großen Gruppenbilder des Festmahls der
Offiziere der Georgsschützen und der Adriansschützen (Doelenstücke,
Museum zu
Haarlem),
[* 2] denen 1633 eine Vereinigung der
Offiziere der Adriansschützen
(Museum zu
Haarlem), 1637 ein Doelenstück mit 16
Figuren
(Rathaus
zu
Amsterdam),
[* 3] 1639 die
Offiziere und
Unteroffiziere der Georgsschützen, 1641 die Vorsteher des Elisabethhospitals und 1664 die
Vorsteher und Vorsteherinnen des Altmännerhauses (sämtlich im
Museum zu
Haarlem) folgten.
Die Zahl seiner Bildnisse ist sehr groß. Die vortrefflichsten besitzt das Reichsmuseum in
Amsterdam (F. und seine zweite
Frau,
ElisabethReyniers), das
Louvre zu
Paris
[* 4] (die
Bilder der
Familie van Berensteyn), das
Berliner
[* 5]
Museum (Bildnis eines
Kindes mit
seiner Wärterin und sieben andre), die
Gemäldegalerie in
Kassel
[* 6] und die
Eremitage in St.
Petersburg.
[* 7] Obwohl sich die Zahl der
bis jetzt aufgefundenen Werke von Hals auf etwa 160 beläuft,
ist er sein lebenlang, zum größten Teil infolge leichtsinnigen
Treibens, in Geldverlegenheiten gewesen.
In den letzten
Jahren seines
Lebens war er auf Unterstützungen vom
Magistrat angewiesen, der ihm schließlich
(1664) eine Jahrespension aussetzte. Hals starb im
September 1666. Er war der erste
Großmeister der holländischen
Schule und
hat durch
Ausbildung zahlreicher
Schüler einen nachhaltigen Einfluß auf den Entwickelungsgang der holländischen
Malerei geübt.
Seine
Arbeiten stehen gegenwärtig in großem Ansehen und werden mit den höchsten
Preisen bezahlt.
ein berüchtigter
Skandalvor der französischen
Revolution, der den französischen
Hof
[* 24] aufs äußerste
kompromittierte und infolge des dadurch gesteigerten Argwohns der öffentlichen Meinung gegen das
Königtum
überhaupt die
Autorität desselben mit untergraben half. Der
Kardinal v.
Rohan,
Fürstbischof von
Straßburg,
[* 25] aus einer der ersten
FamilienFrankreichs gebürtig, trotz seines geistlichen
Standes von sittenlosestem Lebenswandel, war wegen Klatschereien bei
Hof in
Ungnade gefallen und von seinem
Posten als Gesandter in
Wien abberufen worden.
Sein ganzes
Streben ging nun dahin, die verlorne
Gunst des Königspaars wieder zu erringen. Dies benutzte 1784 eine raffinierte
Schwindlerin, die sogen. Gräfin
Lamothe-Valois (s. d.). Sie versprach dem blindgläubigen
Kardinal, ihm die
GnadeMarie Antoinettes,
ja noch mehr zu verschaffen, händigte ihm gefälschte
Briefe der
Königin ein und lieh von ihm in deren
NamenGeld im Betrag von 120,000
Livres. Als die Juweliere
Böhmer u. Bassenge damals
Marie Antoinette ein kostbares Diamanthalsband
für 1,600,000
Livres anboten, diese aber den zu teuern
Kauf zurückwies, redeten die
Lamothe und ihre Helfershelfer dem
Kardinal
ein, daß er das
Herz derKönigin endgültig erobern werde, wenn er ihr zur Erwerbung des
Schmuckes verhelfe,
und brachten es durch ein
Billet mit der gefälschten
Unterschrift derselben dahin, daß der
Kardinal sich den Juwelieren für
die
Zahlung der
Summe verbürgte, welche die
Königin angeblich terminweise von ihren Ersparnissen abzutragen versprach.
Da aber die
Zahlungen nicht an den versprochenen
Terminen erfolgten, so wandten sich die Juweliere an die
Königin und den König selbst. So wurde der
Betrug entdeckt und
Rohan15. Aug. während einer großen Feierlichkeit in der
Kirche
verhaftet und dem
Parlament zur
Verurteilung überwiesen, das ihn jedoch freisprach und damit unter
dem Beifall der
Pariser die ungünstigen Gerüchte über die
Königin bestätigte. Übrigens wurde
Rohan durch eine lettre de
cachet des
Königs auf eine seiner
Abteien verbannt.
Die
Lamothe wurde mittels
Arrêts vom zum Staupbesen, zur
Brandmarkung und lebenslänglicher Einsperrung, ihr Gemahl
zu den
Galeeren verurteilt, Retaux de
Villette, ihr
Gehilfe bei den
Fälschungen, nur mit
Verbannung bestraft.
Der
Hof gab den nachteiligen Gerüchten, welche der
Prozeß hervorgerufen und die
FreisprechungRohans genährt hatte, dadurch
eine scheinbare Bestätigung, daß er der
Lamothe, damit der
Skandal nicht noch vergrößert werde, ein
Manuskript über die
Sache abkaufte, welches ihr nach
England entflohener
Gatte nachher dort doch durch den
Druck veröffentlichte.
Marie Antoinette wurde von der gegen den
Hof erbitterten, leichtgläubigen
Menge allgemein für schuldig gehalten, durch eine
Liebschaft mit
Rohan das
Halsband sich haben verschaffen zu wollen.