deutschen
Konsuls sowie der
Friesischen Dampfschiffahrtsgesellschaft und steht
mit
Amsterdam,
[* 8]
Enkhuizen und dem Nieuwe Diep sowie mit
Hull
[* 9] und mit
London
[* 10] in
Verbindung, wohin hauptsächlich
Butter und Vieh ausgeführt werden.
(Harlingia),
Landschaft im nordöstlichen
Strich des preuß. Regierungsbezirks
Aurich,
[* 11] nach dem dieselbe
durchfließenden Flüßchen
Harle genannt, bildet den größten Teil des
KreisesWittmund und besteht meist aus fruchtbarem
Marschland. - Das Harlingerland gehörte nicht zum eigentlichen
Ostfriesland, sondern war ein
Lehen des Herzogtums
Geldern;
(spr. armang),FrançoisJules, Reisender, geboren im
Oktober. 1845 zu
Saumur, studierte in
Paris
[* 14] und
Straßburg
[* 15] Medizin und nahm als Marinearzt bis 1870 an verschiedenen Expeditionen der
Flotte teil, war während des
französisch-deutschen
Kriegs in der
Ostsee und machte 1871 den
Feldzug gegen die
Kabylen mit. Darauf wurde er als
Arzt und Naturforscher
der wissenschaftlichen Expedition von
Delaporte beigesellt, welche in
Kambodscha und dann in
Tongking
[* 16] Forschungen und
Sammlungen anstellen sollte.
Alle Mitglieder der Expedition erkrankten, allein ausgenommen, der sodann
Garnier nach
Tongking begleitete, den
Feldzug mitmachte
und eine Zeitlang den
Posten eines
Gouverneurs bekleidete, bis er 1874 nach
Frankreich zurückkehrte. Zum zweitenmal bereiste
er 1875-77
Kambodscha, erforschte die Zuflüsse des
Mekhong, überstieg die große indisch-chinesischeGebirgskette
und gelangte nach
Huë. 1881 krank nach
Paris zurückgekehrt, wurde er 1882 zum
Konservator am
Musée des colonies ernannt, starb
aber bereis ^[richtig: bereits] in
Florenz.
[* 17]
Berichte seiner
Reisen veröffentlichte er im Bülletin der
GeographischenGesellschaft zu
Paris, im
»Tour du monde«, in den »Annales de l'extrême
orient« etc.
warmer und trockner
Wind, welcher auf der Westküste
Afrikas, vorzüglich in
Senegambien, drei- oder viermal
in jeder
Jahreszeit vom Innern
Afrikas nach dem Atlantischen
Ozean (der
Küste von
Guinea) hin weht. Am stärksten macht er sich
in den
MonatenDezember,
Januar und
Februar geltend und wechselt zwischen SO. und
NO. Gewöhnlich hält er
nur einen, selten 5-6
Tage an und ist stets nur von mäßiger
Stärke.
[* 18] Jedesmal, wenn er weht, erhebt sich ein eigentümlicher
Nebel, der vermutlich nichts andres als der feine Sandstaub ist,
den derWind mit sich führt, und der so dicht ist, daß nur
in der Mittagszeit einige
Strahlen der rot gefärbten
Sonne
[* 19] ihn durchdringen. Die
Bestandteile dieses
Nebels lagern sich überall
ab und färben alles weiß. Unter der außerordentlichen Trockenheit dieses Wüstenwindes leiden, wenn er länger als zwölf
Tage anhält, die
Vegetation und die
Menschen. Die
Neger schützen sich durch Beschmieren ihresKörpers mit
Fett oder
Talg, und daher rührt der
Name des
Windes, Harmattan (von aberrahman, »wehen«, und tan,
»Fett,
Talg«).
ein gegen 7 km langes
Thal
[* 23] des
Schwarzwaldes, Seitenthal des Kinzigthals, im bad.
Kreis
[* 24] und
AmtsbezirkOffenburg,
[* 25] mit den
GemeindenOber- und Unterharmersbach und der Stadt
Zell (s. d.) nahe am
Ausgang, hat zahlreiche
Mühlen,
[* 26] Thonwarenfabriken,
Granitschleifereien und Obstbau und etwa 3900 kath. Einwohner. Es war bis 1803 reichsfrei.
und
Aristogeiton, die
Mörder des Peisistratiden
Hipparchos. Durch jugendliche
Schönheit ausgezeichnet, war
Harmodios
Aristogeitons Liebling und ließ sich um so leichter für dessen
Plan zum
Sturz der Peisistratiden
Hippias
und
Hipparch gewinnen, als ihn der letztere zu unkeuscher
Liebe hatte verleiten wollen und seine
Schwester beschimpft hatte.
Die Verschwornen beschlossen, 514
v. Chr. am
Feste der
Panathenäen ihr Werk zu vollführen, eilten aber, sich verraten glaubend,
noch vor Beginn des Festzugs in die Stadt und stießen den bei dem Leokorion beschädigten
Hipparch nieder.
Harmodios wurde dafür von der
Leibwache auf der
Stelle zusammengehauen und auch der entflohene
Aristogeiton bald festgenommen und
hingerichtet. Obwohl
Hippias am
Leben blieb, seine Herrschaft durch
Schrecken zu befestigen suchte und erst 510 mit fremder
Hilfe gestürzt wurde, feierte man doch und
Aristogeiton als die ersten
Märtyrer¶