Hamilton (Berg- und Städtename) - Hamilton (schottisches Adelsgeschlecht)
mehr
Niederlage des
Hasdrubal am Metaurus (207
v. Chr.) in
Italien
[* 2] zurückgeblieben, 200 an die
Spitze der gegen
Rom
[* 3] kriegführenden
gallischen
Völkerschaften Oberitaliens, eroberte mit ihnen die römische
KoloniePlacentia, wurde aber in demselben Jahr von
den
Römern geschlagen und fiel in der
Schlacht. Nach einer andern Nachricht wurde er erst 197 von den
Römern in einer
Schlacht gefangen genommen und dann im
Triumph aufgeführt. Die Karthager hatten ihn schon 200 auf Verlangen
der
Römer
[* 4] verbannt und geächtet.
(spr. hämmilt'n), 1) Stadt in
Lanarkshire
(Schottland), am Einfluß des
Avon in den
Clyde, 15 km südöstlich
von
Glasgow,
[* 7] mit lateinischer
Schule, Handstuhlwebereien, Musselinstickereien, großen Eisenwerken in der Umgebung und
(1881) 18,517 Einw. Dabei Hamilton Palace mit großemPark.-
2) Stadt in der britisch-amerikan.
ProvinzOntario, am obern Ende des
Ontariosees, schön gebaut, mit Damencollege der Wesleyaner,
Manufaktur von
Besen,
Tweeds und Standuhren, Eisenbahnwerkstätten, gutem
Hafen und (1881) 35,961 Einw. -
(spr. hämmilt'n), eins der ältesten und angesehensten schott.
Geschlechter, dessen Ahnherr
SirGilbert Hamilton sich wahrscheinlich vor 1272 in
Schottland niederließ. Die namhaftesten Sprößlinge
dieses
Geschlechts sind:
6)
James,
Herzog von Hamilton,
Graf von
Cambridge, geb. ward mit König
Karl I. auferzogen und stand zu demselben in den
engsten persönlichen Beziehungen. 1631 führte er dem Schwedenkönig
GustavAdolf fünf
RegimenterEngländer
und Bergschotten, die er auf eigne
Kosten, aber mit Unterstützung des
Königs, angeworben, zu und half den
Sieg bei
Breitenfeld
[* 14] erringen. Zurückgerufen, ward er von
Karl I. 1643 zum
Herzog von Hamilton ernannt.
Später ward er der Verräterei angeklagt und 1645 kurze
Zeit imSchloß von Pendennis in
Haft gehalten. Im J. 1648 sammelte er ein
Heer für
Karl I. und fiel in
England ein, ward aber von
Cromwell bei
¶
13) George, Lord, dritter Sohn des Herzogs von Abercorn, brit. Staatsmann, geb. erzogen zu Harrow, trat 1864 als Fähnrich
in die Riflebrigade und wurde bald Leutnant
in der Garde. Bei den allgemeinen Wahlen von 1868 bewarb er
sich als konservativer Kandidat um einen Parlamentssitz in Middlesex (London) und zog sich, als es ihm wider Erwarten gelungen
war, diesen Sitz der liberalen Partei zu entreißen, aus der Armee zurück; um sich ganz der politischen Laufbahn zu widmen.
Auch 1874 und 1880 wurde er in London wiedergewählt. 1874 wurde er zum Unterstaatssekretär im indischen
Amt ernannt, im Februar 1878 aber an Lord Sandons Stelle zum Vizepräsidenten des GeheimenRats (Unterrichtsminister) befördert.
Als nach den Neuwahlen 1880 LordBeaconsfield seine Entlassung einreichte, legte auch Hamilton sein Amt nieder und trat in die
Opposition zurück. Im KabinettSalisbury von 1885 und 1886 ward er erster Lord der Admiralität.
(spr. hammilt'n), 1) Anthony, Graf von, von einem jüngern Zweig der Familie Hamilton abstammend, geb. 1646 in Irland,
folgte nach der HinrichtungKarls I. mit seinen Eltern den königlichen Prinzen nach Frankreich, kehrte aber
nach der Restauration nach England zurück. Jakob II. gab ihm ein Infanterieregiment in Irland und den Oberbefehl in Limerick.
Später ließ sich Hamilton in Frankreich nieder und starb in St.-Germain en Laye. Unter seinen Schriften sind besonders
die »Mémoires du comte de Grammont« (seines Schwagers, 1713, oft herausgegeben, von Sainte-Beuve 1866; mit
Anmerkungen von W. Scott, neue Ausg., Land. 1884, 2 Bde.;
deutsch, Leipz. 1853) als eine reiche Fundgrube für die Sittengeschichte hervorzuheben. Voll
Geist und Witz sind auch seine »Contes de féerie« (Par. 1805, 3 Bde.;
hrsg. von Lescure, 1873-74, 4 Bde.),
worin er sich als anmutiger Märchenerzähler zeigt. Die beste Ausgabe seiner sämtlichen Werke ist die
von Renouard (1812, 4 Bde.).
5) WilliamGerard, geb. 1728, der schottischen Familie (s. oben) angehörig, ward 1754 in das Parlament gewählt und gehörte
demselben bis zu seinem Tod an, hielt aber nur 1755 eine ausgezeichnete, aufsehenerregende Rede; er ward
von Fox in das Ministerium berufen, war viele Jahre Kanzler des irischen Schatzamtes und starb 1798. Nach seinem Tod erst erschien 1808 seine
»Parliamentary logic« (deutsch, 2. Aufl., Tübing. 1872; franz. von J. Reinach, Par. 1886), welche Regeln
und Ratschläge der parlamentarischen Rhetorik und Taktik enthält und die Künste und Kniffe derselben schonungslos enthüllt.
¶