Nach seiner Rückkehr war er 1816-27 als
Assessor bei der
Regierung in
Köln angestellt, war dann 1831-51
Präsident der Armeeverwaltung daselbst und entfaltete in dieser
Stellung wie namentlich auch als Vorstandsmitglied des
Kölner
[* 10] Dombauvereins eine sehr ersprießliche Thätigkeit. Nebenbei
lag er eifrig germanistischen
Studien ob, gab bereits 1816 ein
»Jahrbuch für
Freunde altdeutscher Zeit und
Kunst« heraus und veranstaltete
Ausgaben (zum Teil die ersten)
altdeutscher Dichter und Schriftsteller, so des
»Tristan«
Gottfrieds vonStraßburg,
[* 11] nebst der Fortsetzung des
Ulrich vonTürkheim
(Berl. 1821),
Schon war er zum ordentlichen Mitglied der
Kunstakademie ernannt worden. Er starb als Dekorationsmaler und Inspektor
des königlichen Schauspielhauses in
Berlin. Gropius ist nicht nur als Begründer der Dekorationsmalerei in künstlerischem
Sinn, sondern auch als ein Hauptrepräsentant des
Berliner
[* 18]
Witzes für
die
Berliner Lokalgeschichte von Bedeutung.
Ein großer Teil der harmlosen
Witze, Schnurren,
Karikaturen, die vor 1848 in fliegenden Blättern und Heften eine Art Weltberühmtheit
erlangten, stammen von Gropius.
sein letztes Werk.
In den frühernArbeiten etwas spröde, drang er immer
mehr zu einem echten Klassizismus durch. Im Privatbau hat er zum Teil neue Wege betreten. Er ging hier namentlich darauf
aus, mehrstöckige Gebäude als ein
Ganzes zu behandeln, das abschließende
Gesims
[* 28] auf dieses Ganze, nicht bloß auf das obere
Stockwerk zu berechnen und diesemPrinzip die gesamte
Dekoration anzupassen. Bedeutend war auch in Vorbildern
für das
Kunstgewerbe, z. B. für
Tapeten. Nicht gerade
Reichtum in
Erfindung und produzierender
Kraft, wohl aber feiner
Sinn für
das
Schöne und eine seltene
Klarheit waren seine hervorstechenden
Eigenschaften. Er starb in
Berlin.
Hauptmasse, daher Gros d'armée, der Hauptteil eines
Heers ohne die
Avantgarde,
Arrieregarde
und sonstige Detachierungen;
überhaupt etwas im großen und ganzen als Gesamtheit, vgl.
En gros. Gros mit einem Zunamen heißen
ferner viele seidene, auch halbseideneGewebe,
[* 29] besonders die dichtesten taftartigen mit zweifädiger
Kette
und zwei- bis sechsfädigem
Schuß;
sie sind zum Teil sehr stark im
Faden
[* 30] und zeigen deshalb eine Art regelmäßiger Körnung
auf der Oberfläche oder erscheinen gerippt, wenn dicke mit dünnen
Fäden wechseln;
dahin gehören z. B. Gros de
Berlin, Gros de
Naples, Gros de
Tours,
[* 31] Gros d'Orléans, Gros grain (starker
Lyoner Seidenstoff) etc., während Groslinon ordinäre
gestreifte Futtergaze ist.
1797 zum Mitglied der Kommission ernannt, welche in den italienischen Städten die im Friedensvertrag stipulierten Gemälde
und Antiken für die Sammlungen des Louvre auszuwählen hatte. Durch den Wechsel des Waffenglücks 1799 von Mailand
[* 37] vertrieben,
begab er sich nach Genua, wo er während der Belagerung der Stadt ausharren mußte, bis es ihm endlich
gelang, Marseille
[* 38] zu erreichen, von wo er 1801 in Paris wieder anlangte. Das erste größere Werk, welches er hier schuf, war
Bonapartes Besuch bei den Pestkranken in Jaffa (1804, im Louvre), ein meisterhaft komponiertes und ausgeführtes Gemälde,
welches in seiner krassen Schilderung des Motivs als Vorläufer der koloristisch-romantischen Richtung zu
betrachten ist. 1806 folgten die Schlacht bei Abukir und 1808 Napoleon auf dem Schlachtfeld von Eylau (Paris, Louvre), Bilder, in
welchen sich Gros als volkstümlichen Maler zeigt, da die kriegerische Begeisterung der Nation sich darin widerspiegelt. In dieselbe
Zeit gehören noch folgende Bilder: Bonaparte bei den Pyramiden, die Schlacht bei Wagram,
[* 39] die Einnahme von
Madrid,
[* 40] die aber alle mehr schmeichlerische Glorifikationen eines sieggekrönten Herrschers als Ausflüsse patriotischer
Erhebung sind.
Zuletzt kehrte er, durch einen falschen Ratschlag Davids verführt, wieder zu der akademisch-klassizistischen Richtung zurück,
aber seine hierher einschlagenden Gemälde: Ariadne auf Naxos, Herkules und Diomedes, Acis und Galathea u. a.
wurden von der öffentlichen Meinung einstimmig verworfen. Der Künstler verfiel deshalb in Schwermut und ertränkte sich in der
Seine. hat zahlreiche Schüler gebildet. Er war einer der hervorragendsten Historienmaler Frankreichs, ausgezeichnet durch
Reichtum der Phantasie, große Kraft des Ausdrucks und dramatische Bewegung, namentlich aber bedeutsam als
der Vermittler der klassizistischen Schule mit der romantischen, wie denn Géricault auf das Studium der »Schlacht von Nazareth«
den höchsten Wert legte.
Vgl. J. B. ^[JeanBaptiste] Delestre, Gros, sa vie et ses ouvrages (Par. 1867);
J. ^[Justin] Tripier
le Franc, Histoire de la vie et de la mort du baron Gros (das. 1878);