gelangen bis
Ägypten.
[* 2] Er liebt große, mit
Feldern und
Wiesen abwechselnde
Wälder, lebt einsam, ungesellig, ist höchst ungestüm,
wild, dreist und bei großer Schlauheit räuberisch und mordgierig, fliegt schnell, geht auf der
Erde ungeschickt, ist selbst
in den Mittagsstunden in
Bewegung und durchstreift ein großes Gebiet ziemlich regelmäßig. Er verfolgt
alle
Vögel
[* 3] und viele
Säugetiere, selbst
Hasen, am häufigsten die
Tauben,
[* 4] auf welche er, in schiefer
Richtung pfeilschnell heranfliegend,
gewöhnlich von
oben herabstößt. Er mordet zunächst so viele
Vögel, als er zu fangen vermag, und frißt sie dann in
Ruhe
auf. Er ist überall höchst verhaßt;
Krähen und Edelfalken verfolgen ihn unermüdlich, und die
Schwalben
begleiten ihn mit warnendem Geschrei.
Paarweise lebt er nur in der Brutzeit, seinen
Horst baut er auf hohen Waldbäumen, und im April oder Mai legt das Weibchen
2-4 große, grünlichweiße, oft gelb gefleckte
Eier
[* 5] (s. Tafel
»Eier I«,
[* 1]
Fig. 33), welche es mit der größten
Hingebung bebrütet. Die
Jungen werden von den Alten auf das lebhafteste verteidigt. In der Gefangenschaft bleibt er wild,
boshaft, mordgierig, in
Asien
[* 6] aber wird er zur
Jagd benutzt, und in
Indien und
Persien
[* 7]
ist er der geachtetste Jagdfalke. Am nächsten
ist er mit dem
Sperber (s. d.) verwandt.
Ludwig, Romanschriftsteller, geb. zu
Sprottau,
[* 8] trat mit 15
Jahren in das
Büreau
eines
Rechtsanwalts ein, beschäftigte sich aber in seinen Mußestunden eifrig mit seiner weitern
Ausbildung. Durch
Gutzkow
in die Litteratur eingeführt, gab er schließlich 1857 sich ganz dem Schriftstellerberuf hin und ließ sich 1862 dauernd
in
Berlin
[* 9] nieder, wo er die Redaktion des
»Deutschen Magazins« einige Zeit leitete.
Sein erstes größeres
und bekanntestes Werk ist der
Roman »Der Stadtschreiber von
Liegnitz«
[* 10] (Bresl. 1865, 3 Bde.; 2. Aufl.
1881); ihm folgten die
Romane: »Zwei
Höfe« (das. 1870, 3 Bde.),
»Wille und
Welt« (Leipz. 1884, 3 Bde.)
und »Im
Sonnenschein« (Bresl. 1885, 3 Bde.).
Außerdem veröffentlichte er die Novellensammlungen: »Kriminalnovellen« (Berl. 1864),
[* 1]
(Falkenstoß),
Apparat zum
Fang der
Raubvögel,
[* 13] bestehend aus einem viereckigen, etwa 1,50 m hohen,
oben 1,25
m, unten 1 m breiten
Gestell von starken Holzstäben, welches am
Boden mit Brettern verschlossen, an den
Seiten dagegen mit einem Drahtnetz ausgeflochten und
oben mit einer stellbaren Fallthür versehen ist (s. Abbildung). Etwa 30
cm
vom
Boden entfernt ist außerdem noch ein Drahtgitter horizontal angebracht, damit in den hierdurch hergestelltenAbschlag
ein paar
Tauben gesperrt werden können, welche man durch ein seitwärts angebrachtes Thürchen einbringt und füttert. Im
Winter wählt man zum Anlocken der
Raubvögel dunkel gefärbte, im
Sommer weiße
Tauben, damit sie von weither leicht gesehen
werden können. Um solche
Raubvögel, welche wie der
Hühnerfalke von der Seite stoßen, leichter zu fangen,
fertigt man den
Korb so, daß auf zwei entgegengesetzten Seiten Fallthüren in einem
Falz
[* 14] nach
oben geschoben werden können
und herabgleiten, sobald der
Habicht beim
Stoßen nach der
Taube die über dem Bodengitter angebrachte
Stellung losschlägt.
Da erfahrungsmäßig die
Raubvögel sich selbst dann nicht vom
Stoß nach den
Tauben abhalten lassen, wenn
sich bereits ein solcher im
Korb gefangen hat, so teilt man zweckmäßig noch den Fangraum durch ein senkrechtes
Gitter in
zwei Hälften.
Hat sich dann ein
Vogel gefangen, so bleibt die andre, mit einer besondern
Stellung versehene
Thür offen und ermöglicht daher
noch den
Fang eines zweiten. Für solche
Raubvögel, welche von
oben herabstoßen, wie der
Wanderfalke, richtet
man den Habichtskorb zweckmäßiger so ein, daß die obere Seite offen bleibt, jedoch durch ein sich schnell darüberspannendes
Schlagnetz geschlossen wird, sobald der
Räuber beim Herabschießen auf die
Stellung stößt. Zum
Schutz des
Wildes in den
Fasanerien sind die Habichtskörbe unentbehrlich, man bringt sie hier teils niedrig am
Boden, teils auf erhöhten
kleinen
Gerüsten an, welche mit einer Steigleiter versehen sind, um leicht zum
Korb gelangen zu können.
ein zum hess. Bergland gehörender Bergrücken, der sich westlich und südwestlich
von
Kassel,
[* 15] als
Wasserscheide zwischenFulda,
[* 16]
Eder und
Diemel, von N. nach S. ausdehnt und ringsum frei mit
steilen Abhängen emporragt. Die
Krone, gebildet aus
Hügeln und
Niederungen, nimmt ein
Viereck
[* 17] ein, das über 4 km lang, 3 km
breit ist und im
HohenGras 595 m
Höhe erreicht. An der Ostseite, welche wegen der mehr als 300 m über
das
Thal
[* 18] aufsteigenden Abhänge besonders imposant erscheint, schmücken den
Berg die Bauwerke und
Anlagen von
Wilhelmshöhe;
darüber steht auf dem 523 m hohen
Karlsberg (Winterkasten) der berühmte
Herkules. Der Habichtswald besteht fast ganz aus
Basalt, ist
mit
Wald und
Weiden bedeckt und hat mehrere Braunkohlenbergwerke. S.
Karte
»Hessen-Nassau«.
[* 19]
besonders sich durch Abfassung einer wissenschaftlichen Schrift (Habilitationsschrift)
und durch öffentliche Verteidigung derselben (Disputation) das Recht zum Halten von Vorlesungen an einer Universität erwerben.