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Krankheit noch vor Einnahme Belgrads zum Rücktritt. Er starb mit Hinterlassung eines an persönlichen und sachlichen Mitteilungen reichen Tagebuches seines Lebens.
Krankheit noch vor Einnahme Belgrads zum Rücktritt. Er starb mit Hinterlassung eines an persönlichen und sachlichen Mitteilungen reichen Tagebuches seines Lebens.
(arab.), Erzählung, Tradition, besonders eine solche, welche sich auf den Propheten Mohammed bezieht. Es gibt zahlreiche Sammlungen solcher unter denen besonders sechs als kanonische Werke betrachtet werden: die des Bochara, Malek, Ibn David, Tarmesi, Nissai und Moslim. Später wurde diesen noch die Sammlung des Sujuti zugesellt. Im wesentlichen stimmen alle miteinander überein und weichen höchstens hinsichtlich der Zahl und Einteilung der in ihnen enthaltenen Erzählungen voneinander ab. Durch den Druck ist bis jetzt noch keine im Originaltext bekannt gemacht worden. Die Erzählungen selbst werden auswendig gelernt, und wer ihrer recht viele weiß, erhält den ehrenden Titel Hafis (»Bewahrer«).
(Hadloup), Johann, deutscher Minnesänger, lebte gegen Ende des 13. und zu Anfang des 14. Jahrh. meist in Zürich [* 2] und dessen Umgebung, besuchte aber auch Österreich. [* 3] Unter seinen Freunden und Gönnern sind namentlich die Brüder Manesse als fleißige Sammler von Minneliedern zu nennen. Seine anmutigen Liebeslieder sind dadurch von besonderm Interesse, daß sie uns in den Minnedienst seiner Zeit lebendig einführen; in andern nähert er sich mehr dem Volkstümlichen, indem er die Freuden des Herbstes und der Ernte [* 4] besingt. Sie wurden herausgegeben von Ettmüller (Zürich 1841). 1885 ward ihm in Zürich ein Standbild errichtet.
(spr. háddlä), Stadt in der engl. Grafschaft Suffolk, 16 km westlich von Ipswich, mit (1881) 3237 Einw., einer der ältesten Sitze der Wollindustrie.
In der Nähe Kersey und Lindsey, zwei Dörfer, denen Kersey- und Lindseydüffel ihre Namen verdanken.
(spr. háddli), James, amerikan. Philolog, geb. zu Fairfield im Staat New York, studierte am Yale College in New Haven, wurde 1851 zum Professor der griechischen Sprache [* 5] an demselben ernannt und starb daselbst. Hadley war ein gründlicher Kenner der klassischen und orientalischen Sprachen und ein leitendes Mitglied der American Oriental Society. Er schrieb eine Geschichte der englischen Sprache (als Einleitung zu Websters »Dictionary«) und verfaßte mehrere Lehrbücher der griechischen Sprache. Seine Abhandlung über die griechischen Accente wurde ins Deutsche [* 6] übersetzt und in Curtius' »Studien zur griechischen und lateinischen Grammatik« abgedruckt. Seine »Essays philological and critical« gab Whitney heraus (New York 1873).
Stadt im preuß. Regierungsbezirk Magdeburg, [* 7] Kreis [* 8] Wanzleben, an der Bode und der Linie Magdeburg-Halberstadt der Preußischen Staatsbahn, hat eine Malzfabrik, Ziegeleien und (1885) 1206 meist evang. Einwohner.
Dabei das Dorf Hadmersleben mit 2 evangelischen und einer kath. Kirche, einem Hospital, dem Amt Hadmersleben, herzoglich braunschweigischem Kammergut, einem alten Klostergut (von einem 961 gestifteten, 1810 aufgehobenen Benediktiner-Nonnenkloster herstammend) und einer Zuckerfabrik.
Landschaft, s. Arabien, ^[= die große Halbinsel des südwestlichen Asien, welche, zwischen 12° 40' und 34° nördl. Br. ...] S. 722.
Stadt, s. Atri. ^[= Stadt in der ital. Provinz Teramo, auf einem Hügel über der Piomba, 7 km vom Adriatischen ...]
röm. Kaiser, s. Hadrianus. ^[= Publius Älius, röm. Kaiser, regierte 117-138 n. Chr. und nimmt nicht nur in der politischen ...]
(Adrian), Name von sechs Päpsten:
1) I. wurde als Sprößling einer alten römischen Familie 772 nach Stephans IV. Tod zum Papst erhoben. Von dem Langobardenkönig Desiderius bedrängt, rief er Karl d. Gr. um Beistand an, welcher 774 durch einen Feldzug dem Langobardenreich ein Ende machte und dem Papst den Besitz des Kirchenstaats aufs neue bestätigte. Abermals in Bedrängnis gebracht durch die Verbindung des Herzogs Arichis von Benevent mit den Griechen in Unteritalien, rief er den Frankenkönig nochmals zu Hilfe, der 781 wieder nach Italien [* 9] zog, und salbte dessen beide Söhne Pippin und Ludwig zu Königen. Als die Synode von Nicäa 787 den Bilderdienst in der Kirche wiederherstellte, geriet Hadrian in Differenzen mit der fränkischen Kirche. Wiewohl er Karl d. Gr. die Bilderverehrung auf das dringendste empfohlen und sie auch auf der Synode zu Frankfurt [* 10] durch seinen Legaten befürwortet hatte, verwarf sie jener doch in Übereinstimmung mit der fränkischen Geistlichkeit. Hadrian starb 25. Dez. 795.
2) Hadrian II., ein geborner Römer, [* 11] ward als Geistlicher an der St. Markuskirche, obwohl verheiratet, 867 auf den Stuhl Petri erhoben. Kurz nach seiner Erhebung wurde Rom [* 12] von dem Herzog Lambert von Spoleto überfallen und geplündert, dieser aber auf des Papstes Klage vom Kaiser Ludwig II. seines Herzogtums entsetzt. 864 hielt er eine Synode in Rom ab, welche die Beschlüsse der vom Patriarchen Photius berufenen Synode von Konstantinopel [* 13] verdammte und Photius bannte, und erwirkte auch von einer neuen Versammlung in Konstantinopel die Bestätigung dieses Urteils, ein Sieg, der freilich bald die Trennung der römischen und der griechischen Kirche zur Folge hatte. Als Hadrian gegen die Teilung Lothringens zwischen Karl dem Kahlen und Ludwig dem Deutschen und gegen die Absetzung Hinkmars, Bischofs von Laon, durch die Synode von Douzy 871 Einsprache erhob, ward er von Hinkmar, Bischof von Reims, [* 14] und Karl dem Kahlen zurückgewiesen, wie denn sein von Herrschsucht geleitetes gewaltthätiges Eingreifen in staatliche und kirchliche Verhältnisse öfters das allgemeine Rechtsgefühl tief verletzte. Hadrian starb 872.
3) Hadrian III., ebenfalls ein geborner Römer, ward im Sommer 884 auf den päpstlichen Stuhl erhoben, starb aber schon 8. Juli 885 auf einer Reise nach Deutschland [* 15] im Kloster Nonantula.
4) Hadrian IV., von Geburt ein Engländer, Namens Nikolaus Breakspeare, Sohn eines armen Geistlichen zu St. Albans, kam, nachdem er, von Elend und Dürftigkeit bedrückt, in Paris [* 16] und Arles studiert, als Klosterdiener in das Kloster St. Rufus bei Avignon, ward Abt desselben, sodann vom Papst Eugen III. zum Kardinalbischof von Albano ernannt, organisierte als päpstlicher Legat die Kirche von Dänemark [* 17] und Norwegen [* 18] und bestieg nach Anastasius' IV. Tod den päpstlichen Stuhl.
Die Verhältnisse waren äußerst schwierig, da die Römer sich gegen ihn empörten und den republikanischen Reformprediger Arnold von Brescia (s. d.) nicht ausweisen wollten. Erst das Interdikt, welches über die Stadt verhängte, zwang sie zur Unterwerfung. Als sich Friedrich I. damals Rom näherte, verlangte Hadrian die Auslieferung Arnolds von ihm, und erst als er diese erreicht und der Kaiser ihm bei einer persönlichen Begegnung in Sutri den Steigbügel gehalten hatte, verstand er sich dazu, ihn nach Rom zu geleiten und in der Peterskirche zu krönen. Darauf ließ er Arnold als Ketzer verbrennen. Da König Wilhelm I. von Sizilien [* 19] sich ohne päpstliche Zustimmung hatte krönen lassen, so schloß ein Bündnis mit den Griechen und den unzufriedenen normännischen Baronen. Wilhelm schloß darauf den Papst in Benevent ein und erzwang 1156 von ihm den Frieden. Dieser Friede, welcher den Papst in eine ¶
dem Kaiser gefährlich scheinende Stellung zu den Normannen brachte, dann aber auch die Furcht Hadrians, der Klerus werde vom Kaiser abhängig werden, wenn er die Wahlen der Geistlichen dem Gesetz gemäß in dessen Gegenwart vornehmen lasse, erzeugten Mißhelligkeiten zwischen den beiden höchsten Gewalthabern. Die Mißhandlung und Gefangennahme des Erzbischofs von Lund auf einer Reise in Burgund, welche Friedrich nicht strafte, veranlaßte ein feindseliges Schreiben an den Kaiser zu richten, worin er das Kaisertum als Benefizium (Lehen) des Papstes bezeichnete. Da Friedrich auf dem Reichstag in Besançon [* 21] 1157 hiergegen protestierte, so war ein prinzipieller Konflikt vorhanden, dessen Ausbruch aber noch einmal einen Aufschub erlitt, weil der deutsche Klerus auf des Papstes Wünsche nicht einging; Hadrian gab eine versöhnliche Erklärung, wonach Benefizium nicht Lehen, sondern im allgemeinen Wohlthat bezeichnen sollte. Darauf unternahm Friedrich 1158 seinen zweiten Feldzug nach Italien. Die Erfolge desselben und der Streit über die Mathildischen Güter riefen bald einen neuen Zwist mit dem Papst hervor, der damit begann, daß Hadrian die Wahlen der Erzbischöfe von Köln [* 22] und Ravenna nicht bestätigte und mit den Lombarden und dem König Wilhelm I. von Sizilien in ein Bündnis trat. Aber während Friedrich Cremona belagerte, starb Hadrian
5) Hadrian V., eigentlich Ottobone, aus der Familie der Fieschi von Lavagna, ward als Kardinallegat der Päpste Innocenz IV. und Clemens IV. zweimal nach England zur Entscheidung der Streitigkeiten zwischen dem König Heinrich III. und den Baronen gesandt und nach Innocenz' V. Tod auf den päpstlichen Stuhl erhoben, starb aber schon 18. Aug. d. J. in Viterbo.
6) Hadrian VI., geb. zu Utrecht [* 23] als der Sohn eines Handwerkers, zeichnete sich als Lehrer der Theologie auf der Universität Löwen [* 24] durch seine Gelehrsamkeit so sehr aus, daß ihn der Kaiser Maximilian I. 1507 zum Lehrer seines Enkels, des nachmaligen Kaisers Karl V., berief, welchen er nach sehr strengen Grundsätzen erzog. Nachher vertrat er die Niederlande [* 25] in Spanien [* 26] bei dem König Ferdinand dem Katholischen, und von ihm erhielt er das Bistum Tortosa. 1517 wurde er von Leo X. zum Kardinal erhoben, und als Karl 1520 nach Deutschland ging, erhielt er die Verwaltung Spaniens übertragen. In Spanien hatte sich Hadrian mit dem Geist spanischer Theologie und spanischer Orthodoxie erfüllt.
An der Spitze der Inquisition eignete er sich eine gewisse Härte und Energie kirchlichen Eifers an. Nach Leos X. Tod 1521 wurde er auf Veranlassung des Kaisers auf den päpstlichen Stuhl erhoben. Nachdem er im Kirchenstaat Ruhe und Ordnung wiederhergestellt hatte, gedachte er genau nach dem Vorbild und nach den Ideen der spanischen Kirche eine Reformation der ganzen Kirche durchzuführen, vornehmlich die schlimmsten Mißbräuche in der Kirche: Simonie, Nepotismus und den Mißbrauch des Ablasses, abzustellen, gab jedoch, als er bei der an Luxus und Wohlleben gewöhnten, für die Kunst und humanistische Wissenschaft eingenommenen römischen Geistlichkeit auf Schwierigkeiten stieß und auch in Deutschland seine Vorschläge abgewiesen wurden, diese Reformpläne wieder auf.
Vergebens bemühte er sich, gegen den Sultan Soliman zu gunsten der Johanniter in Rhodos eine Unternehmung zu Wege zu bringen sowie auch zwischen Karl V. und Franz I. von Frankreich den Frieden zu vermitteln. Nachdem er noch mit dem Kaiser ein Bündnis geschlossen, starb er Der Haß der Römer gegen ihn als einen Ausländer sowie wegen seiner asketischen Strenge sprach sich darin aus, daß man das Haus seines Arztes mit der Inschrift versah: »Liberatori Patriae Populus Romanus salutem dicit«.
Vgl. Hadrian Bauer, Hadrian VI. (Heidelb. 1875);