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bis zum Jahr 1527« (letzteres in den »Publikationen aus den königlichen Staatsarchiven«, Leipz. 1881).
bis zum Jahr 1527« (letzteres in den »Publikationen aus den königlichen Staatsarchiven«, Leipz. 1881).
Stadt in der sächs. Kreishauptmannschaft Zwickau, [* 2] Amtshauptmannschaft Schwarzenberg, 621 m ü. M., hat eine schöne Kirche, eine Spitzenklöppelschule, eine Korrektionsanstalt für Frauen in der ehemaligen Cistercienserabtei (gegründet 1236, aufgehoben 1553), Fabrikation von Blechwaren, Spitzenklöppelei, Strumpfwirkerei und (1885) 1734 evang. Einwohner.
In der Nähe an der Stelle, wo Prinz Albert 1455 gerettet wurde, steht ein Denkmal zur Erinnerung an den sächsischen Prinzenraub (s. d.).
Dorf in der sächs. Kreishauptmannschaft Zwickau, Amtshauptmannschaft Flöha, an der Flöha und der Linie Flöha-Reitzenhain der Sächsischen Staatsbahn, mit bedeutender Spielwarenindustrie, Baumwollspinnerei und (1885) 2058 Einw.
Stadt in der hess. Provinz Oberhessen, Kreis [* 3] Gießen, [* 4] hat eine evang. Pfarrkirche, eine alte Burg, Reste des römischen Pfahlgrabens und (1885) 756 Einw.
s. Grünerde. ^[= meist zerreibliche Mineralien von seladongrüner, in das Schwärzlichgrüne oder in das Berggrüne ...]
s. Hornhecht. ^[= (Belone Cuv.), Gattung aus der Ordnung der Schlundkiefer und der Familie der Makrelenhechte ...]
Graupen aus unreifen Dinkelkörnern, die im westlichen und südwestlichen Deutschland [* 5] gebräuchlich sind. Man erntet zur Bereitung derselben die Ähren des Dinkels zur Zeit, wenn die Körner ihre milchige Beschaffenheit verlieren und anfangen, mehlig zu werden, dörrt sie im Backofen, drischt sie und schält die Körner auf dem Schälgang einer Mühle. Der Ertrag ist nur ein Zehntel des Ertrags an reifen Körnern und das Grünkorn daher ziemlich hoch im Preis, auch mancherlei Verfälschungen ausgesetzt. Man bereitet Grünkorn vorzüglich im Schefflenzer Thal [* 6] in der Gegend von Mosbach am Neckar und benutzt es zu Suppen etc.
s. v. w. Grünfink. ^[= (Schwunsch, Rappfink, Grinzling, Fringilla [Chlorospiza] chloris L.), Sperlingsvogel ...]
(Grunne), alte burgund. Familie, die sich in eine niederländische und österreichische Linie teilt. Letztere wurde durch Nikolaus Franz Hemricourt de Mozet gegründet, welcher mit Franz I. nach Wien [* 7] kam und 1745 in den Reichsgrafenstand erhoben wurde. Die namhaftesten seiner Nachkommen sind:
1) Philipp Ferdinand Wilhelm, Gras von Grünne-Pinchard, österreich. General der Kavallerie, Sohn des Grafen Ferdinand von Grünne (gest. 1779 als österreichischer Feldmarschallleutnant), wurde zu Dresden [* 8] geboren und trat 1782 in kaiserliche Militärdienste. Bereits 1794 zum Flügeladjutanten des Kaisers Franz II. ernannt, stieg er im Feldzug von 1797 zum Obersten und Generaladjutanten des Erzherzogs Karl. 1800 zum Generalmajor befördert, erwarb er sich besonders 10. Mai durch die glückliche Verteidigung von Kempten, [* 9] von welcher die Erhaltung der Tiroler Pässe sowie die Verbindung mit der österreichischen Hauptarmee bei Memmingen [* 10] abhing, militärischen Ruhm.
Nach der Schlacht bei Hohenlinden schloß er den Waffenstillstand ab, welcher dem Lüneviller Frieden vorausging. Als 1804 die Reorganisation der Armee begann, wurde Grünne Vorstand des Büreaus des Kriegsministeriums und nahm in dieser Stellung an den damaligen großen militärischen Reformen und Umgestaltungen wesentlichen Anteil. Er wurde 1806 zum Inhaber des 3. Ulanenregiments, 1808 zum Feldmarschallleutnant, 1809 zum Chef der Kanzlei des Generalissimus ernannt. Nach der Schlacht bei Wagram [* 11] schied Grünne aus dem aktiven Dienst und übernahm die Stelle eines Oberhofmeisters beim Erzherzog Karl, welche er bis zu dessen Tod (1844) bekleidete. 1817 wurde er General der Kavallerie, 1836 Wirklicher Geheimer Rat. 1847 in den Ruhestand versetzt, starb er in Wien.
2) Karl Ludwig, Graf von, österreich. General, des vorigen einziger Sohn, geb. zu Wien, trat 1828 in das Ulanenregiment seines Vaters, wurde 1838 Major, 1839 Oberst und zugleich Vorsteher des Hofstaats beim Erzherzog Stephan, 1874 aber Obersthofmeister und Geheimrat. Im August 1848 trat er in dieselbe Stellung beim damaligen Erzherzog, jetzigen Kaiser Franz Joseph, indessen Nähe er fortan blieb. Nach 1848 ward er zum Generalmajor, 1849 zum Chef der neuerrichteten Leibgardegendarmerie, 1850 zum Feldmarschallleutnant und später zum ersten Generaladjutanten des Kaisers ernannt.
Man schrieb ihm einen nachteiligen Einfluß auf die Ernennungen in der kaiserlichen Armee zu und machte ihn ganz besonders für diejenige Gyulays zum Kommandanten im italienischen Krieg 1859 verantwortlich. In des letztern Sturz wurde er einigermaßen verwickelt, indem ihn 20. Okt. der Kaiser von der Leitung der Zentralkanzlei enthob und zum Oberststallmeister ernannte, von welcher Stellung er im November 1875 zurücktrat. 1883 zum Mitglied des Herrenhauses ernannt, starb er in Wien.
und Grünsteintuff, s. Grünstein. ^[= eine der ältern Geologie geläufige Bezeichnung namentlich dichter (aphanitischer) Gesteine, ...]
s. Rüsselkäfer. ^[= (Curculionina Gerst.), Käferfamilie aus der Gruppe der Kryptopentameren, sehr verschieden gestaltet ...] [* 12]
s. Grünerde. ^[= meist zerreibliche Mineralien von seladongrüner, in das Schwärzlichgrüne oder in das Berggrüne ...]
Stadt im bad. Kreis Mosbach, an der Linie Heidelberg-Eberbach-Würzburg der Badischen Staatsbahn, hat Weinbau und (1885) 1333 kath. Einw. Grünsfeld ist Hauptort einer Salm-Kruntheimschen Herrschaft.
(Spangrün, Aerugo), grüne Kupferfarbe, besteht aus basisch essigsaurem Kupferoxyd, wird durch Einwirkung von Essigsäure und Luft auf Kupfer [* 13] erhalten. Der blaue Grünspan Cu(C2H3O2)2Cu H2O2 + 5H2O ^[Cu(C2H3O2)2CuH2O2+5H2O] wird hauptsächlich in den Weinbaugegenden Südfrankreichs dargestellt. Man überläßt Weintreber einige Tage der Essiggärung und schichtet sie in irdenen Häfen mit erhitzten Kupferblechen, welche vorher mit einer Auflösung von Grünspan bestrichen worden waren.
Nach einiger Zeit bedecken sich die Bleche mit einer Schicht von Grünspan, welche man durch Aufstellen der abgespülten Platten in dem Keller, dessen Luft mit Essigsäuredämpfen beladen ist, und wiederholtes Befeuchten mit Wein oder Essig zu verstärken sucht. Nach genügender Einwirkung wird der Grünspan abgekratzt, mit Wasser geknetet und in lederne Beutel [* 14] gefüllt, in welchen er allmählich trocknet und erhärtet. Diese Ware kommt in den Ledersäcken oder in 8-10pfündigen Broten als Kugelgrünspan in den Handel.
Der grüne, englische oder deutsche Grünspan Cu(C2H3O2)22CuH2O2 ^[Cu(C2H3O2)22CuH2O2] wird erhalten, indem man Flanelllappen mit Essig tränkt, mit Kupferplatten schichtet und alle 2-3 Tage von neuem mit Essig befeuchtet. Nach etwa 14 Tagen zeigen sich die Kupferplatten mit Grünspan bedeckt, und nun entfernt man die Flanelllappen und setzt die Kupferplatten einer feuchten, warmen, mit Essigdämpfen beladenen Luft aus, bis sich hinreichend Grünspan gebildet hat.
Dieses Präparat ist reiner grün, während das erstere mehr blau erscheint. Beide müssen sich, wenn sie rein sind, in Säure und Ammoniak ohne Aufbrausen vollständig lösen. Der Grünspan bildet dichte, schwer zerbrechliche Stücke von erdig-blätterigem Bruch, mehr oder weniger mit kleinen Kristallblättchen durchsetzt. An Wasser gibt er lösliches basisch essigsaures Kupferoxyd ab, während sehr viel unlösliches Salz [* 15] zurückbleibt. Löst man ihn in Essigsäure, so erhält man neutrales essigsaures Kupferoxyd, welches gut kristallisiert ¶
(destillierter Grünspan). Man benutzt in der Färberei und Zeugdruckerei, als Öl- und Wasserfarbe, zur Darstellung von Schweinfurter Grün und andern Kupferfarben, zur Bereitung von Glühwachs für die Feuervergoldung und von grünem Wachs, als Beizmittel bei Klauenseuche, gegen wildes Fleisch etc. Er ist, wie alle Kupfersalze, giftig, und das Einatmen von Grünspanstaub erzeugt einen sehr lästigen Zustand, der aber schnell durch Verschlucken eines Eßlöffels voll Zuckersirup oder Melasse beseitigt wird. - Der bei Benutzung von Kupfer- oder Messinggeräten auf diesen sich häufig bildende grüne Beschlag ist durchaus nicht immer Grünspan (wie man ihn gewöhnlich bezeichnet), sondern meist ein basisches kohlensaures Kupferoxyd oder basisches Kupferchlorid etc.