der
Akademie der bildenden
Künste ernannt. Er veröffentlichte ferner: »Die neuere geschichtliche
Malerei und die
Akademie«
(Stuttg. 1848);
»Künstlerbriefe« (Berl. 1853-57, 2 Bde.; 2. Aufl.
von A.
Rosenberg, 1880) und »Die
Frauen in der
Kunstgeschichte« (das. 1858).
Seine letzte große
Arbeit war das in
Gemeinschaft
mit Koner verfaßte, vielverbreitete Werk
»Leben der Griechen und
Römer,
[* 2] nach antiken Bildwerken dargestellt«
(Berl. 1860-64, 2 Bde.; 5. Aufl.
1882). Guhl starb in
Berlin.
[* 3] Nach seinem
Tod erschienen noch
»Vorträge und
Reden kunsthistorischen
Inhalts« (Berl. 1863).
KarlWilhelmFerdinand, Violinspieler und
Komponist, geb. zu
Militsch in
Schlesien,
[* 5] war
SchülerSchnabels
(Violine) und
Berners
(Klavier) in
Breslau,
[* 6] machte dann eine Zeitlang Kompositionsstudien beim
AbtVogler
und ward 1807 Theatermusikdirektor in
Nürnberg,
[* 7] von wo er 1813 in gleicher
Eigenschaft nach
Wiesbaden
[* 8] ging. Ein Jahr später
wurde er als Hofkapellmeister nach
Kassel
[* 9] und 1821 als Theaterkapellmeister nach
Frankfurt
[* 10] a. M. berufen,
wo er bis zu seinem
Tod äußerst erfolgreich wirkte. Guhr war ein genialer
Musiker, namentlich ein Operndirigent
von ungewöhnlicher Tüchtigkeit. Er besaß eine außerordentliche Fertigkeit im Partiturlesen, ein feines musikalisches
Ohr
[* 11] und ein seltenes
Gedächtnis, mit
Hilfe dessen es ihm unter anderm möglich wurde, die noch ungedruckten
KompositionenPaganinis nach dem
Gehör
[* 12] aufzuschreiben und so die technischen Kunstgriffe dieses
Meisters teilweise des Geheimnisses
zu entkleiden, welches sie bei seinem ersten Erscheinen umgab. Außer einer von diesen
Erfahrungen ausgehenden
Schrift: »PaganinisKunst, die
Violine zu spielen« (1831),
veröffentlichte Guhr mehrere
Opern und Instrumentalwerke, die jedoch
ihren
Autor nicht überlebt haben.
Vgl.
Gollmick,
Karl Guhr, Nekrolog (Frankf. a. M. 1848).
Auch gab er
»Leibniz' deutsche
Schriften« (Berl. 1838 bis
1840, 2 Bde.) sowie
»Goethes Briefwechsel mit
Knebel« (Leipz. 1851, 2 Bde.)
heraus und lieferte seit 1835 zahlreiche litterarhistorische Beiträge für
Zeitschriften und Sammelwerke.
Endlich übernahm
Guhrauer die Vollendung von
Danzels Werk über
Lessing (Leipz. 1853, Bd. 2).
Seine Zuverlässigkeit wurde damals überschätzt, es ist zum Teil nicht original und parteiisch abgefaßt;
meisterhaft aber sind die psychologischen Entwickelungen in den Discorsi. Die beste Ausgabe besorgte Rosini (Pisa
[* 31] 1819, 10 Bde.;
deutsch von Sander, Darmst. 1843-47, 3 Bde.),
die neueste Botta in der »Storia d'Italia« (Par. 1832, 6 Bde.,
u. Mail. 1875, 4 Bde.); eine Fortsetzung (1536-74) lieferte
der Florentiner J. B. ^[JohannBaptist] Adriani in der »Istoria de' suoi tempi« (Flor. 1583),
eine französische Übersetzung
erschien zu Paris 1738, 3 Bde. Neuerdings sind die »Opere inedite« (Flor. 1854-68, 10 Bde.) erschienen. Guicciardinis Leben beschrieb
Pomp. Pozzetti in den »Opuscoli letterati di Bologna«, Bd. 3 (1820).