wegen des »Wahlkatechismus pro 1852 für das deutsche
Volk« hatte er viele
Anfechtungen von seiten der
Polizei zu erdulden.
Außer den genannten
Schriften schrieb er noch: »Die
Zeiten des ersten westfälischen Landwehrregiments«
(Essen
[* 2] 1841);
(franz. Arlequin, ital.
Arlecchino), eine der komischen
Masken
[* 11] des italienischen
Lustspiels, die sich auf allen
BühnenEuropas eingebürgert hat. Der Ursprung des
Namens blieb unermittelt. Der
Charakter des alten Harlekins war der eines
unverschämten, mit schmutzigen
Ausdrücken um sich werfenden Possenreißers; seit 1560 verwandelte er sich in den eines einfältigen,
nach
Witz haschenden, oft boshaften Bedienten, der seine tölpelhaften
Kameraden wiederum als
Stichblatt seiner Neckereien
gebraucht.
Die
Rolle des Harlekins war der Erfindungsgabe und dem
Witz des Schauspielers überlassen, erforderte daher ein glückliches
Improvisationstalent; doch
gab es gewisse komische
Gebärdenspiele und stereotype
Witze, welche sich in dieser
Rolle jahrhundertelang
fortgepflanzt haben. Dagegen waren alle
Versuche, selbst die
Goldonis, den eine vorgedichtete
Rolle einstudieren zu
lassen, vergebens. Die
Franzosen lernten den Harlekin kennen durch italienische
Truppen, die nach
Paris
[* 12] kamen. Bei den
Deutschen fällt
der Harlekin mit dem
Hanswurst (s. d.) zusammen.
Vettern des Harlekins sind der spanische
Graciosó und der englische
Clown; der
Bajazzo
ist ein Abkömmling des echten Harlekins. Harlekinade, Harlekinsspiel,
-Posse.
Besonderes
Verdienst erwarb
er sich durch die Besorgung der 4.
Auflage von
Fabricius' »Bibliotheca graeca« (Hamb.
1790-1809, 12 Bde., doch nicht ganz vollständig; dazu
»Index«, Leipz. 1838).
SeinLeben beschrieb sein Sohn
Christian Friedr.
Harleß
(Erlang. 1818).
»Lehrbuch
der spezifischen
Heilkunde« (das. 1816);
»Handbuch der ärztlichen
Klinik« (Leipz. u. Kobl. 1817-26, 3 Bde.);
»Die sämtlichen
Heilquellen und Kurbäder des südlichen und mittlern
Europa,
[* 22] Westasiens und Nordafrikas« (Berl. 1846-48, 2
Tle.;
unvollendet).
Ein Teil seiner kleinern
Schriften erschien unter dem
Titel: »Opera minora academica« (Leipz.
1815). Er gab auch das
»Journal der ausländischen medizinischen Litteratur« (mit
Hufeland und
Schreyer, Nürnb. 1802-10, 10 Bde.),
Durch seine Ernennung zum Oberhofprediger,
GeheimenKirchenrat im
Ministerium des
Kultus und Vizekonsistorialpräsidenten in
Dresden
[* 25] (1850) gewann
er den bedeutendsten Einfluß auf die Gestaltung der kirchlichen Verhältnisse
Sachsens. Doch vertauschte
er diese
Stellung im
November 1852 mit der eines
Präsidenten des protestantischen
Oberkonsistoriums in
München,
[* 26] woselbst es
ihm gelungen ist, der gesamten lutherischen
LandeskircheBayerns wieder eine streng konfessionelle Färbung zu verleihen. Er
starb Außer seinen veröffentlichten
Predigten in der »Sonntagsweihe« (2. Aufl.,
Leipz. 1859-60, 4 Bde.) schrieb er:
»Kommentar über den
BriefPauli an die Epheser«
(Erlang. 1834, 2. Aufl. 1858);