Mongolei nach
Sibirien
(Kiachta). Der
Verkehr seewärts wird durch die
Dampfer der erwähnten
Gesellschaften, besonders aber der
chinesischen Dampfschiffahrts-Gesellschaft, sowie durch zahlreiche Fahrzeuge von mehr oder weniger chinesischem
Typus vermittelt,
die unter fremdländischer
Führung und
Flagge segeln. Die Zahl der 1885 ein- und ausgelaufenen
Schiffe
[* 2] war 1232 mit 848,972
Ton., davon 21 deutsche mit 5470 T. Der Gesamtwert der Ein- und Ausfuhr betrug 1885: 37,7
Mill. Mk. Neuerdings werden die ersten Theeladungen direkt von aus verschifft, ohne
Schanghai
[* 3] zu berühren. Bei Beginn der
Theesaison entsteht unter den ersten ausgehenden
Dampfern ein von der kaufmännischen
Welt mit größtem
Interesse verfolgtes
Wettfahren, und es werden von diesen in Bauart wie Handhabung auf Eile berechneten
Schiffen unglaublich schnelle
Reisen zurückgelegt.
Von den übrigen Ausfuhrartikeln sind für den europäischen
Konsum von Bedeutung: Rindshäute,
Moschus,
Galläpfel und
Rhabarber.
Seine Hauptthätigkeit konzentriert sich in der Redaktion der 1866 mit
Jelinek gegründeten
»Zeitschrift
der Österreichischen
Gesellschaft fürMeteorologie«, deren Redaktion er seit 1877 allein führt. Die
Zeitschrift enthält
zahlreiche Abhandlungen von ihm, von denen die über den
Föhn und über das
Klima
[* 10] der verschiedensten
Länder der
Erde am bekanntesten
geworden sind. In der neuesten Zeit wandte er sich mehr der physikalischen
Meteorologie zu und lieferte
Arbeiten über die
Theorie der
Stürme, die Temperaturabnahme mit der
Höhe, die Verteilung des Wasserdampfes, die Entstehung
der
Niederschläge desselben und die Veränderungen im
Gang
[* 11] der magnetischen
Deklination etc. In der mit
Hochstetter und Pokorny
herausgegebenen »Allgemeinen
Erdkunde«
[* 12] (4. Aufl.,
Prag
[* 13] 1886; bedeutend erweiterte Ausg. 1885) bearbeiteteer den
Teil, welcher die
Erde als Weltkörper, ihre
Atmosphäre und Hydrosphäre behandelt. Außerdem schrieb er »Handbuch der
Klimatologie« (Stuttg. 1883); »Die Temperaturverhältnisse
der österreichischen Alpenländer«
(Wien 1885).
tschech. Volksstamm in
Mähren,
[* 14] welcher in der sogen. Hanna, einer ungefähr 1550 qkm (28 QM.)
großen, sehr fruchtbaren, vom Flüßchen Hanna durchzogenen
Ebene zwischen
Olmütz,
[* 15]
Kremsier und
Wischau,
ansässig ist.
Die Hannaken sind ein kräftiger Menschenschlag;
sie reden einen eignen
Dialekt, haben in
Sitte und
Tracht noch viel
Eigentümliches bewahrt und zeichnen sich auch durch Arbeitsamkeit und Betriebsamkeit vor ihren Nachbarn aus, mit denen sie
nicht leicht eheliche
Verbindungen eingehen.
(spr. hanneh),James, engl. Schriftsteller, geb. 1827 zu
Dumfries, trat mit 13
Jahren in die
Marine, nahm aber 1845 seinen
Abschied, um sich der Litteratur zu widmen. Außer Beiträgen zu
Zeitschriften, besonders zum
»Punch«, veröffentlichte er:
»Biscuits and grog, personal reminiscences and sketches by
Percival Plug« (1848),
fortgesetzt in »A claret-cup« (1848). Daran schlossen sich: »Hearts are trumps« (1849, neue Ausg. 1873);
»King Dobbs, sketches in ultramarine« (1849, neue Ausg. 1856);
1) Befehlshaber einer karthagischen
Flotte bei der
Insel Lipara, 269
v. Chr., bewirkte zwar, daß die
Mamertiner
die Stadt
Messana nicht an
Hieron von
Syrakus
[* 26] übergaben, bemühte sich aber vergeblich, jenen wichtigen
Platz den Karthagern in die
Hände zu spielen. Nach Anfang des ersten
PunischenKriegs 262 hielt er in Agrigent, dem
Waffenplatz
der Karthager, eine siebenmonatliche Belagerung aus und wußte sich, nachdem das von
Hanno zum
Entsatz herbeigeführte
Heer
eine
Niederlage erlitten, noch mit dem größten Teil seinerMannschaft zu
¶
mehr
retten. 260 Befehlshaber der karthagischen Flotte, wurde er in der berühmten Seeschlacht bei Mylä von dem römischen KonsulDuilius besiegt und entging nur durch List dem Kreuzestod, der ihm dafür in der Heimat drohte; als er aber 258, von den Römern
in einem sardinischen Hafen eingeschlossen, einen neuen Verlust erlitt, wurde er von seinen eignen Soldaten
ans Kreuz
[* 28] geschlagen.
2) Karthag. Feldherr, führte 250 v. Chr. seinen in Lilybäum belagerten Landsleuten mit großer Kühnheit und Geschicklichkeit
trotz der überlegenen römischen FlotteTruppen und Lebensmittel zu. Im Söldnerkrieg nach HannosEntfernungHamilkar beigegeben,
belagerte er Mathos in Tunes, ward aber bei einem Ausfall desselben gefangen und vor den Mauern der Stadt
gekreuzigt.
Dieser Übergang Hannibals über die Alpen allein schon würde ein ewig denkwürdiger Beweis von seiner Feldherrngröße sein.
Mehr als die Hälfte seines Heers war allerdings den schweren Strapazen erlegen und der Rest ermattet und
der Ruhe und Erholung bedürftig. Nachdem Hannibal ihm diese gewährt, bemächtigte er sich zunächst des Hauptorts
der Tauriner und zog, nachdem die benachbarten gallischen Völkerschaften sich an ihn angeschlossen, Scipio entgegen, der aus
dem jenseitigen Gallien zurückgekehrt war und ihm von Placentia aus auf dem
linken Ufer des Po entgegenrückte.
Am Ticinusfluß fand der erste Zusammenstoß statt, Hannibal siegte durch seine treffliche numidische Reiterei. Einen zweiten Sieg
an der Trebia erleichterte ihm des KonsulsSempronius Ungestüm: in wenig Stunden war das Römerheer geschlagen und
aufgelöst.
Den nächsten Feldzug 217 eröffnete Hannibals viertägiger Zug
durch die Moräste des Arnus (Arno), der ihm selbst ein Auge
[* 37] und
seinem Heer eine große Anzahl von Streitern und den Rest seiner Elefanten bis auf einen kostete. Um seinen Gegner, den KonsulGajusFlaminius, auf das geeignete Schlachtfeld zu locken, rückte er über des Feindes Flanke hinaus in
das Tyrrhenergebiet, verheerte dies und zog so Flaminius hinter sich her bis in einen Engpaß am Trasimenischen See.
Hier griff er ihn plötzlich von einer verdeckten Stellung aus an und schlug ihn aufs Haupt. 15,000 Römer bedeckten das Schlachtfeld,
und ebenso viele wurden gefangen. In Apulien ließ darauf Hannibal seine ermatteten ScharenRast machen und unternahm
von dort aus Streifzüge nach allen Seiten, bis der DiktatorQuintusFabiusMaximus durch vorsichtiges Zögern seinen raschen
Siegeslauf hemmte. Aber Senat und Volk zu Rom begehrten entscheidende Siege, und viel zu langsam erschien dem kampfbegierigen
Heer des Fabius zaudernde Kriegführung.
Diese ward daher nach Ablauf
[* 38] der Amtszeit des Diktators aufgegeben und ein Heer von acht Legionen und doppeltem Aufgebot der Bundesgenossen
unter Anführung derKonsulnL.Ämilius Paullus und GajusTerentius Varro Hannibal entgegengestellt. Am Aufidus unfern der Stadt Cannä
in Apulien trafen (216) die Heere aufeinander, und nochmals siegte Hannibals Feldherrngeist über die überlegene
Macht des Feindes. Der blutige Tag von Cannä (s. d.) kostete
Rom 70,000. Mann, unter ihnen einen Konsul, zwei Quästoren, eine
große Anzahl Tribunen, Konsularen, Prätoren, Senatoren etc. In Rom fürchtete man einen Angriff Hannibals auf die Stadt; aber
Hannibal, dem nur ein in blutigen Schlachten
[* 39] geschwächtes Heer und kein Belagerungsgerät zu Gebote stand, wollte
nicht durch einen Angriff auf die Hauptstadt alles bisher Gewonnene in einem Kampf der Verzweiflung aufs Spiel setzen, sondern
benutzte seinen Sieg dazu, die Völkerschaften Unteritaliens auf seine Seite herüberzuziehen.
Außerdem suchte er sich durch Bündnisse mit dem König Philipp vonMakedonien und mit Hieronymus, König
von Syrakus, zu verstärken. Allein Philipp wurde durch einen Angriff der Römer auf sein eignes Land zurückgehalten, und die
Syrakusaner wurden besiegt und in ihrer Stadt eingeschlossen, welche nach längerer Belagerung 212 erobert wurde. In Italien
aber machten die Römer trotz des unermüdlichen, tapfersten Widerstandes Hannibals nach und nach immer
mehr Fortschritte, so daß sie es 212 unternehmen konnten, Capua, welches sich nach der Schlacht bei Cannä an Hannibal angeschlossen
hatte und für ihn von der größten Wichtigkeit war, zu belagern. Hannibal machte die größten Anstrengungen, die
Stadt zu entsetzen; er unternahm sogar jetzt einen Angriff auf Rom in der Hoffnung, das Belagerungsheer
von Capua abzuziehen, und bewirkte dadurch im ersten Augenblick eine solche Bestürzung, daß der Schreckensruf: »Hannibal ad portas!«
( Hannibal ist vor den Thoren!«) sprichwörtlich blieb. Allein alles war vergeblich. Capua fiel (211), und die Züchtigung, die es
erfuhr, mahnte andre Städte, freiwillig unter das römische Joch zurückzukehren. 209 ging auch Tarent verloren. Hannibal harrte
jetzt sehnsuchtsvoll auf die Hilfe,
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