1684) und des ältern
Plinius (das. 1685, 5 Bde.),
die
»Prolegomena ad censuram veterum scriptorum« (das. 1693) und das kirchengeschichtliche
Werk »Conciliorum collectio regia maxima« (das.
1715, 12 Bde.). Nach seinem
Tod erschienen von ihm noch
»Opera varia« (Amsterd. 1733).
(der und die, richtiger
Hart), im allgemeinen s. v. w. Bergwald und daher ein für sich wie
in
Verbindungen, z. B.
Manhartsberg,
Spessart etc., im waldreichen mitteldeutschen Bergland vielfach wiederkehrender
Name. Insbesondere
versteht man unter Hardt (Hardtgebirge) das Nordende der
Vogesen, das als niedriges waldiges Bergland die bayrische
Rheinpfalz
von den
Grenzen
[* 2] des Elsaß an nordwärts durchzieht, berühmt durch seinen weinreichen, von der
Natur und
Geschichte mit allen
Reizen der
Romantik geschmückten
Rand gegen das Rheinthal (s.
Karte
»Elsaß-Lothringen«.
[* 3] Als natürliche
Nordgrenze läßt sich die an
Sümpfen und
Mooren reiche Kaiserslauterer Einsenkung (das
LandstuhlerBruch) ansehen, welcher
die alte
Straße von
Worms
[* 4] nach
Lothringen, heute die
EisenbahnNeunkirchen-Neustadta. d. Hardt-Worms, folgt,
so daß der
Donnersberg (s. d.), vielfach als höchster
Berg der Hardt angegeben, nicht mehr hierher gehört.
Das allgemein herrschende
Gestein ist ein meist grobkörniger
Sandstein, der sogen.
Vogesensandstein, welcher zu einem 300-450
m hohen
Plateau sich ausbreitet und im
Kalmit
(Kalmück) nahe der Ostgrenze und über
Neustadt
[* 5] zu 681 m ansteigt.
Nur vom
Rhein aus erscheint die als Gebirgsrand; in
Wahrheit ist sie ein
Plateau, welches sich westwärts an das kalte, arme,
rheinpfälzische Westrich
(Pirmasens,
[* 6]
Zweibrücken)
[* 7] anschließt, wo sich in tief ostwärts eingreifender
Bucht das lothringische
Muschelkalkgebirge ins Sandsteingebirge hereinzieht.
so im Lauterthal beim ehemaligen Zollhaus, bei Albersweiler im
Queichthal und an andern
Punkten des Gebirgsfußes, den ein schmaler Muschelkalkstreifen begleitet. Zu
den durch ihre bizarren Sandsteinfelsen merkwürdigen waldreichen
Thälern gehören das von
Dahn
(Lauter), von
Annweiler
(Queich),
durch welches die Eisenbahnlinie
Landau-Annweiler-Zweibrücken gebaut, und von
Neustadta. d. Hardt, durch welches die
Eisenbahn
nach
Kaiserslautern
[* 8] geführt ist.
Hardt (genauer Münsinger Hardt) heißt auch eine über 60 qkm große, zwischen 700 und 800 m hoch gelegene
Hochebene des obern
WeißenJura im württembergischen
Donaukreis, auf dem
SchwäbischenJura, nördlich von der
Erms und der
Schmiechen.
Ihre waldreichen
Höhen sind von zahlreichen Trockenthälern, Schluchten und Einsenkungen mit Bergwiesen und
Weiden durchzogen,
in
denen nur nach der Schneeschmelze und nach Gewittergüssen fließendes, bald versickerndes
Wasser auftritt.
Früher waren die am und im wasserreichern Westrand gelegenen
Orte:
Münsingen, Auingen, Böttingen, Trailfingen
und Gruorn, die fünf sogen. Hardtorte, im gemeinsamen
Besitz der Waldungen, Mähder (Bergwiesen) und
Weiden; das aus ihren
Ortsvorständen zusammentretende »Hardtgericht« setzte gemeinsamen Holzschlag
und gemeinsame Heuernte fest und schlichtete Streitigkeiten. Seit 1825 ist das Gebiet zur
Förderung der
Kultur unter jene
fünf
Orte verteilt.
Hermann von der, fruchtbarer theologischer und historischer Schriftsteller, geb. zu
Melle im osnabrückischen Gebiet, wurde 1688 Bibliothekar und 1690
Professor der orientalischen
Sprachen
in Helmstedt, wo er, seit 1727 im
Ruhestand, starb. Von ursprünglich pietistischen allmählich zu rationalistischen
Ansichten fortgeschritten, erregte er namentlich durch die Selbständigkeit seiner
Exegese Anstoß. Unter den über 300
Schriften,
die er verfaßt hat, erfreut sich bleibender Bedeutung besonders »Magnum oecumenicum
Constantiense concilium« (Frankf. u. Leipz.
1697-1700 u. 1742, 7 Bde.).
Stadt im
DistriktSaharanpur der britisch-ind.
Nordwestprovinzen, am
Austritt des
Ganges aus dem Himalajagebirge in die indische
Ebene, liegt 403 m ü. M. und zählt (1881) 3614 Einw.
Hardwar ist wichtig als Ausgangspunkt des Gangeskanals (s.
Ganges, S. 893) und durch ganz
Indien berühmt als Wallfahrtsort der
Hindu, welche von Mitte März bis Mitte April in großen
Scharen sich hierher begeben. 1796 schätzte man die Zahl der
Pilger, Kaufleute u. a. (es finden hier jedesmal ein bedeutender Pferdemarkt und eine große
Messe statt) auf 2½ Mill. 1760 wurden in den
Kämpfen zwischen rivalisierenden
Sekten 1800
Menschen erschlagen, und 1847 bildete
Hardwar den
Herd derCholera, die nachher
Europa
[* 15] überzog. Die englische
Regierung hat danach sehr strenge Vorsichtsmaßregeln getroffen,
so daß man die Zahl der jährlichen Besucher jetzt auf nur 100,000, bei dem alle zwölf Jahre gefeierten großen
Fest Kumbhmela
auf 300,000 schätzt.
1)
Alexandre, franz. dramatischer Dichter, geboren um 1560 zu
Paris,
[* 16] gest. 1632, entwickelte als Theaterdichter
in der
Provinz und in
Paris eine erstaunliche
Fruchtbarkeit (man zählt
ca. 600
Stücke von ihm), wobei natürlich
Komposition und
Stil derselben oft schlecht weggekommen sind. Doch weisen seine
Stücke insofern einen Fortschritt gegen
Jodelle
und
Garnier auf, als er sich von der unbedingten
Nachahmung der Alten lossagte und meist
Spanier und
Italiener kopierte, wie
er auch sein
Publikum nicht am
Hof
[* 17] und in den Kollegien suchte, sondern für das
Volk dichtete. Oft geschmacklos,
roh und cynisch,
weiß er doch auch durch lebendige
Handlung und gut gezeichnete
Charaktere zu fesseln. Das interessanteste
seiner
Stücke ist die
Tragödie
»Marianne« (1610). Er selbst hat 41 der beliebtesten gesammelt und
¶
2)SirThomas Duffus, engl. Historiker, geb. 1804 zu Port Royal auf Jamaica, trat 1819 beim RecordOffice (Staatsarchiv) zu London
[* 20] als Clerk ein, an dem er bis zu seinem Tod angestellt blieb; seit 1861 war er Direktor desselben, 1869 wurde
er in den Ritterstand erhoben. Die Regierung übertrug ihm die Herausgabe der »Monumenta historica britannica«, für die er
die allgemeine Einleitung schrieb. Eine große Zahl mittelalterlicher Urkunden zur englischen Geschichte hat er mit Sachkenntnis
und Sorgfalt herausgegeben (»Rotuli litterarum clausarum 1204-27«, Lond. 1833 bis
1844; »Rotuli litterarum patentium 1201-16«, das.;
»Rotuli Normanniae 1200-1209«; »Modus tenendi parliamentum«, das. 1846; »Descriptive
catalogue of materials relating to the history of Great Britain«, das. 1871, 3 Bde.;
»Registrum Palatinum Dunelmense 1311-16«, das.
1874-78, 4 Bde.). Außerdem schrieb er die verdienstvolle Biographie des Master of the rolls, Lord Langdale
(1852).