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Hänslein - Hanstein
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Hänslein oder Schecke (v. engl. jacket), Scheckenrock, der im 14. Jahrh. in Deutschland aufgekommene / 52
Hanslick Eduard, Musikschriftsteller, geb. 11. Sept. 1825 zu Prag, Sohn des böhmischen Bibliographen / 243
Hansom (engl., spr. hännssöm), eine nach dem Erfinder benannte zweiräderige schnell fahrende Droschke / 25
Hanssen Georg, Nationalökonom, geb. 31. Mai 1809 zu Hamburg, studierte in Heidelberg und Kiel, habilitierte / 234
Hansteen Christopher, Astronom, geb. 26. Sept. 1784 zu Christiania, studierte in Kopenhagen die Rechte, / 269
Hanstein Johannes von, Botaniker, geb. 15. Mai 1822 zu Potsdam, erlernte die Gärtnerei, besuchte 1840-44 / 241
Fortsetzung:
Hansgirg , Karl Viktor, Ritter von, Dichter, geb. 3. Aug. 1823 zu Pilsen in Böhmen, Neffe des Dichters
mehr
wirksamsten wurde sein »Liederbuch für Deutsche
[* 2 ] in
Böhmen «
[* 3 ]
(Prag
[* 4 ] 1864),
welches den nationalen
Kampf mutig aufnahm und, von
namhaften Tonsetzern mit
Melodien versehen, weite Verbreitung fand.
Samt den
Kompositionen erschienen die
Lieder im »Liederbuch
für Männergesang«
(Prag 1865). Außerdem schrieb Hansgirg: »Kaiserkronen und
Schwertlilien « , patriotische
Dichtungen
(Pilsen
[* 5 ] 1868),
und die
Romane : »Begebnisse auf einem böhmischen Grenzschloß«
(Wien
[* 6 ] 1863) und
»Ich oder du« (1873). -
Seine Gemahlin
Therese , geborne Jobisch, geb. 28. März 1833 zu
Budweis , jetzt in
Berlin
[* 7 ] wohnhaft, ist unter dem
Pseudonym
Theodor
Reinwald als gute Erzählerin hervorgetreten. Sie veröffentlichte den
Roman »Dunkle Fügungen«
(Prag 1862) und »Gesammelte
Novellen « (das. 1874, 2 Bde.).
oder
Schecke (v. engl. jacket), Scheckenrock, der im 14. Jahrh.
in
Deutschland
[* 8 ] aufgekommene
Name des kurzen, engen, unter den andern Gewändern, jedoch auch über dem
Harnisch getragenen
Rockes
mit engen, ganzen oder halben Ärmeln.
Die Benennung war ebenso von dem
Namen
Hans hergenommen worden wie
die Bezeichnung
Jacke
(Jackett ) von
Jakob .
Presse (technisch)
* 9
Presse .
Eduard , Musikschriftsteller, geb. 11. Sept. 1825 zu
Prag , Sohn des böhmischen Bibliographen
Joseph
Adolf Hanslick (gest. 2. Febr. 1859),
widmete sich den juridischen
Studien , welche er in
Wien 1849 vollendete, und schlug dann die Staatskarriere ein. Neben seinen
Berufsarbeiten hatte er von
Jugend auf mit großer
Liebe die
Musik gepflegt und noch in
Prag unter
Tomaschek
Komposition und Klavierspiel studiert; von 1856 an widmete er sich jedoch ausschließlich der
Musik , indem er sich als
Privatdozent
für
Ästhetik und Geschichte der
Tonkunst an der
Wiener
Universität habilitierte, welche ihn 1861 zum außerordentlichen, später
zum ordentlichen
Professor ernannte. Hanslick hat sich durch zahlreiche und gediegene
Kritiken in
Zeitschriften
(namentlich in der
»Presse «
[* 9 ] und seit 1864 in der
»Neuen
Freien
Presse « ),
besonders aber durch sein Werk »Vom Musikalisch-Schönen«
(Leipz. 1854, 7. Aufl. 1885) einen geachteten
Namen gemacht. Prinzipieller Gegner der neuen Musikrichtung, bestreitet Hanslick in der
genannten
Schrift die
Ansicht , daß es Aufgabe der
Tonkunst sei,
Gefühle darzustellen und zu erregen, wogegen
er behauptet, daß die
Musik als
Kunst , wie jede andre
Kunst , nichts andres darzustellen habe als die reine
Schönheit , und daß
bei ihr
Inhalt und Form eins seien.
Ferner veröffentlichte er: »Geschichte des Konzertwesens in
Wien «
(Wien
1869-70, 2 Bde.);
»Aus dem Konzertsaal« , eine Sammlung seiner 1848-68 geschriebenen
Kritiken und
Aufsätze (das. 1870);
»Die
moderne
Oper ;
Kritiken und
Studien « (Berl. 1875, 3. Aufl. 1885; neue
Folge 1879);
»Aus dem Opernleben der Gegenwart« (das. 1884)
und
»Suite ,
Aufsätze über
Musik und
Musiker «
(Teschen 1885).
(engl., spr. hännssöm), eine nach dem Erfinder benannte
zweiräderige schnell fahrende
Droschke mit nur zwei Sitzen.
Der Kutscherbock befindet sich im
Rücken der Fahrgäste.
Umgebung von Hamburg
* 10
Hamburg .
Georg , Nationalökonom, geb. 31. Mai 1809 zu
Hamburg ,
[* 10 ] studierte in
Heidelberg
[* 11 ] und
Kiel ,
[* 12 ] habilitierte sich 1833 als
Privatdozent an der
Universität
Kiel , war 1834-37 Mitglied der deutschen Abteilung des Generalzoll- und
Handelsdepartements in
Kopenhagen ,
[* 13 ] wurde hierauf als ordentlicher
Professor nach
Kiel , 1842 nach
Leipzig ,
[* 14 ] 1848 nach
Göttingen
[* 15 ] und 1860 als
Dietericis Nachfolger nach
Berlin berufen, wo er zugleich Mitglied des
Statistischen Bureaus mit dem
Titel
eines
Geheimen
Regierungsrats ward. Im J. 1862 erfolgte sodann seine
Aufnahme in die
Berliner
[* 16 ]
Akademie .
Seit 1869 wirkte er wieder an der
Universität zu
Göttingen . Hanssen hat vorzüglich einzelne nationalökonomische oder finanzielle
Fragen geschichtlich behandelt. Viele seiner
Arbeiten sind im
»Neuen staatsbürgerlichen
Magazin « , im
»Journal für
Landwirtschaft « ,
in der
»Tübinger
Zeitschrift für die gesamte
Staatswissenschaft « und in dem in neuer
Folge von Hanssen in
Gemeinschaft
mit
Rau herausgegebenen
»Archiv der politischen
Ökonomie « enthalten. Von besonders erschienenen
Schriften Hanssens sind zu erwähnen:
»Historisch-statistische
Darstellung der
Insel
Fehmarn «
(Altona
[* 17 ] 1832);
Schleswig - Schleswig-
* 18
Schleswig .
»Statistische Forschungen über das Herzogtum
Schleswig «
[* 18 ] (das. 1832-33, 2 Hefte);
»Das
Amt
Bordesholm «
(Kiel 1842);
»Die Aufhebung der
Leibeigenschaft und die Umgestaltung
der gutsherrlich-bäuerlichen Verhältnisse in
Schleswig-Holstein «
[* 19 ] (Petersb. 1861);
»Die
Gehöferschaften im Regierungsbezirk
Trier «
[* 20 ] (Berl. 1863);
Ȇber die Fleischkonsumtion in
Deutschland «
(Götting . 1872);
»Zur Geschichte norddeutscher Gutswirtschaft
seit Ende des 16.
Jahrhunderts « (das. 1875).
Eine Sammlung früherer
Arbeiten gab er als »Agrarhistorische Abhandlungen« (Leipz.
1880-84, 2 Bde.) heraus. Ein Verzeichnis seiner
Schriften enthält Heft 4 der
»Jahrbücher für
Nationalökonomie « 1880.
Sternwarte
* 24
Sternwarte .
Christopher , Astronom, geb. 26. Sept. 1784 zu
Christiania ,
[* 21 ] studierte in
Kopenhagen die
Rechte , dann
Mathematik , ward
Lehrer zu
Frederiksborg auf
Seeland und erhielt auf
Grund einer
Schrift über den Erdmagnetismus 1814 einen
Ruf als
Professor an
die
Universität zu
Christiania . Seine »Untersuchungen über den
Magnetismus
[* 22 ] der
Erde «
(Christ . 1819, mit
Atlas )
[* 23 ] gaben Veranlassung, daß auf fast allen seitdem gemachten Entdeckungsreisen magnetische
Beobachtungen nach seinem
Verfahren
angestellt wurden. Hansteen selbst unternahm zu diesem
Zweck viele
Reisen , namentlich auch 1828-30 eine solche in
Begleitung von
Erman
aus
Berlin und
Leutnant
Due von der norwegischen
Marine nach
Sibirien bis
Irkutsk und
Kiachta . Die
Resultate
dieser
Reise finden sich in den »Reiseerinnerungen aus
Sibirien « (deutsch von Sebald, Leipz. 1854) und in dem Hauptwerk:
»Resultate
magnetischer, astronomischer und meteorologischer
Beobachtungen auf einer
Reise nach
Sibirien «
(Christ . 1863). Unter Hansteens
Leitung wurden die
Sternwarte
[* 24 ] zu
Christiania und das magnetische
Observatorium im
Park der
Sternwarte angelegt
(vgl.
»Beschreibung und
Lage der
Universitäts-Sternwarte in
Christiania « ,
Christ . 1849). Hansteen hielt nicht nur an der
Universität ,
sondern auch an der
Artillerie - und
Ingenieurschule Vorlesungen über angewandte
Mathematik und leitete seit 1837 die trigonometrische
Vermessung
Norwegens ; auch wurde bei der großen russisch-skandinavischen Breitengradmessung unter seiner
Leitung 1845-60 der
Bogen
[* 25 ] von Fuglenäs bei
Hammerfest unter 70° 40' bis Atjik unter 68° 54' gemessen. Er starb 11. April 1873 in
Christiania . Von seinen übrigen
Schriften sind zu nennen: »Vorlesungen über die
Astronomie « ,
[* 26 ] ein »Lehrbuch der
Geometrie «
(Christ .
1835),
»Reiseerinnerungen aus
Sibirien « (deutsch, Leipz. 1854; franz.,
Par. 1857),
ein sehr wertvolles »Lehrbuch der
Mechanik «
(Christ . 1836-38) und der
»Norwegische
Almanach « ;
seit 1822 redigierte
er mit Lundh und Maschmann das
»Magazin for Naturvidenskaberne« .
Hanswurst - Hanusch
* 28
Seite 8.150.
Johannes von,
Botaniker , geb. 15. Mai 1822 zu
Potsdam ,
[* 27 ] erlernte die
Gärtnerei ,
¶
mehr
besuchte 1840-44 die Gärtnerlehranstalt in Potsdam , studierte dann in Berlin Naturwissenschaft , promovierte 1848, lehrte an
einigen Berliner Schulen , habilitierte sich 1855 als Privatdozent für Botanik an der Universität daselbst, wurde 1861 Kustos
am königlichen Herbarium , 1865 Professor der Botanik in Bonn
[* 29 ] und Direktor des botanischen Gartens sowie des botanischen Instituts
daselbst und starb 27. Aug. 1880 in Bonn . Er lieferte wichtige Arbeiten über Anatomie und Morphologie der Pflanzen und schrieb:
»Untersuchungen über den Bau und die Entwickelung der Baumrinde « (Berl. 1853);
Ȇber den Zusammenhang der Blattstellungen mit
dem Bau des dikotylen Holzringes « (das. 1858);
»Versuche über die Leitung des Saftes durch die Rinde « (das.
1860);
»Die Milchsaftgefäße und die verwandten Organe der Rinde « (das. 1864);
»Zur Entwickelungsgeschichte
[* 30 ] der Gattung Marsilia «
[* 31 ] (das. 1862-64, 2 Bde.);
»Befruchtung
[* 32 ] und Entwickelung der Gattung Marsilia « (das. 1865);
»Pilulariae globuliterae ^[richtig: globuliferae]
generatio cum Marsilia comparata« (Bonn 1866);
»Übersicht des natürlichen Pflanzensystems « (das. 1867);
Ȇber die
Organe der Harz - und Schleimabsonderung in den Laubknospen« (»Botanische Zeitung « 1868);
»Die Scheitelzellgruppe im Vegetationspunkt
der Phanerogamen « (Bonn 1869);
»Die Entwickelung des Keims der Monokotyledonen und Dikotyledonen « (1870),
»Die Parthenogenesis
der Caelobogyne ilicifolia« (1877),
»Einige Züge aus der Biologie des Protoplasmas « (1880) und »Beiträge zur
allgemeinen Morphologie der Pflanzen « (1882) in dem von ihm herausgegebenen Sammelwerk »Abhandlungen
aus dem Gebiet der Morphologie und Physiologie « ;
außerdem »Ch . G. Ehrenberg , ein Tagwerk auf dem Felde der Naturforschung « (Bonn
1877).