etc. Eine Gesamtausgabe seiner Werke erschien
Stuttgart
[* 2] 1855-74, 60 Bde. (neuer
Abdruck 1876);
eine Auswahl
in 20
Bänden 1881. Auf journalistischem Gebiet begründete Hackländer 1855 mit Edm.
Höfer die »Hausblätter« und 1859 mit Edm.
Zoller die illustrierte Wochenschrift Ȇber Land und
Meer«. Hackländer zeigte sich in seinen litterarischen
Produktionen
als eine gesunde und frisch genießende
Natur von großer
Welt- und Menschenkenntnis, soweit es sich um die
Beobachtung der
äußerlichen Weltzustände und der äußerlichern
Charaktere handelt.
Der vielmals gemachte
Vergleich Hackländers mit
Dickens
und
Thackeray bezieht sich namentlich auf seine glückliche Wiedergabe kleiner realistischer
Züge. Unter seinen größern
Romanen zeichnen sich besonders die »Namenlosen
Geschichten« und
»Eugen Stillfried« durch die
Frische aller
Farben, die seltene
Lebendigkeit der
Erzählung vorteilhaft aus; in den spätern
Romanen, obschon alle eine vortreffliche
Anlage aufweisen, wird
die
Erzählung des Unwesentlichen zu breit und erscheinen die
Farben blässer. Der
Humor Hackländers ist vorwiegend harmlos
und gutmütig; nur in einzelnen
Romanen, wie im
»Europäischen Sklavenleben«, spitzt er sich tendenziös zu. Im großen und
ganzen konnte das reiche
Talent dieses
Autors durch die Verbreiterung in rascher Vielproduktion nicht gewinnen. Aus seinem
Nachlaß erschien eine interessante Selbstbiographie: »Der
Roman meines
Lebens« (Stuttg. 1878, 2 Bde.).
Vgl. Hackländer Morning,
Erinnerungen an F. W. Hackländer (Stuttg. 1878).
(spr. häckni), nordöstlicher StadtteilLondons, jenseit des
Viktoria-Parks, hat chemische und große Stiefelfabriken
und (1881) 154,404 Einw. (im Parlamentswahlbezirk aber 186,462).
Es liegen dort unter andern das
CityHospital für Brustkranke, ein französisches
Hospital, ein Franziskanerkloster und ein
theologisches
Seminar der
Independenten.
(Häckerling, Hecksel,Heckerling), kurz geschnittenes
Stroh, zuweilen auch
Heu, dient zur Vermischung mit saftigem
Futter, mit
Körnern und mit Wurzelfrüchten. Die
Tiere werden dadurch zu größerer
Aufnahme von
Stroh und
Heu (Rauhfutter) gebracht
und ein besseres
Kauen, resp. Einspeicheln, mithin bessere
Verdauung, bewirkt. Am gebräuchlichsten ist das Häcksel für
Pferde
[* 3] zur Mischung mit
Hafer;
[* 4] man schneidet das dazu dienliche
Stroh (von
Roggen 2 Teile auf 1 Teil
Hafer, bei Roggenfütterung 4 Teile
Häcksel auf 1 Teil Roggenkörner) in
Stücke von 2-4
cmLänge. Da das Häcksel nicht so leicht wie langes
Futter verschleudert werden kann,
so wendetman es auch für
Rindvieh an; doch zieht man hier das lange Rauhfutter vor oder wendet das
Schneiden
nur dann an, wenn man jungen
Klee wegen der
Gefahr des
Aufblähens der
Tiere mit
Stroh, oder Grünmais mit
Luzerne, mit
Klee oder
Heu und
Stroh mischt.
Zur Mischung mit geschnittenen
Runkeln u. dgl. an
Stelle der sonst gebräuchlichen Spreu wird das
Stroh
bis etwa 6
cm lang, sonst für
Rindvieh bis zu 15
cm lang geschnitten.
Schafe
[* 5] bedürfen des Häcksels nicht. Hartstengeliges
Futter, schlecht geerntetes
Heu, schwerer verdauliche Futterstoffe
[* 6] u. dgl.
pflegt man mit immer größerer Vorliebe zu Häcksel zu schneiden und entweder der Selbstgärung
zu unterwerfen, oder
mit heißem
Wasser oder Spülicht zu brühen
(Siede-, Brühhäckerling). Gegenüber den
Kosten steht die
höhere Ausnutzung, welche allgemein bis zu 10 und 15 Proz. angenommen wird, so daß auch der
Preis der Futterstoffe mit über die
Frage der Rätlichkeit des Häcksels entscheidet.
Maschine
[* 7] zum
Schneiden des
Strohs zu
Häcksel, überdies auch zum
Schneiden von Grünfutter
in Verwendung. Die Häckselmaschine entstand aus der Häcksellade oder Häckselbank, einem länglichen, offenen
Kasten, in welchem das
Futter
mittels einer
Gabel fortgeschoben wird, um außerhalb desselben vor dem mit
Stahl belegten
Rand mit einer breiten, scharfen,
mittels eines
Trittes und der
Hand
[* 8] bewegten
Klinge (Futterklinge) abgeschnitten zu werden. Bei der Häckselmaschine erfolgt
das Vorschieben des
Strohs durch die
Maschine selbst, während die
Bewegung des
Messers von einer rotierenden
Welle aus bewerkstelligt
wird.
Die
Konstruktion der Häckselmaschine ist eine sehr mannigfaltige und zwar sowohl im
Prinzip als in den
Details der Ausführung.
Bei der
Guillotine-Häckselmaschine bewegt sich das
Messer
[* 9] auf und nieder und zerschneidet beim Niedergang das zusammengepreßte
Stroh. Diese
Maschinen, die früher sehr verbreitet waren, kommen in neuerer Zeit mehr und mehr außer
Gebrauch.
Beim Lesterschen
System sind
ein oder mehrere
Messer an einem
Schwungrad befestigt, dessenAchse parallel zur Fortbewegungsrichtung des
Strohs liegt.
Die
Messer passieren das
Stroh rechtwinkelig zur Fortbewegungsrichtung und schneiden es entsprechend dem Vorschub.
Beim Salmonschen
System befinden sich 2-4
Messer am
Umfang einer horizontalen cylindrischen
Trommel, deren
Achse rechtwinkelig zur Fortbewegungsrichtung
des
Strohs liegt. Dieselbe ist derartig gelagert, daß das aus dem Häckselkasten heraustretende
Stroh
gerade auf die
Trommel trifft und hier von den
Messern geschnitten wird. Die
Wirkung des Schneideapparats ist die einer
Schere,
[* 10] bei welcher die eine Hälfte (der zugeschärfte stählerne
Rahmen des Mundstücks) feststeht, die andre (das
Messer) beweglich
ist.
Die
Arbeit ist, dem
Gesetz des
Keils entsprechend, mit um so geringerm Kraftverbrauch verbunden, je spitzer
der
Winkel
[* 11] ist, welchen der schneidende
Keil bildet; es ist daher notwendig, daß das
Messer nicht parallel, sondern geneigt
zu der Horizontallinie, welche der Schneiderahmen in dem
Gestell bildet, angebracht werde. In neuerer Zeit hat das Lestersche
System der Messerdisposition die übrigen fast vollständig in den
Hintergrund gedrängt; die in der
Ebene
des
Schwungrades liegenden
Messer sind derartig gebogen, daß der Schnittwinkel und demnach die
Widerstände in den einzelnen
Phasen des
Schnittes stets die nämlichen bleiben.
Die Zuführung des
Strohs hat den
Zweck, dasselbe derartig vor die
Messer zu bringen, daß es in der gewünschten
Länge geschnitten wird; es soll also nach jedem
Schnitte das
Stroh um so viel aus dem Schneideapparat heraustreten, wie die
Schnittlänge beträgt. Die Zuführung verrichtet gleichzeitig das
Komprimieren des
Strohs, welches erforderlich ist, um ein
wirksames
Schneiden hervorzubringen. Bei den meisten Häckselmaschinen ist eine Vorrichtung angebracht, um
Häcksel von
verschiedener
Länge schneiden zu können. Zum Zuführen des
Strohs benutzt man zwei mit gekrümmten
Zinken besetzte
Walzen,
welche sich in entgegengesetzter
Richtung drehen, das
Stroh fassen und vorwärts schieben. Je nachdem man das
Stroh stoßweise
nach jedem
Schnitt um die Häcksellänge oder kontinuierlich vorschieben will, ist die
Umdrehung derWalzen
eine periodische oder kontinuierliche. Der Betrieb der
¶
mehr
einzelnen Teile der Häckselmaschine ist verschieden; er kann sehr einfach sein, aber es fehlen dann in der Regel die Vorrichtungen, um
Häcksel von verschiedener Länge zu schneiden. Diese bestehen aus Wechselrädern oder Schaltwerken in der mannigfaltigsten
Anordnung. Zweckmäßig erscheint es, die zu schneidenden Häcksellängen nicht zu kurz zu bemessen, da
manche Krankheiten der Tiere, namentlich Koliken, dadurch entstehen, daß dem Futter zu kurzes Häcksel beigemengt wird. Häckselmaschinen,
die nur Pferdehäcksel zu schneiden haben, brauchen nicht für verstellbare Häcksellänge, sondern nur für solche von 15 mm
eingerichtet zu sein.
Die beliebteste und sowohl in England als auch auf dem Kontinent sehr verbreitete Häckselmaschine ist die in der
[* 12]
Figur
dargestellte Maschine von Richmond u. Chandler in Manchester.
[* 13] Dieselbe besitzt möglichst wenig Zahnräder, und die Betriebsräder
liegen nicht vor der Schnittfläche. Die ältere Lestersche Häckselmaschine für Handbetrieb ist nur mit einem Messer am Schwungrad versehen
und zeichnet sich durch ihre außerordentliche Einfachheit bei guter Leistung aus. Ein Mann ist für
den Betrieb vollkommen hinreichend, und sie liefert genügend Häcksel für 50-80 StückRindvieh.
Der Betrieb der Häckselmaschine erfolgt entweder durch die menschliche Arbeitskraft oder mittels Göpel-, bez. Dampfkraft. GrößereWirtschaften
ziehen in neuerer Zeit wegen der hohen Leistungsfähigkeit die Dampfkraft vor, falls diese in der Wirtschaft
bereits zu andern Zwecken Verwendung findet. Die Leistung beträgt bei Handbetrieb je nach der Größe der Maschine (des Mundstückes),
der Häcksellänge, und je nachdem ein oder zwei Arbeiter das Schwungrad drehen, 80-160 kg Pferdehäcksel pro Stunde, bei Göpel-
und Dampfbetrieb bis 750 kg bei 0,5-1 Pferdekraft.