studierte 1821-26 in
Löwen,
[* 2] übernahm 1828 die
»Gazette de la santé« (die spätere
»Gazette médicale de
Paris«)
[* 3] und erhob
dieselbe zu dem wichtigsten französischen Fachjournal. Er gründete 1839 das bedeutende orthopädische Etablissement La
Muette de
Passy u. übte einen sehr hervorragenden Einfluß auf die Neugestaltung der
Orthopädie. Einen 1837 von derAkademie
ausgesetzten
Preis für die beste orthopädische
Arbeit gewann er durch ein an Untersuchungen und
Beobachtungen ungemein reiches
Werk in 16
Bänden mit 400 Tafeln.
Dasselbe ist nie vollständig publiziert worden, doch kamen eine
Reihe einzelner ausgewählter
Kapitel bis 1841 zum
Druck;
»Neue Untersuchungen über veralteten
Torticollis und die Behandlung dieser Difformität durch die subkutane
Durchschneidung der verkürzten
Muskeln«
[* 5] (1841);
»Untersuchungen über die angebornen
Verrenkungen« etc. Guérin starb in
Hyères.
kam 1828 nach
Paris, wo er das
»Journal des enfants«,
dann die
»Gazette des enfants et des jeunes personnes« gründete und 1846 zum Geschichtschreiber der
Marine ernannt wurde. Am bedeutendsten sind seine
»Histoire maritime de
France« (1842-43, 4. Aufl. 1863) und die Geschichte
des
Krimkriegs:
»Histoire de la dernière guerre de Russie« (1858, 4 Bde.),
deren Hauptinhalt der
Korrespondenz seines in jenem
Kriege gefallenen
BrudersAdolphe entnommen ist. Von seinen
zahlreichen
Schriften für die
Jugend, die teilweise unter dem
PseudonymLéonidedeMirbel erschienen, sind am bekanntesten:
»Le
[* 6] tour du monde«, »Les jeunes
navigateurs«, »Les marins illustres de la
France«, »Les navigateurs français«, »Veillées
du vieux matelot« u. a.
(spr. gheräng-män'wil),FélixEdouard, Naturforscher, geb. zuToulon,
[* 7] gest. in
Paris, bemühte sich um die
Hebung
[* 8] der
Seidenzucht durch Einführung neuer
Raupen und berichtete vielfach
über gewonnene
Resultate. Von der
Regierung wurde er wiederholt mit offiziellen Aufträgen betraut. Er schrieb: »Iconographie
du Règne animal de
Cuvier« (Par. 1830-1844, 7 Bde.);
(spr. gérnsi), eine der zu
England gehörigen
Kanalinseln (Sarmia der Alten), 67 qkm (1,21 QM.) groß mit
(1881) 32,659 Einw., hat die Gestalt eines
Dreiecks, mit steiler, von tiefen Schluchten zerrissener Südküste,
während das nördliche
Gestade flach ist, und bildet im Innern eine ebenso reizende wie fruchtbare
Landschaft. Etwa zwei Drittel
der
Insel sind
Acker- und Gartenland. Berühmt sind die
Kühe von Guernsey, die außer dem
Granit die Hauptartikel der Ausfuhr bilden.
Die Lokalverwaltung ist ähnlich wie in
Jersey. Hauptstadt ist St.
Peter'sPort
(s. d.). Guernsey ist Sitz eines
deutschen
Konsuls. S.
Karte
»Frankreich«.
[* 15]
(spr. gheru),Adolphe, franz.
Publizist, geb. zu Radepont
(Eure) als der Sohn eines reichen
Industriellen,
war nach beendeten
Studien ein begeisterter Anhänger des
Saint-Simonismus u. ging 1836 im Auftrag des
ältern
Bertin nach
Spanien,
[* 16] von wo aus er für das
»Journal des Débats« äußerst anziehende und sachkundige
Artikel über
jenes Land schrieb, die später unter dem
Titel:
»Lettres sur l'Espagne« (Par. 1838) als selbständiges Werk erschienen.
Durch den
Staatsstreich vom sah er seine litterarische Thätigkeit auf industrielle
Fragen beschränkt, die er namentlich
in der
Zeitschrift »L'Industrie« erörterte. Seit 1857 Hauptredakteur der
»Presse«,
[* 19] gründete er 1859 ein neues politisches Tageblatt, »L'Opinion
nationale«, das
Organ der durch den
PrinzenNapoleon inspirierten imperialistischen
Demokratie, das unter seiner Redaktion schnell
Bedeutung erlangte. 1863 wurde er von
Paris in den
GesetzgebendenKörper gewählt, wo er zur demokratischen und antiklerikalen
Opposition gehörte und große Rednergabe bewies, aber wegen seiner Unterstützung der deutschen
Politik des
Kaisers der
Bestechung durch
Bismarck beschuldigt wurde. Bei der
Neuwahl 1869 fiel er durch. Nach dem
Sturz des Kaiserreichs
trat er für die gemäßigte
Republik auf. Während der Herrschaft der
Kommune wurde er im März 1871 wegen seines
Protestes
gegen die munizipalen
Wahlen zum
Tod verurteilt, entkam aber nach
Versailles.
[* 20] Er starb in
Vichy.
Seine wichtigern
Arbeiten erschienen gesammelt als ȃtudes de politique et de philosophie
religieuse« (1862).
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