Ursachen und
Bedingungen des Gummiflusses der Obstbäume sind noch nicht genügend ermittelt; fast immer bringen starke Verwundungen
an den
Stellen, wo durch sie eine Ansammlung von plastischen
Stoffen bewirkt wird, Gummifluß hervor; nicht minder zeigt sich derselbe,
wenn die
Knospen
[* 2] in größerer Anzahl entfernt sind. Es scheint also, daß die Gummisekretion immer dann
eintritt, wenn die zu
Neubildungen fähigen Säfte nicht genug normale Verbrauchsherde vorfinden.
Gegenmittel gegen die Gummiflüsse
bestehen in dem Zurückschneiden der kranken
Äste, auch in Längseinschnitten durch die
Rinde und bei ungünstigen Bodenverhältnissen
in Umsetzen.
(Gummikanäle), Intercellularkanäle der
Pflanzen, deren
Inhalt aus homogenem Gummischleim besteht, stellen
meist kontinuierliche, oft auf weite
Strecken durch die
Stengel
[* 3] und
Blätter im
Parenchym der
Rinde und des
Marks hinlaufende Kanälchen
dar (vgl.
Absonderung, S. 59
f., und Intercellularkanäle).
(Gutti), ein
Gummiharz, der eingetrocknete
Milchsaft aus dem asiatischen
BaumGarciniaMorella Desr., wird gewonnen,
indem man einen spiralförmigen
Einschnitt in die
Rinde macht und den ausfließenden Saft in einem Bambusrohr
auffängt. Nach dem Erhärten des Saftes wird der
Bambus abgelöst, und man erhält das in walzenförmigen
Stücken von 2,5-6,5cmDurchmesser. Es ist sehr dicht, vollkommen gleichförmig, undurchsichtig, schön rotgelb, bricht sehr leicht und großmuschelig,
gibt ein hochgelbes
Pulver, ist geruchlos, schmeckt brennend, scharf kratzend, bildet mit
Wasser eine schön
gelbe
Emulsion, löst sich nur zum Teil in
Alkohol und
Äther, erweicht bei 100°, ist aber nicht schmelzbar und besteht aus
Harz mit wenig
Gummi und 5 Proz.
Wasser.
Die beste
Sorte kommt aus den östlichen
LändernHinterindiens über
Singapur
[* 4] oder
Bangkok.
[* 5] Geringere
Sorten
sind bräunlich und auf dem
Bruch körnig. Man benutzt das Gummigutt als gelbe
Wasserfarbe, zu gelben Firnissen und als drastisch
wirkendes
Arzneimittel, welches kaum dem
Krotonöl nachsteht. Vergiftungsfälle durch die berüchtigten Morisonpillen dürften
meist auf Rechnung des Gummigutts zu schreiben sein. Gummigutt wurde zuerst von einem chinesischen
Reisenden, der 1295
Kambodscha besuchte, erwähnt. Nach
Europa
[* 6] gelangte die erste Probe durch
JacobvanNeck zu Anfang des 17. Jahrh.,
und schon 1611 wurde es in
Bamberg
[* 7] medizinisch benutzt.
(Gumpeltzheimer),
Adam,
Komponist, geboren um 1560 zuTrostberg in
Oberbayern, trat 1575 als
Musiker in die
Dienste
[* 8] des
Herzogs von
Württemberg
[* 9] und wurde 1581
Kantor in
Augsburg,
[* 10] wo er 1625 starb. Er hat sich namentlich
als
Komponist geistlicher
Lieder bekannt gemacht, die in verschiedenen Sammlungen im
Lauf des 16. und 17. Jahrh. erschienen
und zum Teil noch bis zur Gegenwart ihren Kunstwert bewahrt haben. Auch veröffentlichte er 1595 ein
»Compendium musicae latinum germanicum« (12. Aufl.
1675),
von dem auch eine deutsche
Ausgabe (»Singkunst in 10
Kapiteln«, 1610) existiert.
Bezirkshauptmannschaft
Baden,
[* 11] an der Südbahn und am
Fuß des
aussichtsreichen Anninger (675 m),
mit einer
Kirche aus dem 15. Jahrh.,
Kommende des deutschen
Ritterordens
und (1880) 2079 Einw., welche ausgezeichneten Weinbau (weißen »Gumpoldskirchner«),
Otto, Musikschriftsteller, geb. 1823 zu
Erfurt,
[* 12] studierte in
Breslau,
[* 13]
Halle
[* 14] und
Berlin
[* 15]
Jurisprudenz und beabsichtigte,
sich der akademischen Laufbahn zu widmen, übernahm jedoch 1849 die musikalische
Kritik der in letzterer
Stadt erscheinenden »Nationalzeitung« und hat sich seitdem bis in die neueste
Zeit durch seine gediegenen und geistvollen Besprechungen musikalischer Leistungen als einen der glänzendsten Vertreter
des deutschen Musikfeuilletons bewährt. Die bedeutendsten
Arbeiten des seit einer
Reihe von
Jahren erblindeten
Mannes erschienen
in erweiterter Form als
»Musikalische Charakterbilder« (Leipz. 1869) und
»Neue musikalische Charakterbilder«
(das. 1876),
deren
Inhalt zum Teil in die spätern Sammlungen:
»Unsre klassischen
Meister« (das. 1883-85, 2 Bde.)
und »Neuere
Meister« (2. Aufl., das. 1883, 2 Bde.),
überging.
bedeutender
Fluß im nördlichen
Indien, hat amFuß des
Himalaja, in 28° 37' nördl.
Br. und
80° 7' östl. L., in 184 m
Höhe, in einem
Sumpf seinen Ursprung, durchströmt in stark gewundenem
LaufAudh in südöstlicher
Richtung, ist von
Lakhnau an während des ganzen
Jahrs schiffbar, während dies oberhalb wegen
Stromschnellen nur bei hohem Wasserstand
derFall ist. In
Lakhnau wird er von fünf
Brücken,
[* 16] bei
Dschaunpur von einer
Eisenbahnbrücke mit 16
Bogen
[* 17] von je 28 m Weite überspannt und fällt 94 km unterhalb letzterer Stadt in den
Ganges.
Hauptstadt eines
Liwas im
WilajetTrapezunt in
Kleinasien, amphitheatralisch an den steilen Abhängen
einer weiten Gebirgsschlucht 1500 m ü. M. gelegen, mit etwa 800
Häusern, treibt beträchtlichen
Handel
mit
Obst, Töpfergeschirr und
Fellen.
Die ehemals ergiebigen Silbergruben liegen jetzt danieder. Am wurde hier der
Pascha von
Trapezunt von den
Russen geschlagen.