1797 zum Mitglied der
Kommission ernannt, welche in den italienischen
Städten die im Friedensvertrag stipulierten Gemälde
und
Antiken für die Sammlungen des
Louvre auszuwählen hatte. Durch den
Wechsel des Waffenglücks 1799 von
Mailand
[* 2] vertrieben,
begab er sich nach
Genua,
[* 3] wo er während der Belagerung der Stadt ausharren mußte, bis es ihm endlich
gelang,
Marseille
[* 4] zu erreichen, von wo er 1801 in
Paris
[* 5] wieder anlangte. Das erste größere Werk, welches er hier schuf, war
Bonapartes Besuch bei den Pestkranken in Jaffa (1804, im
Louvre), ein meisterhaft komponiertes und ausgeführtes Gemälde,
welches in seiner krassen Schilderung des
Motivs als
Vorläufer der koloristisch-romantischen
Richtung zu
betrachten ist. 1806 folgten die
Schlacht bei
Abukir und 1808
Napoleon auf dem Schlachtfeld von
Eylau
(Paris,
Louvre),
Bilder, in
welchen sich Gros als volkstümlichen
Maler zeigt, da die kriegerische
Begeisterung der
Nation sich darin widerspiegelt. In dieselbe
Zeit gehören noch folgende
Bilder:
Bonaparte bei den
Pyramiden, die
Schlacht bei
Wagram,
[* 6] die
Einnahme von
Madrid,
[* 7] die aber alle mehr schmeichlerische Glorifikationen eines sieggekrönten Herrschers als Ausflüsse patriotischer
Erhebung sind.
Zuletzt kehrte er, durch einen falschen Ratschlag
Davids verführt, wieder zu der akademisch-klassizistischen
Richtung zurück,
aber seine hierher einschlagenden Gemälde:
Ariadne auf
Naxos,
Herkules und
Diomedes,
Acis und Galathea u. a.
wurden von der öffentlichen Meinung einstimmig verworfen. Der
Künstler verfiel deshalb in
Schwermut und ertränkte sich in der
Seine. hat zahlreiche
Schüler gebildet. Er war einer der hervorragendsten Historienmaler
Frankreichs, ausgezeichnet durch
Reichtum der
Phantasie, große
Kraft
[* 11] des
Ausdrucks und dramatische
Bewegung, namentlich aber bedeutsam als
der Vermittler der klassizistischen
Schule mit der romantischen, wie denn
Géricault auf das
Studium der
»Schlacht von
Nazareth«
den höchsten Wert legte.
Vgl. J. B.
^[JeanBaptiste] Delestre, Gros, sa vie et ses ouvrages (Par. 1867);
J.
^[Justin] Tripier
le Franc,
Histoire de la vie et de la mort du baron Gros (das. 1878);
(v.
niederdeutschen grot, franz.
gros = dick), ursprünglich Bezeichnung aller dicken
Münzen
[* 12] im
Gegensatz zu
den
Hohlmünzen oder
Brakteaten. Die Groschen sollen zwar zuerst ums Jahr 1300 vonWenceslaus II. in der böhmischen
Bergstadt
Kuttenberg geschlagen sein; die
Etymologie des
Wortes weist jedoch auf einen frühern Ursprung auf niederdeutschem
Gebiet hin. Die böhmischen Groschen waren von 15lötigem
Silber, und es gingen 60 auf die
Mark, so daß 1 Groschen = 65,6Pf. war.
Ihr
Gehalt verringerte sich indes später um ein Beträchtliches. Zuerst in
Meißen
[* 13] 1390, dann in vielen
andern deutschen
Ländern nachgeprägt, fand diese
Münze bald allgemeine Verbreitung, und später hießen alle kleinern Silbermünzen
Groschen. Auch pflegte man sie durch einen vom Gepräge, Münzherrn etc. hergenommenen
Beisatz (z. B.
Marien-,
Fürsten-,
Engels-,
Weißgroschen etc.) näher zu bezeichnen. Sammlungen derselben
nannte man Groschenkabinette. Der hat schon seit
Jahrhunderten in
Deutschland
[* 14] die nächste Unterabteilung der Hauptlandesmünze
gebildet. In Süddeutschland,
Österreich,
[* 15]
Böhmen
[* 16] war er der 20. Teil des
Guldens, also, solange der
Gulden zum
Thaler sich wie
2:3 verhielt, der 30. Teil des
Thalers. In
Polen war er der 30. Teil des polnischen (0,50 Mk.),
in
Ost- und
Westpreußen
[* 17] der 30. Teil des sogen. preußischen
Guldens (1 Mk.) unter der Bezeichnung Kupfergroschen. In Norddeutschland
gingen nach der Einführung des aus dem
Speziesthaler abgeleiteten
Reichsthalers 24 Groschen auf diesen, bis (1821 in
Preußen,
[* 18] 1838 in
den übrigen Thalerstaaten) der
Thaler auf 30 Groschen gesetzt wurde. Ein Groschen der letztern Art gilt heute 10 Reichspfennig.
In
Schlesien
[* 19] wurde der
Thaler à 1½
Gulden nach böhmischer Rechnungsweise schon früher in 30 Groschen geteilt und der Groschen, weil
von
Böhmen herübergekommen, bis auf den heutigen
Tag auch
»Böhme« genannt. In
Braunschweig
[* 20] und
Hannover
[* 21] wurde der
frühere
Thaler (Konventionsthaler = 3,15Mk.) auch in 36
Mariengroschen geteilt.
Terekgebiet am linken
Ufer der Sunsha, 1819 gegründet, einer der vielen festen
Plätze, welche zur Bewachung der sogen. kaukasischen
Linie angelegt wurden, jetzt als solcher ohne Bedeutung, hat (1884) 8452 Einw.
und mehrere Petroleumraffinerien, die ihr Rohmaterial aus hier befindlichen Erdölquellen beziehen.
2)
Ferdinand, Feuilletonist, geb. zu
Wien, absolvierte hier seine
Studien und trat sehr früh, mit 15
Jahren, als Schriftsteller
an die
Öffentlichkeit, um von da an eine lebhafte Thätigkeit als Mitarbeiter an den
Feuilletons der verschiedensten
Wiener und außerösterreichischen
Blätter zu entfalten, wozu ihm auch seine spätern
Reisen und Aufenthaltsstationen in
Ägypten,
[* 25] Frankreich,
¶
»Blätter im Winde«
[* 31] (das. 1884) und »Aus meinem WienerWinkel,
[* 32] Bilder« (Leipz. 1885) anschlossen.
Wie in diesen Schriften, liebt er auch in seinen »Gedichten« (Leipz.
1880) stimmungsvolle Genremalerei. Als Dramatiker veröffentlichte er die einaktige Plauderei »Geheimnisse«
(Wien 1877) und die Lustspiele: »Die neuen Journalisten« (mit MaxNordau, Leipz. 1880) und »Der erste Brief«
(Wien 1883).