Malerei widmete. Er wurde dort
SchülerPilotys, bei welchem er vier Jahre lang arbeitete. Er malt mit Vorliebe Genrebilder
aus dem bayrischen und griechischen Volksleben in lebendiger Auffassung und mit kecker koloristischer Behandlung. Während
der Jahre 1872-74 bereiste er
Griechenland
[* 2] und
Kleinasien und kehrte dann nach
München
[* 3] zurück, wo er seinen
Wohnsitz hat. Seine Hauptwerke sind: die Hundevisitation, die Waisenkinder, Nachricht vom
Sieg bei
Sedan
[* 4] in einer bayrischen
Stadt, die Bestrafung des Hühnerdiebes, griechische Kinderverlobung,
Wallfahrt der
Maler im
Orient.
Als Dichter trat er hervor mit
Novellen: »Vázlatok és képek«
(»Skizzen und
Bilder«,
Pest 1867, 2 Bde.;
zum Teil deutsch in
Reclams»Universalbibliothek«),
die sich durch feine
Charakteristik und lebendige
Darstellung
auszeichnen, und einer Sammlung formvollendeter »Gedichte« (neue Ausg.
1882). Seit
Jahren arbeitet
er an einem satirischen Zeitgedicht im
GenreByrons, »Romhányi« betitelt, von dem jedoch
erst ein
einziger, allerdings vielversprechender,
Gesang erschienen ist.
4)Franz,
Graf von, Sohn von Gyulay 2), geb. zu
Pest, trat 1816 in den österreichischen Militärdienst,
war 1848 beim
Ausbruch der italienischen
Revolution und des piemontesischen
Kriegs bereits
Feldmarschallleutnant und wurde zum
Gouverneur des
Küstenlandes ernannt. Hierauf verwaltete er vom Juni 1849 bis Juli 1850 das
Kriegsministerium und
ging sodann als Befehlshaber des fünften Heerkörpers nach
Mailand,
[* 25] wo er später zum
Feldzeugmeister ernannt, und von wo
aus er mehrfach mit diplomatischen Aufträgen an die italienischen
Höfe und nach
Petersburg
[* 26] entsandt wurde.
BeimAusbruch des
sardinisch-österreichischen
Kriegs Anfang 1859 zum Oberbefehlshaber der österreichischen
Truppen in
¶
mehr
Italien und zum Generalstatthalter der Lombardei ernannt, bewährte Gyulay die im Friedensdienst bewiesene Energie nicht. Nachdem
er 29. April durch den Übergang über den Tessin
den Krieg eröffnet, blieb er, anstatt sogleich auf Turin
[* 28] loszugehen oder sich gegen
Novi zu wenden, um die einzige Straße zu sperren, auf welcher die Franzosen, mit Umgehung der Alpen,
[* 29] Hilfe
bringen konnten, in der Lomellina stehen, weil die verlangten Verstärkungen nicht ankamen, und ließ Napoleon zwei volle Wochen
Zeit, mit seinen Streitkräften auf dem Kriegsschauplatz einzutreffen.
Als die ersten Gefechte, bei Montebello und Palestro, unglücklich ausgefallen waren, ging Gyulay über den Tessin
zurück und
erwartete, daß ihn der Feind vom Po aus angreifen würde. Dieser wandte sich jedoch durch einen Flankenmarsch hinter der
sardinischen Armee gegen den Tessin
und überschritt diesen bei Turbigo und Buffalora; am 4. Juni kam es zur Schlacht bei Magenta, in
welcher die zu vereinzelt auf dem Schlachtfeld verwendeten österreichischen Heeresteile dem konzentrischen
Angriff der Verbündeten weichen mußten. Gyulay räumte sofort Mailand und alle am Po besetzten Punkte und zog sich hinter den Mincio
zurück.
Hierauf ward er 16. Juni des Oberbefehls enthoben und später als Feldzeugmeister in Ruhestand versetzt, und es gelang ihm, durch
manche von ihm ausgegangene Denkschriften die zum Teil sehr übertriebenen Beschuldigungen gegen sein
Verhalten vor und während der Schlacht von Magenta zu entkräften und namentlich sein Festhalten an der Tessinlinie durch
Befehle aus Wien zu rechtfertigen. Gyulay starb kinderlos in Wien, nachdem er seinen Neffen, den General v. Edelsheim (s. d.
2), adoptiert hatte, der nun seinen Namen annahm.