Eine Gesamtausgabe seiner lyrischen Gedichte mit
Biographie besorgte
Crescimbeni (Vened. 1751; neue Ausg.,
Pisa
[* 2] 1821).
2)
GiovanniGualberto, Musikalienverleger, geb. 1817 zu
Florenz,
[* 3] war als
Jüngling Kontrabassist in der
Kapelle des
Großherzogs
von
Toscana und begründete 1844 eine namentlich durch die Veröffentlichung der
Partituren klassischer Kammermusikwerke berühmt
gewordene Verlagshandlung. Daneben rief er 1853 die Musikzeitung
»Boccherini« ins
Leben sowie 1861 in
Gemeinschaft
mit
Basevi (s. d.) die für die
Entwickelung der musikalischen Zustände
Italiens
[* 4] hochwichtig gewordene Società del Quartetto.
(spr. guiditschoni),Giovanni, ital. Dichter, geb. zu
Lucca,
[* 5] lebte in seiner
Jugend am
Hof
[* 6] des
KardinalsFarnese, des nachmaligen
PapstesPaul III., nach dessen
Erhebung zum
Pontifikat er zum
Bischof von
Fossombrone ernannt
und mit den wichtigsten Staatsgeschäften, einige Zeit auch mit der Nunziatur bei
Karl V. betraut ward. Im J. 1539 zum
Präsidenten
der
Romagna, dann zum Generalkommissar der päpstlichen
Armee, endlich zum
Gouverneur der
Marken ernannt,
starb er 1541 in
Macerata. Seine Werke bestehen in lyrischen Gedichten (»Rime«, 1567)
und
Briefen und zeichnen sich neben eleganter
Diktion besonders durch die patriotischen
Gesinnungen aus, welche sie beleben;
sein dichterisches Vorbild war
Petrarca. Eine neue vollständige
Ausgabe seiner Werke besorgte
Minutoli
(Flor. 1867, 2 Bde.).
(spr. ghido oder guido), ursprünglich langobardische, dann italienische Form des
altdeutschen Mannesnamens Wito
(»Holz-,
Waldmann«). Merkwürdige
Träger
[* 7] dieses
Namens sind:
1) Guido (III.),
Herzog von
Spoleto, Sohn
Lamberts I., gelangte 880 zur Herrschaft überSpoleto und
Camerino.
Da er öfters räuberische Einfälle in das römische Gebiet machte, suchte
PapstJohann VIII. mehrmals bei den fränkischen
Kaisern um
Hilfe gegen ihn nach.
Karl der
Dicke erklärte Guido 883 in die
Acht, versöhnte sich aber im folgenden Jahr mit ihm.
PapstStephan V. nahm ihn 885 anSohnes Statt an, besiegte mit seiner
Hilfe die
Sarazenen am
Garigliano und
gestattete ihm, sich der Fürstentümer
Capua und
Benevent zu bemächtigen.
Als bald darauf 1187
Saladin, durch einen übermütigen
Friedensbruch von seiten christlicher
Ritter gereizt, das
KönigreichJerusalem mit
Krieg überzog, sammelte Guido das Christenheer im
Lager
[* 13] zu Sephoria und lieferte 5. Juli d. J.
auf der
Ebene von Hittin
Saladin eine
Schlacht, die mit der völligen
Niederlage und der Gefangennahme Guidos endigte.
Wieder
freigelassen, suchte er sich in
Tripolis eine neue Herrschaft zu gründen und befehligte bei Beginn des
dritten Kreuzzugs das christliche
Heer vor
Akka.
Silben, s.
Guido von Arezzo^[= (lat. Aretinus), Musikschriftsteller, geboren um 990 zu Arezzo, wurde Mönch des Benediktinerkloster ...] und
Solmisation.
vonArezzo (lat. Aretinus), Musikschriftsteller, geboren um 990 zu
Arezzo, wurdeMönch des Benediktinerklosters
zu Pomposa, unweit
Ferrara,
[* 18] mußte, nachdem seine musikalischen Neuerungen hier Anstoß erregt, im Benediktinerkloster seiner
Vaterstadt eine Zuflucht suchen, fand später mit der von ihm erfundenen Gesanglehrmethode und Notenschrift (s.
Musik, Geschichte) allgemeinen Beifall, selbst bei dem
PapstJohann XIX. (1024-33), und ist mutmaßlich als
Prior des Kamaldulenserklosters Avellana gestorben. Seine
Schriften wurden zuerst 1784 durch den Fürstabt
Gerbert von Hornau
(s. d.) ans Tageslicht gebracht.
Vgl. Angeloni,Sopra la vita, le opere ed il sapere di Guido von Arezzo (Par. 1811);
König Heinrich trat 1169 das Herzogtum seinem Sohn Richard Löwenherz ab, der es durch Raoul von Faye verwalten ließ. Die
Großen empörten sich gegen diesen, wurden aber von Richard bezwungen; derselbe bekriegte und eroberte 1186-88 auch Toulouse
und La Rochelle und trat 1196 an seinen NeffenOtto vonBraunschweig
[* 23] ab. Letzterer verließ jedoch Guienne, als er 1198 zum deutschen
König gewählt wurde, und Eleonore nahm das Land nach dem Tod ihres Sohns, des KönigsRichard (1199), wieder
in Besitz und behielt es bis zu ihrem Tod (1203). In demKriegPhilipps IV. gegen Eduard I. von England eroberten die Franzosen Guienne, gaben
es aber beim Frieden (1303) wieder an die Engländer zurück, denen es nun bis 1451 verblieb.