das von der
Ungarischen Staatsbahn durchschnitten wird, ist
Debreczin;
[* 2] zum Haidukenkomitat gehören überdies die ehemaligen 5 Haidukenstädte
(s.
Haiduken) sowie 15 kleinere
Orte, darunter die volkreichen
Märkte: Balmaz-Ujváros (9861 Einw.),
Nádudvár (7380 Einw.)
und Püspök-Ladány, ein
Knotenpunkt der
Ungarischen Staatsbahn, mit 8390 Einw.
aufblühende türk. Hafenstadt in
Syrien
(Palästina),
[* 3] an der Südseite des
Golfs von
Akka und am
Fuß des
Karmel
malerisch gelegen, Sitz eines
Kaimakams und eines deutschen
Konsuls, das Sycaminum der Alten, ist von einer zerfallenen
Mauer
aus sarazenischer Zeit umgeben und zählt
ca. 5000 Einw., zumeist Araber und
Türken, außerdem
Christen
und
Juden. Im
NW. von Haifa haben sich 1869 etwa 300 württembergische
»Templer« angesiedelt, welche bereits über 1000
Morgen Ackerland
besitzen, wovon 70 zu
Weinbergen angelegt sind. In neuester Zeit sind auch einige
Deutsch-Amerikaner, viele
Juden, namentlich
aber vermögende Bosnier hierher gewandert; die letztern haben eine hübsche
Kolonie inmitten der
Ruinen
von
Cäsarea erbaut. Die Ausfuhr besteht in
Weizen,
Olivenöl,
Mais,
Sesam u. a. (1882-83 für 1,9 Mill. Mk.),
die Einfuhr (224,360 Mk.) in
Reis,
Zucker,
[* 4]
Kaffee,
Manufakten u. a.
(Selachoidei), Unterordnung der
Knorpelfische aus der
Ordnung der
Quermäuler,
Fische
[* 5] mit langgestrecktem, spindelförmigem
Körper, weit nach hinten gerückter, querer Mundöffnung, seitlichen Kiemenlöchern, mehr oder minder
senkrecht stehenden Brustflossen und starkem, fleischigem, an der
Spitze aufwärts gebogenem
Schwanz. Die Bezahnung wird meist
durch zahlreiche
Reihen spitzer, dolchförmiger
Zähne
[* 6] gebildet. Sie gebären meist lebendige
Junge; einige, namentlich die
Hundshaie, legen
Eier,
[* 7] platte, vierzipfelige Hornkapseln, die an den Zipfeln mit rankenartigen Hornfäden versehen
sind
(Seemäuse).
Zur
Familie der Hundshaie (Scyllidae), mit kurzer, stumpfer Schnauze, in der Mitte scharf gespitzten, seitlich gesägten
Zähnen, zwei weit nach hinten stehenden Rückenflossen, entwickelter Afterflosse, langgestreckter, abgestutzter Schwanzflosse,
Spritzlöchern und fünf Kiemenöffnungen, gehören der Hundshai
(ScylliumcaniculaCuv.), bis 70
cm lang,
oben auf rötlichem
Grund braun gefleckt, unten weiß, und der Katzenhai (S. catulusL., s. Tafel
»Fische II«),
[* 8]
1 m lang, mit
bedeutend größern und spärlichern
Flecken. Beide leben in wärmern
Meeren, aber auch noch in der
Nordsee, gewöhnlich nahe
dem
Grund, nähren sich von
Fischen,
Krebsen,
Weichtieren und richten besonders beim Heringsfang großen
Schaden an.
Die blaß horngelben, 6,5cm langen
Eier (10-20) werden zwischen Seepflanzen abgelegt. Das
Fleisch ist hart, lederartig und
wird nur im Notfall gegessen; die
Leber gibt trefflichen
Thran, ihr
Genuß hat aber bisweilen üble
Folgen; die
Haut
[* 9] dient zum
Glätten von Holzarbeiten.
Die Menschenhaie (Carcharidae) besitzen eine Afterflosse, zwei Rückenflossen, von denen die vordere
zwischen
Brust- und Bauchflossen steht, und eine
Nickhaut. Der
Kopf ist flach, der vordere Teil der Schnauze sehr vorgezogen.
Die
Zähne sind dreieckig, glatt, mit schneidenden oder gesägten Rändern und stehen in mehreren
Reihen in dem weiten
Rachen.
Diese großen
Tiere sind kühn, raubgierig, derSchrecken der
Schiffer und Küstenbewohner. Der Blauhai
(CarchariasglaucusCuv.), 3-4 m lang, mit sehr spitzer Schnauze, langen, sichelförmigen Brustflossen, schlanker Schwanzflosse,
ohne
Spritzlöcher,
oben schieferblau, unten weiß, bewohnt das
Mittelmeer, die südlichen
Meere und den Atlantischen
Ozean nördlich
bis
England und
Skandinavien.
Der Jonashai (C. verusL.), bis 9 m lang, mit rauher, höckeriger
Haut,
oben gräulichbraun, unten grauweiß,
findet sich ebenfalls im
Mittelmeer. Diese und andre
Arten leben besonders an den
Küsten, schwimmen sehr schnell, wenn auch
nicht so gewandt wie andre
Fische, sind ungemein gefräßig, nähren sich von allen Seetieren und verfolgen die
Schiffe,
[* 10] oft
begleitet vomLotsenfisch oder
Pilot, um alles zu verschlingen, was über
Bord fällt. Über ihre
Fortpflanzung
weiß man wenig; die 30-50
Jungen werden als reife, ernährungsfähige
Wesen geboren, sollen aber eine Zeitlang von der
Mutter
geführt und geschützt werden.
Man angelt sie mit starken, mit
Speck geköderten
Angeln an einer
Kette, benutzt die
Leber zur Thranbereitung
und die
Haut als Schleifmittel und
Chagrin; das
Fleisch ist hart, geschmacklos. Hierher gehört auch der
Hammerfisch (s. d.).
Der Sternhai
(Mustelusvulgaris M. Hle.),
1-1,5 m lang, mit kielförmigen
Flossen, kleinen, stumpfen
Zähnen und Spritzlöchern, auf dem gräulichen
Rücken oft sternartig
weiß gefleckt, findet sich in allen europäischen
Meeren, lebt gesellig, ist träge, harmlos, hält sich
meist am
Grund auf und nährt sich von
Krustentieren.
Das Weibchen wirft etwa zwölf
Junge. Er kommt auf die italienischen Fischmärkte und wird von ärmern Leuten gegessen. Die
Riesenhaie (Lamnidae) stimmen hinsichtlich der Flossenstellung mit der vorigen
Familie überein, besitzen keine oder
sehr kleine
Spritzlöcher und keine
Nickhaut. Der Riesenhai
(SelachemaximaCuv.), bis 12 m lang und 8000 kg schwer, mit kurzer,
stumpfer Schnauze, kleinen Spritzlöchern, sehr großen Kiemenspalten, kleinen
Zähnen und mit vielen
Spitzen bedeckten Hautschuppen,
bräunlich schwarzblau, unten weißlich, lebt im
Eismeer, geht südlich bis
England und
Frankreich, nährt
sich in den Tiefen des
Meers von kleinen Seetieren, frißt auch
Aas, ist harmlos, träge, dumm, aber schwer zu bewältigen
und wird wegen der großen, thranreichen
Leber gejagt.
Die Dornhaie (Spinacidae) haben zwei Rückenflossen und vor jeder derselben einen
Stachel,
Spritzlöcher, aber keine Afterflosse
und
Nickhaut. Der Dornhai
(Acanthiasvulgaris Risso), 1 m lang, 10 kg schwer, mit keilförmigem, vorn schmalem,
an der
Spitze abgerundetem
Kopf, drei
Reihen langer, spitzer, am
Rand wenig gesägter
Zähne, ist
oben schiefergrau, unten gelblichweiß,
findet sich überall und sehr häufig in den europäischen
Meeren, erscheint oft in großen
Scharen, schneidet die
Angeln der
Fischer ab und wird häufig gefangen, wobei er sich seiner
Dornen als
Waffe bedient.
SeinFleisch wird in
Schottland getrocknet und gegessen,
Leber und
Haut finden die gewöhnliche Verwendung. Sehr schmackhaft sind
die in
Entwickelung begriffenen
Eier und das
Fleisch der
Jungen, von denen das Weibchen bis 20 zur
Welt bringt.
Der die
Familie der Squatinidae repräsentierende
Meerengel
(Engelfisch, Squatina angelusL.) stimmt hinsichtlich der
Flossen,
Spritzlöcher und
Nickhaut mit den Dornhaien überein, hat aber einen platten, rochenähnlichen
Körper, runden
Kopf, nach vorn
gerichtete, sehr große
Brust- und Bauchflossen, ein mit kegelförmigen, in mehrere
Reihen geordneten
Zähnen bewehrtes
Maul
quer unter der Schnauze und eine rauhe
Haut mit kegelförmig zugespitzten
Schuppen. Er wird 2-3 m lang,
ist
oben schokoladenbraun, schwarz gefleckt, unten gelblichweiß, mit einer
Reihe kurzer
Dornen auf der Mittellinie des Leibes.
Er bewohnt die tropischen und subtropischen
Meere, das
¶
mehr
Mittelmeer, den Atlantischen Ozean und die Nordsee, ist sehr häufig, hält sich meist am Grund auf und jagt besonders Rochen
und Schollen. Das Weibchen gebiert 7-14 Junge; er wird nur der Haut wegen gejagt; früher benutzte man mehrere Teile des Tiers
arzneilich.