Belgien,
[* 2] erntete sie reichen Beifall. An ihrem
Spiel wird neben der saubersten Ausführung in technischer Beziehung besonders
das Künstlerische in der Auffassung und Gestaltung der Tonwerke und vor allem der sinnige und gemütvolle, von echter Weiblichkeit
getragene
Vortrag gerühmt.
Dem Mangel an Trinkwasser hilft seit 1833 ein in außerordentlicher Tiefe erbohrter
Brunnen
[* 12] ab. Grosseto ist
der Sitz eines
Präfekten, eines
Bischofs und eines
Zivil- und Korrektionstribunals. Der in der
Nähe der Stadt gelegene Teil
der
Maremmen ist durch Kanalisierung in treffliches Wiesenland verwandelt. Nordöstlich von Grosseto liegen die
Ruinen der alten
Etruskerstadt
Rusellä (s. d.) und die
Bagni di Roselle
(Aquae Rusellarum), eine an
Glauber-,
Bitter- und
Kochsalz reiche
Quelle
[* 13] von 36° C.
Fischgattung aus der
Ordnung der
Stachelflosser
und der
Familie der
Labyrinthfische (Labyrinthici), vielleicht aber nur eine domestizierte Form der
GattungPolyacanthus C. V.
Der
Paradiesfisch
(Macropus viridi auratusLac., s. Tafel), 8-9
cm lang, gestreckt, seitlich zusammengedrückt,
mit kleinen
Zähnen und sehr großer
Rücken-,
After- und Schwanzflosse, oberseits bräunlich, unterseits graugrün mit abwechselnd
gelbgrünen oder bläulichen und rötlichen Querbinden und gelb gerandetem, grünem Kiemendeckel, wird in
China
[* 14] allgemein
als Zierfisch, wie der
Goldfisch, gehalten, ist aber viel dauerhafter als dieser, da er mit minder sauerstoffreichem
Wasser vorlieb nimmt und selbst einige Zeit im
Trocknen aushält.
Die ersten derartigen
Fische
[* 15] kamen Anfang der 70er Jahre nach
Frankreich und pflanzten sich
so leicht fort, daß sie bald allgemeinere
Verbreitung fanden. Sie fressen kleine
Krebstiere,
[* 16]
Wasserflöhe,
Muschelkrebse, aber auch
Regenwürmer, ergötzen
durch ihre Liebesspiele, bei denen sich die Sättigung und
Schönheit ihrer
Farben erhöht, und durch die eigentümliche
Brutpflege.
Das Männchen schnappt
Luft und stößt diese in kleinen, von einem Speichelhäutchen umgebenen
Bläschen unter
Wasser wieder
aus, so daß sich eine ziemlich fest zusammenhängende
Schicht solcher
Bläschen bildet, die oft durch
neue ergänzt werden.
Unter diesem Schaumnest laicht das Weibchen, und die
Eier
[* 17] sammeln sich unmittelbar unter den
Bläschen, wo sie nun von dem
Männchen sorgfältig bewacht werden. Nach etwa 60
Stunden schlüpfen die
Jungen aus, welche nach 5-6
Tagen den Alten ähnlich
werden und nach acht
Monaten erwachsen sind. Das Männchen behütet auch die
Jungen und trägt entschlüpfende
im
Maul ins
Nest zurück, nimmt aber ebensowenig wie das Weibchen
Anstand, die weiter ausgebildeten Fischchen zu fressen. Die
Fruchtbarkeit der Großflosser ist so bedeutend, daß ein Pärchen in einem
Sommer eine Nachkommenschaft von 3000
Fischen hervorbringen
kann.
dieselbe
wurde 1717 an die
Niederlande
[* 19] abgetreten, aber erst 1721 von diesen in
Besitz genommen. 1883 wurden die ansehnlichen
Überreste von der
Besatzung eines deutschen
Kriegsschiffs untersucht. Vgl.
Guinea, S. 916.
der höchste
Berg in den Ostalpen und der Hauptpunkt in dem großartigen Gebirgszug
¶
mehr
der Hohen Tauern, liegt auf der Grenze von Tirol,
[* 25] Kärnten und Salzburg,
[* 26] bildet den pyramidenförmigen Gipfel eines mächtigen
Gebirgsstocks und ist 3797 m hoch. Der Gipfel besteht aus zwei durch eine schmale Schlucht getrennten Spitzen, von denen sich
die höhere, der eigentliche Großglockner, von der niedrigern Spitze (Kleinglockner) aus als ein schlankes, etwas
nach N. geneigtes, scharf zugespitztes Horn darstellt; auf seinem unebenen felsigen Rücken, welcher ein 2 m hohes eisernes Kreuz
trägt, können höchstens sechs Personen sichere Ruheplätze finden.
Der Berg besteht aus Thonschiefer, der häufig in Glimmerschiefer übergeht, der Gipfel aus dunkelgrünem Chloritschiefer. Unter
den Gletschern des Bergs ist ganz besonders der großartige Pasterzengletscher, welcher eine Länge von über 10 km
bei einer Breite
[* 27] von 1200-1400 m hat, und dem die Möll nach SO. entfließt, hervorzuheben. Vom Kern des Gebirgsstocks, welcher
außer dem an Hochgipfeln noch die Glocknerwand (3730 m), Romariswandkopf (3522 m), Johannisberg (3475 m), Eiskögele
(3439 m) u. a. umfaßt, laufen nördlich in das Salzachthal lange, eisgepanzerte Äste mit bedeutenden Hörnern und Spitzen:
das Kitzsteinhorn (3220 m) und das Wiesbachhorn (3578 m), aus;
nach S. ist die Schobergruppe (Petzek 3275 m) vorgeschoben.
Die höhere Spitze wurde zum erstenmal von einer Expedition, 1802 vom Generalvikar Hohenwarth und in demselben Jahr
von Schuttes erstiegen, der ein vierbändiges Werk: »Reise auf den Glockner« (Wien
[* 28] 1804), darüber veröffentlichte. Seit der
Zeit wurde die Besteigung sehr häufig von dem kärntnischen Dorf Heiligenblut an der Möll aus unternommen,
unter andern 1855 von FranzKeil, dem man die schönen Reliefkarten des Glocknergebiets zu verdanken hat. Der Weg führt in
etwa 14 Stunden über das neue Touristenhaus auf der Elisabethruhe zur FranzJosephs-Höhe, über die obere Pasterze zur Hofmannshütte
und auf den Gipfel.
Neuerlich wird der Berg von Kals aus über die Stüdlhütte noch leichter und bequemer in 8 Stunden erstiegen. Die Aussicht
vom Großglockner gehört zu den großartigsten der Alpen.
[* 29] Ein prachtvolles Panorama vom Großglockner, vom Maler Pernhart, befindet sich im Museum
zu Klagenfurt;
[* 30] ein Relief des Großglocknergebiets (1:25,000) fertigte Slawkowsky (Wien 1886).