daher die Zeit, wann der
Hahn
[* 18] kräht, bei Griechen,
Römern,
Hebräern und andern
alten Völkern Zeitbestimmung während der
Nacht (gegen 2
Uhr);
[* 19]
auch die Dauer von einem Hahnengekrähe zum andern;
endlich
Wegemaß, so weit man einen
Hahn krähen hört.
(Zuckfuß), fehlerhafte
Gangart des
Pferdes, charakterisiert durch abnorm starkes Emporheben eines oder beider
Hinterschenkel. Bei geringgradiger
Ausbildung des Hahnentritts zeigt sich der Fehler nur im Beginn der
Bewegung und besonders beim Umdrehen der
Pferde.
[* 21]
ManchePferde heben die betreffenden
Gliedmaßen auch nur abwechselnd im
Schritt.
Ist der Fehler hochgradig, so äußert er sich bei jeder
Bewegung der Hintergliedmaßen. Früher wurde die Veranlassung desselben
in einer abnormen
Innervation der
Beugemuskeln gesucht.
Dieckerhoff hat aber gezeigt, daß der Fehler lediglich in einer Reizung und
Verkürzung der Fascien (Aponeurosen) beruht.
Nach dem Sitz des abnormen Zustandes in den Schenkelfascien gestaltet sich die zuckende
Bewegung etwas verschieden.
Pferde
mit schwachem Hinterteil inklinieren besonders zum Hahnentritt. Oft vollzieht sich die
Ausbildung auch bei
Krankheiten,
bei welchen die Körperlast anhaltend auf die Hintergliedmaßen gelegt wird. Außerdem entsteht der Hahnentritt mit
der
Entwickelung entzündlicher
Krankheiten
(Spat) am Sprunggelenk. Die mit dem Hahnentritt behafteten
Pferde sind gewöhnlich noch recht
brauchbar, obwohl sie im
Schritt mit den Hinterschenkeln kurz treten und bei starker Anstrengung mehr
als gesunde
Pferde ermüden.
Heilung ist nur bei geringgradigem Hahnentritt mittels Durchschneidung der
Sehne des seitlichen Zehenstreckers
oder der Fascie unterhalb des Sprunggelenks zu erreichen.
»VenezianischeNächte« (das. 1836) und
»Lieder und Gedichte«
(Berl. 1837)
Zeugnis gaben.
Später wendete sie sich dem sozialen
Roman zu und ließ rasch nacheinander
folgen: »Aus der
Gesellschaft« (Berl. 1838; 2. Aufl. als
»Ida Schönholm«, 1851),
welche
Romane teilweise unter dem
Titel: »Aus der
Gesellschaft«
(das. 1844, 12 Bde.) gesammelt erschienen.
Sämtliche
Romane bekundeten
Esprit und eine zwar nicht tiefe, aber desto mannigfaltigere und äußerlich glänzende
Bildung.
Wiewohl sie ihrem
Inhalt nach meist den aristokratischen
Kreisen angehören, erschienen sie doch im allgemeinen von den
Anschauungen des jungen
Deutschland
[* 30] und der hiermit verwandten modern französischen
Bildung beeinflußt, so daß Hahn-Hahn selbst
als eine freilich matte
¶
mehr
Kopie der GeorgeSand gelten durfte. Die Stoffe sind mager und nach bekannter Schablone erfunden, nur die Behandlung verleiht
ihnen einiges Interesse. Ihre hoch aristokratische Manier persiflierte der anonym erschienene (von FannyLewald verfaßte) Roman
»Diogena. Von Gräfin Iduna Hahn-Hahn-Hahn« (Leipz. 1847)
aufs köstlichste. Von ihren zahlreichen Reisewerken sind »Jenseit
der Berge« (Leipz. 1840, 2 Bde.; 2. Aufl.
1845),
»Ein Reiseversuch im Norden«
[* 32] (das. 1843) und »OrientalischeBriefe« (das. 1844, 3 Bde.)
zu nennen. Ein geistreiches und blendendes, aber höchst flüchtiges Urteil und die aristokratische Suffisance,
die sich in ihren Romanen bekunden, charakterisieren auch diese Schriften. Der Tod ihres Freundes, eines Herrn v. Bistram aus
Kurland,
[* 33] hinterließ in ihrem ohnedies nie befriedigten Herzen eine Leere, deren Ausfüllung sie in der alleinseligmachenden
Kirche zu finden hoffte. BischofKetteler in Mainz
[* 34] ward ihr Gewissensrat, und so erfolgte 1850 ihr Übertritt
zur katholischen Kirche. Als echte Konvertitin wirkte sie nun in fanatischem Eifer für dieselbe, zunächst durch die Schrift
»Von Babylon nach Jerusalem«
[* 35] (Mainz 1851),
welche ihren Schritt rechtfertigen sollte, die aber durch die geistreiche, ebenso
milde wie scharfe Entgegnung Abekens: »Babylon und Jerusalem; ein Sendschreiben etc.« (Berl. 1851)
in das verdiente Licht
[* 36] gestellt wurde. Demselben Zweck dienten: die Gedichtsammlung »Unsrer LiebenFrau« (Mainz 1851, 3. Aufl.
1856);
»Der breite Weg und die enge Straße« (das. 1877, 2 Bde.)
und »Wahl und Führung« (das. 1878, 2 Bde.),
machten in derselben äußerlich blendenden Weise für ihre ultramontanen AnschauungenPropaganda wie die frühern Romane für
die jungdeutschen. Eine Gesamtausgabe ihrer frühern Romane erschien zu Berlin 1851 in 21 Bänden.