Seine Zuverlässigkeit wurde damals überschätzt, es ist zum Teil nicht original und parteiisch abgefaßt;
meisterhaft aber sind die psychologischen
Entwickelungen in den Discorsi. Die beste
Ausgabe besorgte
Rosini
(Pisa
[* 8] 1819, 10 Bde.;
deutsch von
Sander, Darmst. 1843-47, 3 Bde.),
die neueste
Botta in der »Storia d'Italia« (Par. 1832, 6 Bde.,
u.
Mail. 1875, 4 Bde.); eine Fortsetzung (1536-74) lieferte
der
Florentiner J. B.
^[JohannBaptist] Adriani in der »Istoria de' suoi tempi«
(Flor. 1583),
eine französische Übersetzung
erschien zu
Paris
[* 9] 1738, 3 Bde. Neuerdings sind die
»Opere inedite«
(Flor. 1854-68, 10 Bde.) erschienen. Guicciardinis
Leben beschrieb
Pomp. Pozzetti in den »Opuscoli letterati di
Bologna«, Bd. 3 (1820).
Als
Major eines
Freibataillons befehligte er dasselbe in den
Feldzügen von 1759 und 1760 so geschickt, daß ihm der König
ein Freiregiment und den Auftrag gab, noch sieben andre
Freibataillone zu errichten. Im
Januar 1761 plünderte
er auf Befehl des
Königs das
Schloß Hubertsburg.
In denFeldzügen 1761 und 1762 war er bei der
Armee des
PrinzenHeinrich. Auch
nach dem
Frieden behielt ihn der König bei sich und ernannte ihn 1765 zum
Oberstleutnant, später zum Obersten. Guichard starb in
Berlin.
[* 15] Er schrieb noch:
»Mémoires critiques et historiques sur plusieurs points d'antiquités militaires«
(Berl. 1773, 2 Bde.).
(spr. ghisch),Diane von
Gramont, Gräfin von, genannt die schöne Corisande, einzige Tochter
Pauls von Andouins,
Vicomtes v. Louvigny, geb. 1554, vermählte sich
mit Philibert von
Gramont,
Grafen von Guiche, der infolge einer in der Belagerung von La
Fère 1580 empfangenen
Wunde blieb, und
ward sodann die Geliebte
Heinrichs IV., damals noch König von
Navarra.
In demKriege gegen die
Ligue stellte sie ihm ihr ganzes
beträchtliches
Vermögen zur
Verfügung und warb auf ihre
Kosten für ihn
Truppen;
Heinrich gab ihr treue
Rechenschaft von seinen militärischen
Operationen und bediente sich nicht selten ihres
Rats. Er wollte sich sogar von seiner
Gattin scheiden lassen, um sich mit Diane zu vermählen, welches
Versprechen er ihr mit seinem
Blut geschrieben gegeben hatte;
d'Aubigné riet ihm jedoch von diesem
Schritt ab. Als Corisande verblühte, mußte
sie denHof
[* 16] verlassen
und starb in Vergessenheit 1620.
HeinrichsBriefe an sie sind im »Mercure« von 1769
f. und in Proults
»Esprit de
Henri IV« abgedruckt.
Ihr Enkel war
Armand von
Gramont (s. d.),
Graf von Guiche, geb. 1638, gest. 1693,Generalleutnant unter
Ludwig
XIV., Verfasser der für die Geschichte des 17. Jahrh. äußerst wertvollen
»Mémoires du comte de Guiche« (Lond. 1744).
(franz., spr. ghid'),Führer, Wegweiser (auch als Buchtitel, s. v. w. Leitfaden, Reisehandbuch). Im Militärwesen
(zuerst im französischen, später auch in andern
Heeren) sind Guiden eine Kavallerieabteilung, die zur
persönlichen
Bedeckung des kommandierenden
Generals bestimmt und aus Leuten gebildet ist, welche des
Landes und der Wege kundig,
dabei auch im
Zeichnen und
Aufnehmen erfahren sind, um den
Kommandeur bei Rekognoszierungen unterstützen zu können.
Eine Gesamtausgabe seiner lyrischen Gedichte mit Biographie besorgte Crescimbeni (Vened. 1751; neue Ausg., Pisa 1821).
2) Giovanni Gualberto, Musikalienverleger, geb. 1817 zu Florenz, war als Jüngling Kontrabassist in der Kapelle des Großherzogs
von Toscana und begründete 1844 eine namentlich durch die Veröffentlichung der Partituren klassischer Kammermusikwerke berühmt
gewordene Verlagshandlung. Daneben rief er 1853 die Musikzeitung »Boccherini« ins Leben sowie 1861 in Gemeinschaft
mit Basevi (s. d.) die für die Entwickelung der musikalischen Zustände Italiens hochwichtig gewordene Società del Quartetto.