enthält metallisches
Kupfer,
[* 2] dessen Partikelchen so klein sind und so dicht nebeneinander liegen, daß sie eine gleichmäßig
rote Färbung hervorbringen und das
Glas
[* 3] vollständig undurchsichtig machen. Das Hämatinon läßt sich gießen und an der Glasmacherpfeife
verarbeiten, auch schneiden und schleifen.
Beim Umschmelzen geht die rote
Farbe verloren und kann auf keine
Weise wiederhergestellt werden. Wird bei der
Darstellung des Hämatinons ein Teil der
Kieselsäure durch
Borsäure ersetzt, so
erhält man eine dunkel schwarzrote Grundmasse mit prächtig funkelnden
Kristallisationen. Dieser
Astralit erinnert vielfach
an das alte venezianische
Aventuringlas (s. d.), welches man erhält, wenn man geschmolzenes Hämatinon mit
so viel Eisenfeile mischt, daß etwa die Hälfte des darin enthaltenen
Kupfers reduziert wird, und es
dann längere Zeit im Zustand der Weichheit erhält.
Die sauerstoffhaltigeLösung ist hochrot, die sauerstofffreie dunkelrot, woraus sich zum Teil der Farbenunterschied
zwischen arteriellem und venösem
Blut erklärt. Leitet man
Kohlenoxyd in die
Lösung, so wird der
Sauerstoff verdrängt, und
auf Zusatz von
Alkohol entstehen bläuliche
Kristalle
[* 7] einer
Verbindung von Hämatoglobin mit
Kohlenoxyd, auf deren
Bildung die schädliche
Wirkung desKohlenoxyds beruht. Hämatoglobin ist sehr leicht zersetzbar und zerfällt bei Behandlung mit
Säuren und
Alkalien in einen eisenhaltigen
Farbstoff
(Hämatin) und in einen eiweißartigen
Körper.
(griech.), s. v. w.
blutreinigende Mittel (s. d.). ^[= (Depurantia), eine Bezeichnung gewisser Arzneimittel, welche noch aus der Zeit der alten Humoralpath ...]
C16H14O6 findet sich im
Kampescheholz
(Haematoxylon Campechianum) und wird
erhalten, wenn man käufliches Kampescheholzextrakt mit wasserhaltigem
Äther extrahiert, den
Auszug verdampft,
mit
Wasser mischt und das kristallisierte, ausgewaschene aus
Wasser, welches
schweflige Säure enthält, umkristallisiert. Es
bildet gelbe
Kristalle mit 3
MolekülenKristallwasser, schmeckt
süßholzartig, löst sich in
Wasser und
Alkohol,
schwer inÄther,
ist nicht flüchtig, wird durch
Spuren ätzender und kohlensaurer
Alkalien und alkalischer
Erde bei Zutritt
der
Luft veilchenblau, dann purpurrot und braun und durch
Ammoniak rot.
L.
(Blut- oder Blauholzbaum),
Gattung aus der
Familie der Cäsalpiniaceen, mit der einzigen Art Haematoxylon CampechianumL., ein 10 bis 12 m hoherBaum mit meist krummem
Stamm, runzeliger, schwarzbrauner
Rinde und ausgebreiteten,
vielfach hin- und hergebogenen, wehrlosen oder dornigen
Ästen, paarig gefiederten Blättern, verkehrt herzförmigen Blättchen,
kleinen, hochgelben
Blüten in einzeln oder gebüschelt stehenden, axillaren
Trauben und lanzettlicher, zusammengedrückter,
meist einsamiger
Hülse.
[* 10] Der
Baum ist ursprünglich in
Mittelamerika (vorzüglich Campechebai,
Honduras)
[* 11] heimisch und
wurde von hier 1715 nach
Westindien
[* 12] verpflanzt; er liefert das
Kampescheholz, welches meist von wild wachsenden
Bäumen gewonnen
wird. Erst in neuerer Zeit hat man angefangen, ihn zu kultivieren, und ihn z. B. auch in
den niederländischen
Kolonien in
Indien angepflanzt. S. Tafel
»Farbepflanzen«.
[* 13]
im
Blut lebende
Parasiten. Seit dem Ende der 60er Jahre kennt man aus dem
Blute des
Menschen in den Tropengegenden kleine
Nematoden,
Filaria sanguinis hominis, welche als Jugendzustände erkannt worden sind,
ohne daß es bisher gelungen wäre, den Entwickelungsgang und die reifen
Formen zu beobachten. Auch aus dem
Blut von
Hunden,
Ratten,
Vögeln sind ähnliche Nematodenlarven bekannt geworden. Außerdem finden sich mikroskopisch kleine,
wurmähnliche Organismen, welche man zu den
Flagellaten zählen muß, im
Blute der
Fische
[* 14] und
Frösche.
[* 15]
Die
Parasiten der
Fische, Haematomonas, sind an beiden
Enden zugespitzt und gewöhnlich am Vorderende mit einer
Geißel versehen,
während an der Seite eine undulierende
Membran ansitzt.
IhreLänge beträgt 0,03-0,04mm bei einem Dickendurchmesser
von nur 0,001mm. Derartige
Parasiten wurden im
Blute der
Karausche, besonders aber beim
Schlammbeißer
(Cobitis fossilis), gefunden,
wo sie von nahezu 100
Exemplaren nur einem einzigen fehlten, ohne daß das
Blut im übrigen abnorme
Erscheinungen darbot.
Pfarrdorf im bayr. Regierungsbezirk
Pfalz, südlich bei
Neustadt,
[* 16] hat Weinbau und (1885) 2266 meist
kath. Einwohner. Dabei auf der
Hardt das
Schloß Maxburg mit vortrefflicher Aussicht. An seiner
Stelle standen vormals die
Ruinen
der (von
KaiserHeinrich II. erbauten, im
Bauernkrieg zerstörten) Kastanienburg oder des
Hambacher¶