SchwagerEduards des
Bekenners, wurde nach dessen
Tod 1066 von den
Großen des
Reichs zum König erwählt, schlug die Norweger
bei Stamfordbridge, blieb aber selbst in der
Schlacht bei
Hastings gegen
Wilhelm den Eroberer Er war der letzte
englische König aus angelsächsischem
Stamm.
kam 863 nach seines
Vaters Halfdan Svarte
Tod zur Herrschaft und war bemüht, die Macht der
Jarle zu brechen und die königliche
Gewalt zu begründen. Die Strenge, mit der er die
Gerechtigkeit handhabte, vertrieb viele seiner
Vasallen aus dem
Lande, die
sodann
Seeräuberei an denKüstenNorwegens trieben. Harald rüstete deshalb eine große
Flotte aus, mit welcher
er auch die
Färöer, Hialtaland (Shetland), die Orkneyinseln, die
Hebriden und selbst einen Teil von
Schottland eroberte.
Als er
sich 893 auf einem neuen Eroberungszug befand, erregten seine eignen
Söhne einen
Aufstand. Harald rief nach seiner Rückkehr ein
Storthing zusammen, überließ seinen nachgebornen
Söhnen die
Provinzen, indem er sich und seinem Nachfolger
Erich Blodyxa (»Blutbeil«) nur die
Oberhoheit vorbehielt, trat letzterm 930 die
Regierungab u. starb 933 in
Drontheim.
9) Harald II., Graafell (»Graufell«),
Enkel des vorigen und Sohn
Erich Blodyxas, kam 950 zur
Regierung, indem er seine
vier
Brüder mit
Geld abfand. Von Harald Blaatand nach
Jütland gelockt, ward er dort 963 ermordet, worauf jener
Norwegen
[* 2] in
Besitz nahm.
Sohn
Sigurds,
Jarls von Stingarige, der von Harald I. abstammte,
HalbbruderOlafs des
Heiligen,
diente, 1029 aus
Norwegen vertrieben, als Anführer der Warägerschar am
Hof
[* 3] zu
Konstantinopel
[* 4] und erfocht
gegen Seeräuber und
Sarazenen viele glänzende
Siege. Ehrenvolle Anerbietungen, die ihm für längeres Bleiben gemacht wurden,
zurückweisend, ward er gefangen gesetzt, entkam aber zum russischen
GroßfürstenJaroslaw, vermählte sich mit dessen Tochter
Elisabeth und ging nach
Norwegen, wo er die Hälfte desReichs von seinem
NeffenMagnus dem
Guten beanspruchte.
Nach dessen
Tod (1047) beherrschte er ganz
Norwegen. Er verlegte den Königssitz von
Drontheim nach Opslo
(Christiania)
[* 5] und fiel 1066 auf
einem Zug
nach
England in der
Schlacht bei Stamfordbridge.
11) Harald IV.,Gille, kam 1127 mit seiner
Mutter, einer Irländerin, nachNorwegen, wo er sich für den Sohn
des
KönigsMagnusBarfuß ausgab und den
Beweis durch die
Feuerprobe führte. Er regierte seit 1130 mit
Magnus IV. gemeinschaftlich,
ließ diesen aber 1134 blenden und entmannen und war nun Alleinherrscher bis 1136, wo er ermordet wurde.
(Harrar), das
»Timbuktu des
Ostens«, Stadt im
Lande der
Galla in Nordostafrika, südwestlich von
Zeila, auf der Oberfläche
eines 1856 m hohen, roten Granitbergs, der im N. und S. von
Bächen begrenzt wird. Die Stadt wird von
einer 5 m hohen, durch vier geräumige
Forts und acht kleine
Türme verstärkten
Mauer umgeben, durch welche fünf
Thore zum
Marktplatz (Suq) im
Zentrum führen. Die ägyptische
Regierung hat fünf große
Kasernen und im modernen
arabischen
Stil
einen großen
Palast des
Emirs sowie 90
Häuser für die
Offiziere erbauen lassen; sonst wechseln plattdachige
Häuser mit
Hütten
[* 6] ab, und die
Straßen, durch die Wassermassen ausgewaschene
Rinnsale sind fast
nur für Lasttiere passierbar.
Außerhalb der
Mauern befinden sich ein
Krankenhaus,
[* 7] eine Durravorratskammer u.
Grabmäler derScheichs.
Unmittelbar an die
Mauern schließen sich prachtvolle
Bananen- und Kaffeegärten. Die
Bevölkerung
[* 8] der Stadt wurde mit der ehemaligen
ägyptischen, aus
Dar
[* 9] Fur-Negern und
Fellahs bestehenden, 5250 Mann starken
Garnison auf 42,000
Seelen angegeben, wovon zwei
Drittel weiblichen
Geschlechts. Der
Nationalität nach sind 12-13,000 echte
Harari, 6000
Galla, 5000
Somal, 3000 Abessinier,
außerdem 100 Araber, 50
Türken, 11 Griechen, 3
Italiener u. a. In ihrem physischen
Habitus stehen die Einwohner den Abessiniern
am nächsten, sind aber in
Tracht, Lebensweise und
Sprache
[* 10] von ihren Nachbarn ganz verschieden, nehmen indes immer mehr von
den Arabern an. Die
arabische Sprache hat im
Verkehr die einheimische, das
Harari (s. d.), ein echt semitisches,
mit dem
Tigre und
Amhara sowie mit dem Geez verwandtes
Idiom, vollkommen verdrängt, doch wird die Gallasprache allgemein verstanden.
Die
Industrie befriedigt nur die Bedürfnisse der Stadtbewohner; nennenswert sind: Baumwollweberei, Buchbinderei, Flechterei,
Schnitzerei,
Töpferei,
Kerzen- und Brotfabrikation, Metallindustrie. Der früher viel bedeutendere
Handel hat
sich zum
Teil nach Tadschurra und
Berbera gezogen, doch werden
Kaffee,
Häute und
Felle, Vieh,
Wars (eine Farbpflanze) noch in
bedeutenden
Mengen angebracht. Der
Handel mit europäischen
Waren lag einst in den
Händen einiger Griechen.
Früher war Harar die Hauptstadt eines kleinen
Staats mit 454,770 Einw., welche auf keinem geringen Bildungsgrad
angelangt waren; selbst die
Wissenschaft wurde in gewissem
Maß gepflegt.
IhrerReligion nach
Schiiten, teilen sie die Zeit nach
dem
Sonnenjahr und haben den persischen
Kalender. Als 1875 das Land von
Ägypten
[* 11] erobert wurde, erhielt die Stadt eine ägyptische
Garnison. Die Ägypter zogen sich aber noch in demselben Jahr wieder zurück, nachdem
sie den ältesten
Sohn des letzten
Emirs,
Abdallah, auf den
Thron
[* 12] gesetzt und denselben durch die
Anlage von zwei
Forts in der Umgebung der Stadt
und
Bildung einer kleinen
Armee wehrfähig gemacht hatten. Nach dem Abzug der Ägypter verschloß der
Emir sein
Land den Europäern
und ließ eine italienische Handelsexpedition, bestehend aus acht
Weißen unter
Führung des
Grafen Porro,
im April 1886, noch bevor dieselbe sein Land betreten, bei Artu im
Lande der
Ejssa-Somal überfallen und niedermachen.
Vgl.
Paulitschke,Reise nach Harar (in
»Petermanns Mitteilungen« 1885).