1849), »Kaiser Karl« (das. 1852),
»Firdusi« (Stuttg. 1856),
»Ruth, Tobias, Sulamith« (Berl. 1857) hervorzuheben sind. Außer einer
Sammlung seiner »Gedichte« (Berl. 1835) ließ
Gruppe zahlreiche Dichtungen zerstreut, teils in Chamissos »Musenalmanach«, teils in einem von ihm selbst begründeten und redigierten
»Musenalmanach« (1850-55),
erscheinen. Als Dramatiker versuchte er sich mit einem Drama: »Otto von Wittelsbach«
(Berl. 1860),
und einer Fortsetzung des Schillerschen »Demetrius« (das. 1861). Gruppes sämtliche Dichtungen sind durch Geschmack
und gute Form ausgezeichnet, tragen aber jenes akademische Gepräge, welches den Dichter zu tieferer Wirkung nicht kommen
läßt. Als Litterarhistoriker trat er hervor mit den Anthologien: »Deutscher Dichterwald« (Berl. 1849, 3 Bde.)
und »Sagen und Geschichten des deutschen Volkes aus dem Munde seiner Dichter« (das. 1854),
den Schriften: »Deutsche Übersetzerkunst«
(Hannov. 1858),
»Reinhold Lenz' Leben und Werke« (Berl. 1861) und dem litterarhistorisch-kritischen, durchaus auf selbständigem
Urteil beruhenden Werk »Leben und Werke deutscher Dichter« (Münch. 1864 bis 1868, 5 Bde.).
Hermann, Industrieller, geb. 13. März 1821 zu Magdeburg, arbeitete bei Borsig in Berlin als Volontär, studierte seit 1839 an der
dortigen Universität Naturwissenschaft und Philosophie, wurde 1845 Maschinenmeister an der Berlin-Hamburger Bahn, 1851 Oberingenieur
in der Wöhlertschen Maschinenfabrik zu Berlin, 1854 technischer Dirigent der Hamburg-Magdeburger Dampfschiffahrtskompanie
in Buckau, gründete daselbst eine Schiffswerfte und 1868 die erste deutsche Hartgußgießerei mit Maschinenfabrik. Er verschaffte
dem Hartguß ausgedehnte Verwendung und konstruierte namentlich Hartgußgranaten und Hartgußpanzertürme, welche allgemeine
Anerkennung gefunden haben. Für letztere konstruierte er auch eine Minimalschartenlafette. Für die deutsche Marine fertigte
Gruson die Hotchkiß-Revolverkanone.
in der Geologie unverbundene, lose aufeinander gehäufte Gemengteile irgend eines bestimmten Gesteins, welche
nicht geschoben oder gerollt, d. h. durch Wasser fortbewegt, geglättet oder abgerundet sind, sich dadurch von den Geröllschichten,
von den Konglomeratgesteinen aber durch den Mangel einer bindenden Substanz unterscheiden (vgl. Granitgruß);
im Bauwesen kleine Stücke Bausteine und namentlich Ziegelsteine, die sich zum Vermauern nicht mehr eignen und besonders bei
Anfertigung des Betons oder des Steinmörtels Anwendung finden.
ehemalige gefürstete Cistercienserabtei im preuß. Regierungsbezirk Liegnitz, Kreis Landeshut, in einem Gebirgsthal,
am Bach Zieder, zur Gemeinde Grüssauisch-Hermsdorf (1885: 1969 meist kath. Einwohner) gehörig.
Ein großer Teil der Gebäude ist abgebrochen. Vorhanden sind noch das Konventgebäude (aus dem 18. Jahrh.,
jetzt Schulhaus) und die beiden prächtigen Kirchen, deren eine der Gemeinde Hermsdorf
als Pfarrkirche dient. Das Kloster Grüssau (ursprünglich
Grissow) wurde 1242 gegründet, 1633 verbrannt und 1810 säkularisiert. Es besaß zwei Städte (Liebau
am Bober und Schömberg) und 42 Dörfer.
(tschech. Hrušovany, spr. hrusch-), Marktflecken in der mähr. Bezirkshauptmannschaft Znaim, an der Österreich-Ungarischen
Staatseisenbahn, von welcher hier die Zweiglinien nach Lundenburg und Znaim auslaufen, mit einem Schloß und Park, (1880) 2274 Einw.,
Teichfischerei und Zuckerfabrikation.
Janus (eigentlich Gruytère), gelehrter Philolog, geb. 3. Dez. 1560 zu Antwerpen, Sohn des
dortigen Bürgermeisters, kam im siebenten Jahr mit seinem politischer Gründe halber flüchtigen Vater nach England, studierte
zu Cambridge und Leiden, lebte seit 1586 hauptsächlich in Rostock, ward 1589 Professor der Geschichte in Wittenberg, jedoch 1592,
weil er die Konkordienformel nicht unterschreiben wollte, entlassen, wurde wahrscheinlich noch in demselben
Jahr Professor der Geschichte in Heidelberg, 1602 zugleich Bibliothekar der Palatina, verlor 1622 bei der Erstürmung Heidelbergs
durch Tilli) und der Wegführung der Palatina auch den größten Teil seiner Privatbibliothek und starb 20. Sept. 1627 in Berhelden
bei Heidelberg.
Sein berühmtes, unter thätiger Mitwirkung Jos. Scaligers (s. d.) entstandenes Hauptwerk sind die »Inscriptiones
antiquae totius orbis romani« (Heidelb. 1602-1603, 2 Bde.;
wieder hrsg. von Gude und Grävius, Amsterd. 1707, 4 Bde.).
Sonst nennen wir das »Florilegium ethico-politicum« (Frankf. 1610), eine Sammlung von Denk- und Sprichwörtern in den verschiedensten
Sprachen. Auch gab er Seneca, Sallust, Tacitus, Livius, Ovid, Cicero, Plautus u. a. heraus; doch war sein kritisches
Talent weit geringer als seine Gelehrsamkeit.
Vgl. Köchly in den »Verhandlungen der Heidelberger Philologenversammlung« (Leipz.
1865).
(Atheroma), eine rundliche Cystengeschwulst, bestehend aus einem häutigen Sack und einer grauen, gekochter
Grütze nicht unähnlichen, breiartigen Masse, welche aus abgestorbenen Epithelzellen, Fettkörnchen und
Cholesterinplättchen zusammengesetzt und von der innern Oberfläche der Cystenwand gebildet worden ist. Der Grützbeutel kommt
am häufigsten in und unter der Haut des behaarten Kopfes als sogen. Gichtknoten, aber auch an andern Stellen des Körpers vor,
geht aus einer Entartung der Talgdrüsen der Haut hervor, erreicht zuweilen die Größe eines kleinen Apfels
und stellt eine schmerzlose harte Geschwulst dar, welche an sich gefahrlos ist, aber nur auf operativem Weg (Ausschälen mit
dem Messer) sicher entfernt werden kann. Wenn nur der Inhalt entleert wird, so füllt sich der Sack wieder mit Fettmassen an.
mehr oder weniger grob geschrotene Körner von Gerste, Hafer, Buchweizen, auch wohl von Weizen
und im Süden von Hirse.
Zur Bereitung der Grütze wird das Korn auf gewöhnlichen Getreidemahlmühlen, unter Umständen aber auch
auf Stampfwerken enthülst, dann zwischen stumpfen Mühlsteinen geschroten und endlich gesiebt.
Friedrich, Violoncellist, geb. 1. März 1832 zu Dessau, wo sein Vater Mitglied der herzoglichen
Hofkapelle war, wurde zuerst von diesem, dann von dem trefflichen Violoncellisten Karl Drechsler in Dessau unterrichtet und
machte so schnelle Fortschritte, daß er bereits im achten Lebensjahr öffentlich auftreten konnte. Später bildete er sich
unter
mehr
Leitung Fr. Schneiders zu einem ebenso tüchtigen Komponisten aus. 1848 begab er sich nach Leipzig, wo er zunächst in einem
Musikchor ein Unterkommen fand, bis er durch Vermittelung Ferd. Davids, der sein Talent erkannte, nach B. Coßmanns Weggang
von Leipzig als erster Violoncellist und Solospieler am Gewandhaus sowie als Lehrer am Konservatorium angestellt
wurde. Diese Stellung, in welcher sich sein Talent zu einer bedeutenden Höhe entwickelte, vertauschte er 1860 mit der eines
ersten Violoncellisten der Hofkapelle zu Dresden, welche er, Ende der 60er Jahre zum Kammervirtuosen ernannt, noch gegenwärtig
bekleidet. Seine Kompositionen für das Violoncello gehören zu den besten dieser Gattung und haben sowohl
zu Konzert- als Unterrichtszwecken weite Verbreitung gefunden; nicht minder hat Grützmacher durch Bearbeitung von
Werken älterer Meister, des Boccherini, Ascoli u. a., die Litteratur seines Instruments bereichert und seinen zahlreichen Schülern
Anregung zum Studium gewährt. - Zu letztern gehört auch sein Bruder Leopold Grützmacher, geb. 4. Sept. 1835 zu Dessau,
früher Mitglied des Leipziger Gewandhausorchesters, später erster Violoncellist der Hofkapelle in Meiningen, seit 1876 der
Hofkapelle zu Weimar. Auch er ist ein fleißiger Komponist für sein Instrument.