»Die
Elemente der Kunstthätigkeit« (Leipz. 1875) u. a. Von
einer starken
Schwerhörigkeit befallen und der Anfeindungen seitens der
Tschechen müde, zog sich Grueber 1874 nach
Bayern
[* 8] zurück,
wo er in
Schwabing bei
München starb.
(poln. Hrubieszow), Kreisstadt im polnisch-russ.
GouvernementLublin, an der Gutschwa (Zufluß des
Bug), nahe der galizischen
Grenze, mit einem Mädchenprogymnasium, einer hebräischen
Druckerei, einer Tuchfabrik und (1880) 7654 Einw. (darunter viele
Juden).
Grubeschow wurde um 1400 von
Wladislaw Jagello gegründet.
in
Sachsen
[* 10] und
Thüringen eine Vertiefung auf dem
Kochherd, welche man mit heißer
Asche füllt, um in dieser angekochte
Speisen langsam gar werden zu lassen und warm zu erhalten. Nach dieser alten Einrichtung nennt man auch kleine eiserne
Kochmaschinen,
[* 11] in welchen durchKoksklein ein mäßiges, anhaltendes
Feuer erzeugt wird. Diese Grudeherde
(Spar-, Pfennigherde) werden namentlich mit Schwelkoks (Grudekoks) geheizt, welche beim
Schwelen der
Braunkohle für die
Paraffin-
und Mineralölfabrikation in den
Retorten oder Schwelöfen nach dem
Abtrieb des
Teers zurückbleiben und mithin den Steinkohlenkoks
der Gasanstalten entsprechen.
Die Grudekoks sind schwarz, pulverig, leicht entzündlich, brennen aber nur glimmend, nicht mit
Flamme
[* 12] und eignen sich vortrefflich zur Erzielung einer milden, gleichmäßigen
Hitze.
Ihre Anwendung gewährt gegenüber jedem andern
Brennmaterial, bei welchem der größte Teil der erzeugten
Wärme
[* 13] verloren geht, große Vorteile, und die Grudeherde haben
sich daher schnell eingebürgert. Sie empfehlen sich auch aus dem
Grund, weil die einmal entzündete Grude nicht
leicht wieder erlischt, sondern unter der
Asche sehr lange fortglimmt, so daß die
Feuerung nur sehr geringer Beaufsichtigung
bedarf.
er
starb hier SeinAufsatz in
Kastners
»Archiv« über die
»Entdeckung vieler deutlicher
Spuren der Mondbewohner, besonders
eines kolossalen Kunstgebäudes derselben« machte vieles Aufsehen;
Stadt in der böhm. Bezirkshauptmannschaft
Senftenberg (570 m ü. M.), an der
Mährischen Grenzbahn, hat (1880) 2950 Einw.,
Flachsbau und Flachshandel,
Leinen- und Baumwollweberei, Brettsäge, eine
Fachschule für Tischlerei und ist Sitz eines Bezirksgerichts.
Nahebei auf dem Muttergottesberg, ein Servitenkloster mit besuchter Wallfahrtskirche.
Wilhelm von, war Sprößling eines der ältesten Rittergeschlechter
Ostfrankens und geboren. Er
kam früh zu seiner
Ausbildung an den
Hof
[* 21] des
Markgrafen von
Brandenburg-Kulmbach,
JohannKasimir, ward hier in ritterlichen Übungen
und für den
Hofdienst erzogen und verheiratete sich 1523 mit
Anna v.
Hutten; eine
Schwester von ihm war
die
GattinFlorianGeyers. Nach dem
Tode des
Markgrafen (1527) lebte er auf den Besitzungen seines
Vaters, die er zwischen 1535 und 1537 übernahm;
aber wie zu
MarkgrafKasimir, so stand er auch zu dessen Sohn
Albrecht Alcibiades in einem Dienstverhältnis.
Grumbach wird in der deutschen Geschichte deshalb besonders genannt,
weil erAnlaß gegeben hat zu einer wilden und weitreichenden
Fehde, den sogen. Grumbachschen
Händeln, einer letzten
Erhebung derReichsritterschaft gegen das Landesfürstentum, dem Aufleuchten
der alten Fehdelust in anders gewordenen politischen Zuständen des
Reichs. Daß GrumbachHaupt dieser Adelsunternehmung
geworden, ist in seinen persönlichen
Händeln mit dem
BistumWürzburg
[* 22] begründet. Nach dem
Tode des
BischofsKonrad v.
Bibra 1544 wurde
Grumbachs Gegner, Melchior v.
Zobel,
Bischof von
Würzburg. Damit war der erste
Grund zu schweren Zerwürfnissen gelegt. Grumbach gab
sein
Amt als würzburgischer
Hofmarschall auf, zog sich auf sein
Schloß Rimpar zurück und
¶
Die Verhandlungen, die nun gepflogen werden mußten, benutzte der Bischof, um Grumbachs Besitz zu schmälern.
Noch vor Abschluß derselben war Grumbach einer geheimen Verbindung der katholischen Fürsten gegen den HerzogAlbrecht vonPreußen auf
die Spur gekommen, an welcher sich auch der Bischof von Würzburg beteiligt hatte. Da G. nun mit dem Herzog
vielfach verkehrte, so ließ ihn der Bischof mit Spähern umgeben. Dies rief in Grumbach das Mißtrauen hervor, der Bischof strebe
ihm und seinem Sohne nach dem Leben, und als nun bei einer Rückkehr des letztern aus Würzburg in seiner Nähe ein Schuß fiel,
die Begleiter des jungen Grumbach aber einen bischöflichen Forstknecht als den Schützen ergriffen, so klagte
Grumbach auf Meuchelmord. Allein es fehlten ihm die Beweise.
Im J. 1551 übergab Grumbach die Lehen seinem Sohn und trat in des MarkgrafenAlbrechtDienste.
[* 25] Während dieser vor Magdeburg
[* 26] lag, wartete
Grumbach als Statthalter der markgräflichen Lande seines Amtes zu Kulmbach; dann vermittelte er denVertrag, durch
welchen das HochstiftWürzburg von Albrecht, der nach dem Passauer Vertrag den Krieg auf eigne Faust fortsetzte, Schonung erkaufte.
Dieser Vertrag enthielt die Bestimmung, daß Würzburg auch eine bedeutende Forderung Grumbachs an den Markgrafen übernehmen
sollte, die später wirklich durch Abtretung einiger Ortschaften und durch völlige Aufhebung des Lehnsnexus
der Grumbachschen Familie beglichen wurde. Da jedoch AlbrechtsVerträge mit den fränkischen Ständen nachher vom Kaiser für
ungültig erklärt wurden, so hielt sich auch der Bischof nicht länger an seinen Vergleich mit Grumbach gebunden, und Grumbach suchte
nun durch einen neuen Vergleich zu erlangen, daß gegen Rückgabe der würzburgischen Ortschaften sein
Sohn mit Rimpar und Berchtheim belehnt würde, ihm aber Bleichfeld und die übrigen Güter verblieben.
Die Schritte, welche Grumbach bei einzelnen Fürsten und bei dem Kaiser that, waren ebenso vergeblich wie die seiner Freunde bei dem
Bischof; derselbe hatte den Untergang Grumbachs beschlossen. Da faßte dieser den Plan, sich durch Selbsthilfe zu retten, an der
Spitze des Adels sich des Bischofs zu bemächtigen und so die Herausgabe seiner Güter zu erzwingen. Da ein
Versuch, den Bischof auf der Jagd aufzuheben, mißglückte, so beschloß er, denselben in seiner Residenz zu greifen.
Die Rachgier oder zu weit gehende Dienstfertigkeit eines alten Dieners von Grumbach, NamensChristophKretzer, führten jedoch die
Ermordung des Bischofs herbei Grumbach floh auf die Nachricht von dem Vorfall nach dem Rhein. SeinerVersicherung, daß er am Mord keinen Teil habe, wurde nicht geglaubt, obschon es auf der Hand
[* 28] lag, daß ihm mit des BischofsTod nichts genützt sein konnte. Grumbach verweilte die nächste Zeit in Frankreich. Im Glauben, daß sich bei
der bevorstehenden Ausgleichung zwischen MarkgrafGeorgFriedrich und den fränkischen Einungsverwandten vielleicht auch eine
Besserung seiner Lage erzielen lasse, begab er sich Anfang 1559 wieder nach Deutschland.
[* 29]
Allein bei seiner Ankunft hatten sich die Fürsten schon untereinander vertragen, und es blieb daher für Grumbach, wenn
er wieder zu seinem Besitz gelangen wollte, nur ein Weg gewaltsame Wegnahme desselben. Die neuen Rüstungen,
[* 30] die er unter dem
Vorwand französischer Werbung machte, verrieten den Plan. Als ihm aber die rheinischen Kurfürsten ihre Vermittelung auf dem
Reichstag anboten, entließ Grumbach, ihrer Versicherung trauend, seine Scharen. Trotz des Widerstrebens von seiten
des WürzburgerBischofs erschien er unter sicherm Geleit zu Augsburg.
[* 31] Ruhig und fest verteidigte er vor der kaiserlichen Kommission
sein Recht und beharrte auf seiner Restitution in die ihm entrissenen Güter. Aber obwohl sich der Kaiser zuletzt selbst ins
Mittel schlug, so blieb auch dieser Güteversuch fruchtlos. Der landsbergische Fürstenverein trat daher
mit den fränkischen Einungsverwandten 1560 zu Ingolstadt
[* 32] gegen Grumbach zusammen, und der Bischof von Würzburg zieh Grumbach offen des
Mordes an Melchior v. Zobel.