Ebenso hat man einige grüneTeerfarben dargestellt. Grün ist die
Farbe der
Hoffnung. Es gilt aber auch im eigentlichen
wie im übertragenen
Sinn als Bezeichnung des Unreifen. -
Französisches Grün, s.
Grünerde.
1849 auch in die preußische Zweite
Kammer gewählt, nach deren
Auflösung aber
wegen »intellektueller« Beteiligung an dem
PfälzerAufstand verhaftet und erst nach achtmonatlicherHaft
freigesprochen. Grün lebte seitdem schriftstellerisch thätig in
Belgien, brachte ein Jahr (1861) in
Italien
[* 15] zu, wurde nach seiner
Rückkehr
Lehrer an der
Handels- und der höhern
Gewerbeschule zu
Frankfurt,
[* 16] hielt 1865-68 Vorlesungen in den rheinischen
Städten
und siedelte 1870 nach
Wien
[* 17] über, wo er noch jetzt lebt. Er veröffentlichte noch: »LudwigNapoleonBonaparte,
die
Sphinx
[* 18] auf dem französischen Kaiserthron« (3. Aufl., Hamb.
1860);
(ChloropsMeig.), Insektengattung aus der
Ordnung der
Zweiflügler
[* 20] und der
Familie der
Fliegen
[* 21] (Muscariae), kleine
und sehr kleine
Insekten
[* 22] mit halbrundem, in die Quere gezogenem
Kopf, stark zurückweichendem Untergesicht,
sehr breiter, feinhaariger
Stirn, schön grünen
Augen, drei Nebenaugen auf schwarzem Scheiteldreieck und bisweilen verkümmerten
Flügeln. Das bandfüßige Grünauge
(Kornfliege, C. taeniopusMeig., s. Tafel
»Zweiflügler«) ist 4
mm lang, gelb mit schwarzen
Fühlern,
schwarzem Scheiteldreieck und schwarzen Striemen auf dem Hinterkopf und
Thorax, schwarzbraunen Querbinden
auf dem
Hinterleib und gelben
Beinen, von welchen die schwarzen Fußglieder der vordersten beim Männchen einen gelben Mittelring
besitzen.
Die
Flügel sind glashell. Das Weibchen legt die
Eier
[* 23] zwischen die
Blätter des
Weizens und der
Gerste,
[* 24] wenn die
Ähre noch tief
zwischen denselben verborgen ist; die
Larve frißt einen braun werdenden
Kanal
[* 25] vom
letzten
Knoten bis zur
Ähre, infolgedessen der
Halm im Innern sich verdickt und keine gesunde
Ähre entwickelt
(Gicht oder
Podagra). Sie verpuppt sich
nahe dem obersten
Knoten zwischen
Halm und Blattscheide oder in der
Ähre. Die zweite
Generation lebt wahrscheinlich in den
Wintersaaten und tötet diese oft noch vor dem
Winter. Auch das gestriegelte (C. strigulaFabr.), mit rußigbraunem
Hinterleib,
und das liniierte (C. lineataFabr.), mit glänzend schwarzem Hinterleibsrücken und schwarzem dritten Fühlerglied, werden
dem
Getreide
[* 26] schädlich.
[* 1]
(Grüneberg), 1) Kreisstadt im preuß. Regierungsbezirk
Liegnitz,
[* 27] an der
LinieBreslau-Stettin
der Preußischen Staatsbahn, ganz von
Weinbergen umgeben, zwischen denen sich die
GrünbergerHöhe erhebt (mit hübscher Aussicht
vom
Belvedere), hat vier Vorstädte, eine evangelische und eine kathol.
Kirche, eine
Synagoge, ein
Amtsgericht, ein
Realgymnasium,
eine Musterwebschule, eine Reichsbanknebenstelle, bedeutende
Tuch- und Wollwarenfabrikation, Zwirnerei,
Fabriken für Brückenbau
und
Maschinen (zur
Landwirtschaft und Textilindustrie),
Dachpappe und
künstliche Blumen, Schaumweinfabrikation,
Bierbrauerei,
[* 28] ein Braunkohlenbergwerk,
Obst- und sehr bedeutenden Weinbau und (1885) 14,396 meist evang.
Einwohner. Der Weinbau, in der Umgegend auf mehr als 1100
Hektar gepflegt, liefert nicht allein eine große
Menge von
Trauben
zur Ausfuhr, sondern in guten
Jahren bis 30,000
hlWein
(Grünberger). Die Stadt gehörte ehemals zum
FürstentumGlogau.
[* 29] Der Weinbau besteht schon seit 1150.
Vgl.
Wolff, Geschichte der Stadt Grünberg (Grünb. 1848). -
in
Italien die offiziellen Sammlungen diplomatischer Aktenstücke, welche von der
Regierung dem
Parlament
zur Einsichtnahme unterbreitet werden, entsprechend den englischen
Blaubüchern (s. d.).
im logischen
Sinn das, worauf ein
Gedanke oder eine Gedankenreihe beruht, worauf sie sich
gründet. In der Gedankenwelt redet man also insofern von Gründen, als man einen
Gedanken für wahr hält, weil man den andern
für wahr anerkannt hat, mithin einen
Gedanken
(Folge) von dem andern (Grund) ableitet. In der folgerichtigen
Ableitung der
Gedanken
voneinander, in der Zurückführung
¶
mehr
der Gedanken auf wahrhafte und allgemein gültige Gründe, also in der Begründung derselben, äußert sich die Gründlichkeit.
An dieses Verhältnis zwischen Grund und Folge ist aber unser gesamtes (logisches) Denken gebunden; daher das logische Gesetz: »Setze
nichts ohne Grund«, oder: »Verknüpfe deine Gedanken als Grund und Folge miteinander« (Satz des Grundes), welches
alle willkürlichen Behauptungen zurückweist. Wo wir nicht bis zum zureichenden Grund (ratio sufficiens) hindurchdringen
können, müssen wir uns mit unzureichenden Gründen begnügen, worauf sich dann das wahrscheinliche Urteil basiert (s. Wahrscheinlichkeit).
Übrigens muß der Grund eines Gedankens nicht immer außer demselben, sondern er kann auch in ihm selbst
liegen (s. Analyse). Sind die Gründe objektiv zureichend, so begründen sie das Wissen oder Erkennen; sind sie bloß subjektiv
zureichend, so begründen sie das Glauben; sind sie aber unzureichend, so kann daraus nur ein Meinen oder gar ein Wähnen hervorgehen.
Jede logisch richtige Gedankenreihe geht von Begriffen oder Sätzen aus, welche selbst der Begründung
entweder nicht fähig oder nicht bedürftig sind. Ein solcher Satz, der unmittelbar gewiß ist, heißt ein Grundsatz oder Axiom
(s. d.). SynthetischeGrundsätze, die von unmittelbarer anschaulicher Gewißheit sind, oder Axiome im engern Sinn erkennt die
kritische Philosophie nur in der Mathematik an; alle andern, deren Wahrheit nur durch vermittelnde Begriffe
(Kategorien) einleuchtend gemacht werden kann, nennt sie diskursive (s. Diskursiv).
ferner der Gegenstand, auf welchem gemalt
oder vergoldet wird, sowie der erste Farbenüberzug, welcher auf einen Gegenstand teils zur Glättung desselben, teils zur
Hebung
[* 38] der später aufzutragenden Farben gebracht wird (Malgrund, s. d.);
daher bei gemusterten Zeugen der nicht gemusterte
Teil (Leinwand-, Atlas-, Taft-, Köpergrund etc.);
bei Gemälden, was sich hinter den einzelnen gemalten Gegenständen befindet
(Vorder-, Mittel-, Hintergrund, s. Hintergrund).