der unbedingten Lehnstreue als der größten
Tugend der spanischen Heldenzeit, und »Reynar des pues de morir« (»Die
Herrschaft nach dem
Tod«),
eine Bearbeitung der Geschichte der
Ines de Castro. Eine Sammlung der
Dramen von Guevara y Dueñas
(»Comedias famosas«)
erschien
Sevilla
[* 2] 1730; eine Auswahl davon (darunter die genannten) findet sich in der »Biblioteca
de autores españoles« (Bd. 45). Berühmter noch als durch
seine dramatischen Werke ist Guevara y Dueñas durch seinen vortrefflichen satirischen
Roman »El diablo cojuelo. Verdades soñadas y novelas
de la otra vida«
(Madr. 1641 u. öfter; hrsg. von J. M. Ferrer, Par.
1828; auch in der genannten »Biblioteca«, Bd.
33),
eine geistreiche satirische Schilderung des
Lebens und der
Sitten seiner Landsleute, die besonders
durch
Lesages französische Bearbeitung unter dem
Titel: »Le
[* 3] diable boiteux« (zuerst Par. 1707)
in der ganzen gebildeten
Welt bekannt geworden ist. Guevara y Dueñas starb in
Madrid.
[* 4]
Vier bisher unbekannte
Komödien gab A.
Schäffer
heraus in: »Ocho comedias desconocidas de
Don Guillem de
Castros,
LuisVelez de Guevara y Dueñas etc.« (Leipz. 1886).
[* 1]
(Gogel,
Kugel, v. lat. cucullus), eine schon im
Altertum gebräuchliche
Kapuze mit Schulterkragen, im
Mittelalter
anfangs am
Mantel, bei den
Mönchen an derKutte befestigt, seit dem 14. Jahrh. ein selbständiges Kleidungsstück
beider
Geschlechter der vornehmern
Stände, in der zweiten Hälfte des 14. Jahrh. häufig von ausgeschnittenen
Zacken umgeben
(s. Abbildung). Im 15. Jahrh. verschwindet die Gugel als allgemeine
Kleidung, doch erscheinen jetzt noch beim
Begräbnis eines Mitglieds des bayrischen Königshauses 24
Männer in der
Gugel, welche nur Öffnungen für die
Augen und
Lichter enthält, mit dem königlichen
Wappen
[* 13] und doppelt brennenden weißen
Kerzen.
german.
Stamm, wurde von
Tiberius auf das linke Rheinufer verpflanzt, um den
Rhein gegen die Anfälle der
überrheinischen
Germanen zu schützen, trat aber später zu diesen über und nahm am
Aufstand der
Bataver
unter
Civilis teil.
(spr. guljélmi),Pietro, ital. Opernkomponist,
geb. 1727 in der
ProvinzMassa e Carrara, machte seine ersten
Studien unter seinem
Vater Giacomo Guglielmi, der
Kapellmeister des
Herzogs
von
Modena war, bildete sich dann unter
Durante in
Neapel
[* 14] weiter aus, debütierte 1755 in
Turin
[* 15] und war eine
Zeitlang der gefeiertste Opernkomponist
Italiens.
[* 16] 1762 ging er nach
Dresden,
[* 17] wo er zum königlichen
Kapellmeister ernannt wurde,
einige Jahre später nach
Braunschweig,
[* 18] 1772 nach
London
[* 19] und kehrte 1777 nach
Italien zurück, wo er sich nun auch neben
Cimarosa
und Paesiello in derGunst des
Publikums behauptete. 1793 zum
Kapellmeisteran St.
Peter in
Rom
[* 20] ernannt, widmete
er sich fortan ganz der kirchlichen
Komposition. Er starb Unter seinen 79
Opern sind »I due gemelli«, »I
viaggiatori«, »La pastorella nobile«, »La
bella pescatrice«, »La Didone«, »Enea
e
Lavinia« die bedeutendsten.
ErnstKarl, Kunstschriftsteller, geb. zu
Berlin,
[* 21] studierte seit 1838 daselbst
Philologie, richtete aber
seine Forschungen vornehmlich auf die künstlerischen Leistungen des
Altertums und später auch auf die
neuere
Kunst.
Sein erstes Werk in genannter
Richtung war »Ephesiaca« (Berl. 1843). Nach
einer längern
Reise durch
Italien habilitierte er sich 1848 an der
Universität in
Berlin und wurde bald darauf auch zum
Lehrer
der
Kunstgeschichte an
¶
mehr
der Akademie der bildenden Künste ernannt. Er veröffentlichte ferner: »Die neuere geschichtliche Malerei und die Akademie«
(Stuttg. 1848);
»Künstlerbriefe« (Berl. 1853-57, 2 Bde.; 2. Aufl.
von A. Rosenberg, 1880) und »Die Frauen in der Kunstgeschichte« (das. 1858).
Seine letzte große Arbeit war das in Gemeinschaft
mit Koner verfaßte, vielverbreitete Werk »Leben der Griechen und Römer,
[* 23] nach antiken Bildwerken dargestellt«
(Berl. 1860-64, 2 Bde.; 5. Aufl.
1882). Guhl starb in Berlin. Nach seinem Tod erschienen noch »Vorträge und Reden kunsthistorischen Inhalts« (Berl. 1863).