(Hammada),
Name der felsigen, wasserlosen
Hochebenen in der
Sahara, welche durch niedrigere
Dünenregionen voneinander geschieden sind und besonders charakteristisch im W. des Tuareglandes bis an den
Ozean,
Senegal
und
Niger hin auftreten.
Ganz mit Rollkieseln oder spitzen
Steinen bedeckt, schließen die Hamâdas jede
Kultur aus;
nur vereinzelt
werden sie, wie die el
Homra(»die rote Hamâda«),
Stadt in der pers.
ProvinzIrak Adschmi, in einer ausgedehnten und wohlbewässerten
Ebene am
Nordfuß des
Elwend
(Orontes), mit ziemlich verfallenen
Moscheen und
Bazaren, mehreren Grabmonumenten (z. B. von
Avicenna), ferner den angeblichen
Grabmälern der
Esther und des Mardochai, zu denen die
Juden wallfahrten, und 30-40,000 persischen Einwohnern,
während in der Umgebung nur
Türken wohnen. Die
Juden zählen gegen 1000
Familien. Die
Industrie liefert besonders Wollteppiche
und vorzügliches Saffianleder, die
Landwirtschaft treffliche
Trauben (zu
Rosinen) und viel
Mohn (zur Opiumbereitung). Für den
Handel zwischen
Teheran und
Bagdad ist der
Ort wichtig, auch der
Verkehr nach
Luristan ist bedeutend. Hamadan steht
auf den Trümmern von
Ekbatana (s. d.), daher die vielen kleinen
Altertümer, wie
Münzen,
[* 8] Schmucktrümmer, Votivgegenstände
(in Gestalt von
Vögeln,
Fischen,
Händen etc.), die sich im
Boden der Umgegend finden.
(arab.), das
Bad in
[* 10] der Türkei
[* 11] und allen mosleminischen
Ländern; eigentlich ein Schwitzbad, das, unterirdisch
geheizt, in gewissen
Räumen oft die
Temperatur von 40° R. erreicht. Im innersten
Raum befinden sich kleine
Zellen behufs Waschungen, in welche das warme
Wasser mittels
Röhren
[* 12] geleitet wird. Diese
Bäder sind unter gleicher Benennung
oder als Turkish baths auch in
England eingeführt worden. Die schönsten und luxuriösesten Hamams sind in
Konstantinopel
anzutreffen und dort das Werk frommerStiftungen. Hamam parasi,
Trinkgeld, eigentlich Badegeld. Hamamdschi,
Aufseher oder
Inhaber eines
Bades.
dikotyle, etwa 30
Arten umfassende, in
Amerika,
[* 13]
Asien
[* 14] und
Afrika
[* 15] einheimische Pflanzenfamilie aus der
Ordnung
der
Saxifraginen, Holzpflanzen mit abwechselnden Blättern und variabel gebauten
Blüten, die sich von denen der
verwandten
Saxifragaceen im wesentlichen nicht unterscheiden.
L.
(Zaubernuß),
Gattung aus der
Familie der
Hamamelideen,
Sträucher mit eirunden, gekerbten Blättern, gelben,
im
Herbst erscheinenden, zu 2-3 knäuelförmig vereinigten
Blüten und im nächsten Jahre reifenden holzigen
Kapseln.
[* 16] HamamelisvirginicaL., auf der Ostseite
Nordamerikas, ein 1-3 m hoherStrauch, der an unsre
Hasel erinnert, mit kurzgestielten, eirund-länglichen,
grob gekerbten, nur in der
Jugend unterseits behaarten Blättern und linienförmigen, gelben
Blumenblättern, wird von den
Indianern zu allerlei geheimnisvollen
Gebräuchen benutzt und bei uns als Zierstrauch kultiviert.
Günstling des pers.
KönigsAhasverus
(Xerxes),
(Esther 3, 1 ff.), suchte aus Erbitterung
gegen Mardochai den König zur Vertilgung sämtlicher
Juden zu bestimmen, fiel aber in königliche
Ungnade und fand durch
Esther
und Mardochai selbst den
Tod am
Galgen.
Zum Andenken daran wurde später
Purim (s.
Feste, S. 171), selten Hamansfest genannt,
gefeiert.
beschäftigte sich aber vorzugsweise mit Sprachen, Philosophie und Kritik. Nach Beendigung seiner Studien führte er ein unstetes
Leben, bald als Hauslehrer bei der Baronin v. Budberg zu Grünhof (1752), bald ohne Beschäftigung an verschiedenen
Orten. Dann fand er zu Riga
[* 19] in einer Kaufmannsfamilie Aufnahme und suchte sich hier mit den Handlungswissenschaften
vertraut zu machen. Darauf wurde er wieder Hauslehrer, hielt aber auch in dieser Stellung nicht lange aus und nahm wieder seine
Zuflucht zu seinen Freunden in Riga. In Angelegenheiten derselben unternahm er eine Reise nach England über Berlin,
[* 20] wo er MosesMendelssohn, Ramler und Sulzer kennen lernte, Hamburg,
[* 21] Lübeck
[* 22] und durch Holland. In London blieb er über ein
Jahr und ergab sich aus Mißmut über den ungünstigen Erfolg der ihm übertragenen GeschäfteAusschweifungen, aus denen ihn
endlich das Lesen der Bibel rettete. 1758 war er wieder in Riga, bis ihn 1759 sein Vater nach Königsberg zurückrief.
Nachdem er 1782 einen Teil seiner Einkünfte verloren, lebte er mit seiner Familie in dürftigen Umständen, bis ihm 1784 ein
ihm damals unbekannter Wohlthäter (Buchholz in Münster)
[* 26] durch ein ansehnliches Geldgeschenk aus der Not
half. Hamann nahm 1787 seinen Abschied und lebte von da an abwechselnd zu Düsseldorf
[* 27] und Münster im vertrauten Umgang mit Jacobi
und der Fürstin Galizyn, die ihm auch zu Münster, wo er starb, ein Denkmal setzen ließ. Als
Schriftsteller wurde Hamann von seinen Zeitgenossen wenig beachtet, da die eigentümliche Einkleidung seiner oft sehr
tiefsinnigen Gedanken und seine Vorliebe für biblische und symbolische Darstellung seine Schriften der großen Menge unzugänglich
machten.
Seine im Druck erschienenen Schriften aus den drei Zeiträumen: 1759-63, 1772 bis 1776 und 1779-84 sind
zahlreich, aber die meisten nicht über zwei Bogen
[* 28] stark. Alle waren Gelegenheitsschriften voll persönlicher und örtlicher
Beziehungen, zugleich aber auch voll Anspielungen auf die Bücherwelt, in der er lebte und gelebt hatte. Da sie überdies
der damals herrschenden Aufklärungsbildung schnurstracks widersprachen, so wurden sie nur von wenigen, einem Herder, Goethe,
Jacobi, Jean Paul u. a., mit Achtung aufgenommen.
Die meisten dieser Schriften polemisieren gegen Materialismus und Freigeisterei sowie gegen die Verehrung des Fremden. Alle Gedankenauslassungen
Hamanns wurzeln in der Tiefe eines religiösen Gemüts und behandeln, doch stets mehr in begeistert aphoristischer Weise als
in zusammenhängender Betrachtung, die wichtigsten sozialen und religiös-sittlichen Fragen des Menschenlebens.
Fragmente aus HamannsSchriften gab Cramer heraus unter dem Titel: »SibyllinischeBlätter des Magus aus Norden« (Leipz. 1819),
seine »Sämtlichen Schriften« Fr. Roth (Berl. 1821-43, 8 Bde.).
Vgl. »Biographische Erinnerungen an Hamann« (von C. Carvacchi, Münst.
1855);