verschiedenen Teile der
»Histoire de la révolution d'Angleterre« von
Guizot (s. d.);
Gardiner, History of
England from the accession
of
James I. (fünf verschiedene Werke, bis jetzt bis 1649 reichend, Lond. 1863-87, 13 Bde.;
die beste englische
Arbeit über die Geschichte der
Revolution);
Für die Geschichte der englischen
Verfassung und einiger wichtigen sozialen Verhältnisse sind
noch hervorzuheben: Hallam, Constitutional history of
England (1827; 6. Aufl. 1875, 3 Bde.);
Dorf in der sächs. Kreishauptmannschaft
Dresden,
[* 10] Amtshauptmannschaft
Dresden-Altstadt, am Windberg, hat
ein Rittergut, ein
Schloß, Steinkohlengruben und (1885) 1475 evang.
Einwohner.
hieß die
Partei in
Deutschland,
[* 11] welche im
Gegensatz zur kleindeutschen (s. d.) die Einigung des Vaterlandes
auf streng föderalistischer Grundlage mit Einschluß beider Großmächte,
Österreichs und
Preußens,
[* 12] das sogen. Siebzigmillionenreich,
erstrebte.
Schon im
FrankfurterParlament war dieser
Gegensatz hervorgetreten, namentlich im Frühjahr 1849, als die Beratung
derReichsverfassung zum
Abschluß gebracht und die
Frage der Kaiserwahl entschieden wurde.
Doch bestanden die Großdeutschen aus zu verschiedenartigen
Elementen, als daß sie sich zu einer geschlossenen
Partei hätten
organisieren und ein positives politisches
Ziel verfolgen können. Nach dem
SiegÖsterreichs und der Mittelstaaten über
Preußen
[* 13] und die kleindeutsche
Partei machte sich die großdeutsche
Agitation bei der
Frage der
AufnahmeÖsterreichs
in den
Zollverein bemerkbar. Erst als nach dem italienischen
Krieg 1859 der
Nationalverein sich bildete und die Einigung
Deutschlands
[* 14] mit preußicher ^[richtig: preußischer]
Spitze und Ausschluß
Österreichs erstrebte, versammelten sich die Großdeutschen, 500 an der
Zahl, in
Frankfurt
[* 15] a. M. und gründeten daselbst den
Deutschen Reformverein, der aus aristokratischen,
klerikalen und demokratischen
Elementen, vorzugsweise aus Süddeutschland, bestand. Er trat nicht mit selbständigen politischen
Projekten auf, sondern unterstützte die
AktionÖsterreichs und der Mittelstaaten: so erklärte er sich für die
Reformakte des Fürstenkongresses und 6. Dez., wie der
Nationalverein, für das
Erbrecht des
Herzogs von
Augustenburg
und die Selbständigkeit der Elbherzogtümer.
Die
Niederlage des
Bundestags und der Mittelstaaten in der schleswig-holsteinischen
Sache und der
Frage des französischen Handelsvertrags 1864 und 1865 erschütterte
bereits den Einfluß der Großdeutschen, die
Entscheidung von 1866 vernichtete ihn, und seitdem existieren Großdeutsche
nur noch, insofern manche, namentlich Ultramontane und Süddeutsche, die
AusschließungÖsterreichs als ein
Verbrechen oder
wenigstens als ein Übel bedauern und die Wiedervereinigung desselben mit dem
DeutschenReich noch nicht aufgegeben haben.
München
[* 19] und besuchte die Akademie daselbst, um sich der Malerei zu widmen, wendete sich aber seit 1855 wieder der Litteratur
zu. Nacheinander Feuilletonredakteur der »NeuenMünchenerZeitung« und der »BayrischenZeitung«, lebte Grosse bis 1869 in München,
wo er in den letzten Jahren auch die »Propyläen« herausgab und Beirat der Münchener Hoftheaterintendanz
war, siedelte dann als Sekretär
[* 20] der Schiller-Stiftung nach Weimar,
[* 21] 1874 mit dieser nach Dresden und 1880 abermals nach Weimar
und 1885 nach München über. Grosse gehört zu den produktivsten Dichtern der Gegenwart.
Der ersten Sammlung seiner »Gedichte« (Kassel
[* 22] 1857) folgten die Tragödie »Die Ynglinger« und das vortreffliche erzählende
Gedicht »Das Mädchen von Capri«
[* 23] (1860);
»Der getreue Eckart« (Berl. 1885) u. a. Von seinen dramatischen Dichtungen erfreute sich nur die Tragödie »Tiberius« (Wien 1876)
eines Bühnenerfolgs.
Gesammelt erschienen von ihm: »Dramatische Werke« (Leipz.
1870, 7 Bde.) und »Erzählende
Dichtungen« (Berl. 1871-73, 4 Bde.).
Grosses Dichtertalent zeichnet sich nach der Seite lebendiger Phantasie, farbiger Schilderung und sprachlicher
Gewandtheit entschieden aus, leidet aber durch die übergroße Beweglichkeit, mit welcher der Dichter Stoffein sich aufnimmt,
zu denen ihm das nähere Verhältnis fehlt, und die er daher nur äußerlich zu behandeln vermag. Das Beste leistet er in der
Lyrik und dem erzählenden Gedicht; für das Drama fehlt ihm die Energie der Charakteristik und der unmittelbaren
Leidenschaft.