Mittelmeer, den Atlantischen
Ozean und die
Nordsee, ist sehr häufig, hält sich meist am
Grund auf und jagt besonders
Rochen
und
Schollen. Das Weibchen gebiert 7-14
Junge; er wird nur der
Haut
[* 2] wegen gejagt; früher benutzte man mehrere Teile des
Tiers
arzneilich.
Stadt im preuß. Regierungsbezirk
Wiesbaden,
[* 3]
Dillkreis, an der
Dill und an der
LinieDeutz-Gießen
der Preußischen Staatsbahn, hat eine sehr alte gotische
Kirche, eine Oberförsterei, eine Eisenhütte, Fabrikation landwirtschaftlicher
Maschinen und
Thonwaren,
[* 4] bedeutende
Gerberei, Leimsiederei und (1885) 1161 meist evang. Einwohner.
Haiger wird schon im 9. Jahrh. erwähnt.
Stadt und Oberamtssitz im preuß. Regierungsbezirk
Sigmaringen, an der
Eyach, hat ein
Amtsgericht, ein schönes, über der Stadt liegendes
Schloß, eine evangelische und 2 kath.
Kirchen, einen alten Römerturm
und (1885) 1220 Einw. Nahebei Karlsthal mit Baumwollspinnerei.
(spr. hählibörri), ehemaliges
Schloß des
Marquis von
Salisbury, bei Amwell, in der englischenGrafschaftHerts, an dessen
Stelle 1806 eine Bildungsanstalt für ostindische Beamte gebaut wurde;
die vier
Söhne des
Grafen Haimon (Aymon) von
Dordogne: Adelhart
(Alard), Ritsart
(Richard), Witsart
(Guichard)
und Reinold (Renaut) von
Montalban
(Montauban), die Haupthelden (namentlich der letztgenannte mit seinem
RoßBayard) einer zum
karolingischen
Sagenkreis gehörigen
Sage, welche deren
Kämpfe mit ihrem Lehnsherrn
Karl d. Gr. zum Gegenstand
hat und wahrscheinlich französischen Ursprungs ist. Die erste dichterische Bearbeitung der
Sage ist ein französisches Gedicht
aus dem 12. Jahrh.: »Renaut de
Montauban«, das früher fälschlich Huon de
Villeneuve beigelegt u. von Michelant (Stuttg.,
Litter.
Verein 1862) herausgegeben ward.
Später wurde das Gedicht in
Prosa aufgelöst, und so entstand
der
Roman »Les quatre fils Aymon«
(Lyon
[* 5] 1495; neue
Ausgabe von Tarbé, Par. 1861),
von welchem eine deutsche Bearbeitung unter
dem
Titel: »Eyn schön lustig
Geschicht, wie
KeyserCarle der groß vier gebrüder, Hertzog Aymont von Dordons
Süne, 16 jarlangk
bekrieget«
(Simmern 1535, 164Bl.) erschien. Dagegen ist das bekanntere deutsche Volksbuch »Die schöne
und lustige Histori von den vier Haymonskindern etc.« aus dem
Niederländischen hervorgegangen und stimmt mit der in den
Niederlanden
noch gangbaren »Historie von den vier Hems-Kindern« (Antw.
1619) überein. Ebenso ist das neuerdings von
Pfaff herausgegebene Gedicht »Rainold von
Montalban« (Stuttg.,
Litter.
Verein 1886) im 15. Jahrh. aus dem
Niederländischenübertragen worden. Deutsche
[* 6] Nachdichtungen des Volksbuches liefertenL.Tieck in
»Peter Leberechts Volksmärchen« (Berl. 1797, Bd.
1) undL.Bechstein: »Die Haimonskinder«, Gedicht (Leipz.
1830). Auch in den
»DeutschenVolksbüchern« von
Simrock (Heft 9, Frankf. 1845) und von
Marbach (Heft 9,
Leipz. 1838) ist die Geschichte enthalten.
gehegtes Gehölz von mäßigem
Umfang; heiliger Hain (lat. lucus, auch nemus), ein dem religiösen Kult geweihtes
Gehölz, dergleichen uns fast in allen alten Religionskulten des
Occidents wie des
Orients begegnen und sich dem
uralten
Baumkultus (s. d.) anschließen.
SchonAbraham baute dem
Jehovah einen
Altar
[* 7] in dem Eichenhain
Mamre bei
Hebron; die
Propheten
aber rügen wiederholt
den
Götzendienst des
Volkes in
Hainen, da das mosaische
Gesetz den Jehovahdienst ausschließlich in die
Stiftshütte und später in den
Tempel
[* 8] wies.
Bei Griechen und
Römern wählte man ein
Stück natürlichen
Waldes aus und weihte dasselbe dem Gott zum
Eigentum, dem man bald auch
Altäre und
Statuen darin errichtete.
Später schuf
man um die
Tempel der
GötterHaine durch Anpflanzungen
von nicht fruchttragenden
Bäumen und umgab dieselben mit einem
Zaun.
Entweihung und
Beschädigung solcher heiligen
Haine wurde
vom
Gesetz mit schweren
Strafen geahndet. Der nicht umfriedigte
Raum war dagegen der Benutzung nicht entzogen,
konnte daher auch mit fruchttragenden
Bäumen bepflanzt sein; nur kam der
Ertrag derselben dem Heiligtum zu gute und wurde
für Bedürfnisse des
Kultus,
Feste etc. verwendet (so der der Feigenbäume der
Athene).
[* 9]
Das Bestehen der
Sitte für die heidnische Zeit erwähnt schon
Tacitus, und weiter wird sie oft bestätigt;
so ordnete
Arminius seine
Scharen in einem und in einem solchen versammelte auch
Civilis seine
Bataver zu Schmaus und Beratung.
Auch sonst wurden
Feste und
Opfer gern im
Schatten
[* 14] heiliger
Wälder gehalten. Unter den
Bäumen galt vornehmlich die
Eiche für
heilig, nächstdem die
Ulme,
Linde,
Tanne
[* 15] u. a.
Wer in einen heiligen Hain floh oder den
Schatten eines heiligen
Baums erreichte, war der
Strafe entronnen.
Bei der Ausbreitung des
Christentums wurden oft an der Stätte derartiger heiliger
Bäume christliche Kultusstätten errichtet,
wie es namentlich noch in Süddeutschland in den an den Marienkult sich knüpfenden
Legenden hervortritt.
Spuren des alten
Baumkultus treten auch noch in der feierlichen Aufrichtung und festlichen Ausschmückung von
Bäumen zur
Zeit der alten Sonnenwendfeste hervor (Mai-,
Johannis- und
Weihnachtsbäume).
Dorf im preuß. Regierungsbezirk
Kassel,
[* 16]
Kreis
[* 17]
Frankenberg, an der Wohra, mit (1885) 798 meist evang. Einwohnern
und einem
Hospital, das aus den
Gütern eines 1527 aufgehobenen Cistercienserklosters gestiftet wurde;
die prachtvolle Klosterkirche
ward 1250 erbaut. Im O. von Haina breitet sich das HainaischeGebirge, ein äußerster
Vorposten des rheinisch-westfälischen
Schiefergebirges, aus, das im
Kellerwald 673 m
Höhe erreicht.
(chines. Tschung-tscheu-fu), zur chines.
ProvinzKuangtung gehörige
Insel, südöstlich vor dem
Golf von
Tongking
[* 18] und durch die 28 km breite
Straße von Hainan von der Festlandshalbinsel Leitscheu getrennt; erstreckt sich in der
Richtung von
SW. nach
NO. 230 km weit, mit einem
Areal von 36,195 qkm (657 QM.) und 2½ Mill. Einw., darunter
1½ Mill.
¶
Eingeführt werden: Opium, Baumwollenstoffe, Petroleum, Gewürze, Feuersteine. Die Chinesen erheben nur von dem
äußern RingAbgaben. Hauptstadt der Insel und Residenz des chinesischen Gouverneurs ist Kiangtschau, mit 40,000 Einw.; etwa 7 km
davon am Meer der Hafen Hoihau mit 15,000 Einw., der nominell schon 1858, faktisch erst seit dem
europäischen Handel geöffnet ist; 1884 verkehrten hier 442 Dampfer von 189,614 Ton., davon 54 deutsche
von 23,158 T.
Vgl. Scott, Land und Leute auf Hainan (deutsch, Ilfeld 1885).