Gesellschaft zur
Verteidigung der christlichen
Religion
(Societas Hagana pro vindicanda religione christiana),
ein am von Heringa und vier andern reformierten
GeistlichenHollands gestifteter
Verein, welcher
Preisaufgaben über jeweils brennende
Fragen der
Religionswissenschaft, der christlichen
Theologie und des kirchlichen
Lebens
ausschreibt, die eingelaufenen
Arbeiten beurteilt und eine Auswahl derselben in fortlaufender
Reihe veröffentlicht (»Werken
van het Haagsche Genootschap«,
Leiden).
[* 23] Die
Gesellschaft hat insofern einen internationalen
Charakter, als
sie lateinisch, holländisch, französisch und deutsch geschriebene
Arbeiten zuläßt; auch ist der theologische Standpunkt,
den sie vertritt, mit der Zeit ein recht weitherziger geworden.
Zu den Vorständen gehören Theologen wie J. H.
^[Johannes
Henricus]
Scholten und A.
Kuenen.
Vgl. »Het Haagsche Genootschap tot verdediging van de christelijke godsdienst«
(Leiden 1885).
Remi van, holländ.
Maler und Radierer, geb. zu
Oosterhout
(Nordbrabant), siedelte 1836 nach
Wien
[* 24] über,
von wo er
Reisen durch einen großen Teil von
Europa
[* 25] machte. Seine zahlreichen
Landschaften, meist in
Öl, seltener in
Wasserfarben
ausgeführt, sind häufig Mondschein- oder auch Winterbilder von poetischer
Anlage, aber von zu manierierter,
durch Massenproduktion veranlaßter Ausführung. Die bedeutendsten derselben sind mehrere aus den
Karpathen, eine vom
Ufer
der
Theiß, eine holländische Kanallandschaft,
Partie in
Gelderland, Waldinterieur,
Gewitter nach Sonnenuntergang und eine im
GeistHobbemas komponierte und trefflich beleuchtete Waldlandschaft.
[* 26]die
(Haarstrang), ein kahler Bergrücken in der preuß.
ProvinzWestfalen,
[* 27] der, von O. nach
W. ziehend, von
Brilon ab das rechte
Ufer der
Möhne und dann der
Ruhr in einer
Länge von 75 km begleitet und in der Gegend von
Unna
[* 28] in das
Ardey- und
Ruhrkohlengebirge (s. d.) übergeht. Seine größte
Höhe beträgt im O. beinahe 380, im
W. (Bischofshaar bei Körbecke) 308 m. Gegen die
Möhne und
Ruhr hin fällt die Haar, die schroff und felsig ab; nordwärts verflacht
sie sich zu einer fruchtbaren
Landschaft, dem
Hellweg (s. d.). Auf der
Höhe des Bergrückens läuft der
Länge nach der Haarweg.
Die Haar, die zählt zum Gebiet des zur Kreidegruppe gehörigen Plänerkalks, der durch seine
trocknen Flußbetten und unterirdischen Wasserläufe bekannt ist und viele
Versteinerungen von Seetieren enthält. Merkwürdig
ist die
Menge von
Salzquellen am nördlichen
Fuß der Haar, die, die aber nicht, wie es sonst fast überall im
DeutschenReich der
Fall
ist, ein Steinsalzlager zur Grundlage haben. S.
Karte
»Westfalen«.
[* 26]
Bernard ter, holländ. Dichter, geb. zu
Amsterdam, studierte hier und in
LeidenTheologie und
Philologie,
bekleidete darauf verschiedene Predigerstellen, bis er 1843 als
Pastor in
Amsterdam angestellt wurde, und erhielt 1854 die
Professur der
Kirchengeschichte an der
Universität zu
Utrecht. Seit 1876 in den
Ruhestand versetzt, starb
er in Velp bei
Arnheim. Außer einer populären Geschichte der
Reformation (»Geschiedenis der kerkhervorming in
tafereelen«,
Haag 1843; 5. Aufl. 1854; deutsch von Groß, Gotha
[* 29] 1856) und andern
Schriften auf kirchenhistorischem Gebiet (z. B.
»De historiographie der kerkgeschiedenis geschetst«,
Utrecht 1870-73, 2 Bde.) hat er erzählende und
lyrische
Dichtungen veröffentlicht, die sich besonders durch großen
Wohllaut der
Sprache
[* 30] und Anschaulichkeit der Schilderungen
auszeichnen. Wir nennen die poetischen
Erzählungen: »Joannes en
Theagenes« (4. Aufl., Arnh. 1856) und »Huibert
en Klaartje« (3. Aufl., Haarl. 1858),
letztere noch heute eins der populärsten holländischen Gedichte;
die lyrischen Sammlungen: »Verzameling van verspreide en onuitgegeven gedichten«
(das. 1849, 3. Aufl. 1852) und
»Zangen van vroegeren leeftijd en nieuwe gedichten« (das. 1851, 2. Aufl.
1857);
eine dritte Sammlung »Gedichten« (1866; darin das prächtige »Eliza's
vlucht«) und »Laatste gedichten«
(Haag 1879).
Eine
Ausgabe seiner »Kompleete gedichten« erschien in 3
Bänden
(Leiden 1880).