hier ein Denkmal errichtet. Aus seinen Materialien und unter seiner Leitung hat sein
Adjutant,
Oberstleutnant v. Damitz, die
»Geschichte des
Feldzugs von 1815 in den
Niederlanden und
Frankreich« (Berl. 1837-38, 2 Bde.)
und »Geschichte des
Feldzugs von 1814 in dem östlichen und nördlichen
Frankreich« (das. 1842-43, 4 Bde.)
bearbeitet.
Nach dem zweiten
PariserFrieden trat er 1816 wieder in sein früheres Dienstverhältnis, wurde indes bald zum Vizepräsidenten
des Oberlandesgerichts in
Kleve ernannt, kam 1819 in das damals bestehendeMinisterium zur
Revision der
Gesetzgebung nach
Berlin, ward nach
Auflösung desselben 1821 Vizepräsident des Oberlandesgerichts zu
Magdeburg, 1827 Vizepräsident
des
Kammergerichts zu
Berlin, 1831
Präsident des Instruktionssenats und 1836 des Oberappellationssenats, 1840 auch Mitglied
des
Staatsrats. Er nahm 1845 seine Entlassung und starb
(spr. grö-), niederländ.
Provinz, umfaßt den nordöstlichsten Teil des
Königreichs, grenzt nördlich an
die
Nordsee, östlich
an den
Dollart und die preußische
ProvinzHannover,
[* 15] südlich an die
ProvinzDrenthe, westlich an
Friesland
und umfaßt 2297,6 qkm (41,7 QM.).
Das Land ist eine Tiefebene; nur im S. der Hauptstadt zieht ein Hügelzug, der Hondsrug, aus welchem man
Steine gewinnt. Auch
gibt es
Hügel im
S. und O., doch niemals höher als 12 m. Im übrigen hat der nördliche Teil dicken Thonboden
mit herrlichem
Acker- und Wiesenland, der südliche
Sand- und Torfboden.
Die Sumpfstrecken im SO.
(Bourtanger Moor) sind jetzt größtenteils trocken gelegt und urbar gemacht.
Flüsse
[* 16] besitzt Groningen nicht,
dagegen ist es reich an
Kanälen. Unter den
Seen sind der Südlaarder,
Schild-, Leekster und Foxholster
See die bedeutendsten. Das
Klima
[* 17] ist besonders an der
Küste feucht und veränderlich, und Fieberepidemien richten oft starke
Verwüstungen an. Den Haupterwerbszweig der Einwohner, deren Zahl 1885: 265,687 betrug, darunter 90 Proz.
Reformierte, 7 Proz. Katholiken und 3 Proz.Juden, bilden
Ackerbau,
Viehzucht,
[* 18] die besonders geschätzte
Pferde
[* 19] und
Rinder
[* 20] und vortreffliche
Butter liefert, und
Schiffbau. 51,4 Proz. der Oberfläche sind Ackerland, 25,9
Proz.
Wiesen. Erzeugnisse der
Industrie sind: wollene
Strümpfe, Wollzeuge,
Leinwand,
Papier, Töpferwaren und
Kartoffelmehl. Der
Handel ist lebhaft, namentlich mit Vieh. Die
Provinz ist eingeteilt in die drei
Bezirke:
Appingedam, Groningen und
Winschoten. S.
Karte
»Niederlande«.
[* 21]
Die gleichnamige Hauptstadt liegt an der Vereinigung der kleinen
FlüsseHunse und
Aa, welche für größere
Schiffe
[* 22] fahrbar
gemacht sind, und ist durch
Kanäle mit dem
Dollart sowie mit dem
Zuidersee verbunden; Eisenbahnlinien führen von Groningen nach
Harlingen,
Meppel undDelfzijl. Eine
Gracht umgibt die alte Stadt und scheidet diese von der neuen. Der
Markt ist einer
der größten in
Holland. Unter den Gebäuden sind auszuzeichnen: die reformierte St. Martinikirche am
Markt im gotischen
Stil,
mit 95 m hohem
Turm,
[* 23] die katholische Broederkerk, das
Rathaus, das 1850 eingerichtete Gebäude derUniversität,
die
Börse, das
Theater,
[* 24] ein großes Gefängnis. Groningen hatte 1885: 50,628 Einw. und unterhält
Fabriken für
Leinen- und Wollzeuge,
Tabak
[* 25] und
Zigarren,
Bürsten und
Kacheln, ferner
Buch- und Steindruckereien,
Färbereien, Wollkämmereien,
Buchweizenmühlen, lebhaften
Handel mit
Getreide,
[* 26]
Raps,
Wolle, Vieh,
Butter und
Käse. Im
Hafen liefen 1885: 432 beladene Seeschiffe
mit 166,804
cbmGehalt ein, 407 mit 166,949
cbmGehalt aus.
Die
Universität (1614 gegründet, 1883 mit 362
Studenten) hat eine
Bibliothek, eine
Sternwarte,
[* 27] einen botanischen
Garten,
[* 28] ein
naturhistorisches
Museum, ein
Kabinett für germanische
Altertümer, ein
anatomisches Theater, ein Nosocomium academicum (zugleich
Krankenhaus
[* 29] der Stadt und
Provinz). Außerdem hat Groningen eine
Akademie der Zeichen-,
Bau- und Schiffahrtskunst,
ein
Gymnasium, zwei höhere Knabenschulen, ein
Lehrerseminar und ein Taubstummeninstitut (seit 1790) mit dem Denkmal des
Gründers
(PredigersGuyot). Die von
Coehoorn erbauten Festungswerke der Stadt sind jetzt geschleift. Groningen ist Sitz eines deutschen
Konsuls.
- Groningen kommt 837 bereits als ansehnlicher
Ort, 1166 zuerst als Stadt vor. Anfangs zu
Friesland gehörig,
wurde Groningerland seit dem 10. Jahrh. durch kaiserliche
Vögte regiert, die seit dem 11. Jahrh. den
TitelBurggrafen von Groningen führten.
Die Stadt war dabei reichsfrei und seit 1282 Hansestadt. Als die
Bischöfe von
Utrecht
[* 30] auf die Oberherrschaft über Groningen Anspruch
machten, verteidigte sich die Stadt mit Erfolg
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