Französische,
Italienische und
Englische
[* 2] übersetzt. In spätern
Jahren schrieb er politische
Romane mit der besondern Absicht,
nachzuweisen, daß es bei der
Staatsverfassung eines
Landes auf die Handhabung, nicht auf die Form derselben ankomme. Diese
Romane sind: »Usong« (Bern
[* 3] 1771; zuletzt, das. 1778),
worin die absolute, die beschränkte und die aristokratisch-republikanische Staatsform behandelt wird.
Die
»Tagebücher seiner
Reisen nach
Deutschland,
[* 4]
Holland und
England 1723 bis 1727« gab
Hirzel heraus (Leipz. 1883).
ging 1677 nach St.
Helena und bestimmte dort die
Sterne des südlichen
Himmels (»Catalogus
stellarum australium«, Lond. 1679). In Aufträgen der königlichen
Societät, deren
Sekretär er später wurde, begab er sich
nach
Danzig,
[* 32] zunächst um den zwischen
Hooke und Hevelius entstandenen wissenschaftlichen Streit zu schlichten, 1680-81 nach
Frankreich und
Italien,
[* 33] um einen gegenseitigen
Verkehr zwischen den
Sternwarten
[* 34] von
Greenwich und
Paris anzubahnen.
Zwischen
Calais
[* 35] und
Paris beobachtete
er den nach ihm benannten berühmten
Kometen.
[* 36] 1677 und später wiederholt machte er auf
die Wichtigkeit der Venusdurchgänge für die Bestimmung der
Sonnenparallaxe aufmerksam. 1698-1700 machte er zwei
Reisen nach
Amerika,
[* 37] um die
Richtung der
Magnetnadel an verschiedenenPunkten der Erdoberfläche zu bestimmen, und gab 1701 die
erste größere
Karte der magnetischen
Deklination heraus. 1703 zum
Professor der
Geometrie an der
Universität zu
Oxford ernannt,
bearbeitete er die
Theorie des
Mondes, um sie bis zur Anwendung auf Längenbestimmungen zur
See zu vervollkommnen. 1705 berechnete
er nach neuen
Methoden die Bahnelemente der
Kometen von 1531, 1607 und 1682 und sprach die
Vermutung aus,
daß diese
Erscheinungen sämtlich
Wiederkünfte eines und desselben
Kometen seien, der gegen Anfang 1759 zurückkehren werde.
Diese Voraussage bestätigte sich, und der
Komet wird seitdem als Halleyscher bezeichnet. Nach
FlamsteedsTod 1719 zum königlichen
Astronomen inGreenwich ernannt, gab er seine
Stelle als
Sekretär der königlichen
Societät auf und starb Die
vorzüglichste
Frucht seiner gelehrten
Arbeiten sind seine
»Tabulae astronomicae« (Lond. 1749 und, von
Lalande hrsg., Par. 1759),
die Verbesserung der
Taucherglocke und die
Erfindung des Spiegeloktanten, eines zu astronomischen
Beobachtungen auf demMeer
sehr brauchbaren
Instruments. Seine
Ausgabe des
Ptolemäischen Sternverzeichnisses in den »Geographiae veteris scriptores
graeci minores« ist die korrekteste, eleganteste und bequemste von allen.
Hallier leugnete, daß alle bei Gärungen, Fäulnis- und Verwesungsprozessen
sowie bei Krankheiten am Tier- und Pflanzenkörper auftretenden Pilzbildungen spezifisch selbständige Organismen seien, und
behauptete, daß die niedern Organismen verschiedene Formen annehmen je nach dem Substrat, auf welches
die Keime gelangen. Er ging hierin weiter als alle andern Botaniker und fand heftigen Widerspruch. Jedenfalls gebührt Hallier das
Verdienst, auf das konstante Vorhandensein bestimmter Schmarotzerpilze, zumal Bakterien, bei verschiedenen pathologischen Prozessen
des Tierkörpers zuerst aufmerksam gemacht und die Untersuchungen und die Diskussion über diese dunkeln Gebiete angeregt
zu haben.
Außerdem schrieb Hallier: »Ausflüge in die Natur« (Berl. 1876);