sondern mit warmem
Wasser vermischt verabreicht wurde. Hiermit unzufrieden, gaben die Seeleute dieser Mischung den
Namen Grog, mit
welchem Spitznamen (the old Grog) sie bisher den
Admiral wegen seines
Rockes von kamelhaarenem
Zeug (grogram) zu benennen pflegten.
Der Grog ist namentlich im
Norden
[* 2] sehr beliebt und bildet auf denSchiffen die regelmäßige
Ration der
Matrosen.
Bisweilen wird auch mit
Sherry bereitet. Eiergrog ist mit
Ei
[* 3] abgequirlt. Ausnahmsweise wird auch mit kaltem
Wasser oder mit
Eis
[* 4] bereitet.
Stadt in der sächs. Kreishauptmannschaft
Leipzig,
[* 5] Amtshauptmannschaft
Borna, unweit der
Elster
[* 6] und an der
LinieGaschwitz-Meuselwitz der
Sächsischen Staatsbahn, hat eine schöne, im Basilikenstil erbaute, 1884 renovierte
evang.
Kirche, eine Schloßruine, starke Schuhmacherei (1450
Arbeiter, die besonders Stiefeletten herstellen, Wert des jährlichen
Fabrikats 3-4 Mill.
Mk.) und (1885) 4911 Einw. Unter den
Grafen von Groitzsch ist
Wiprecht (s. d.) der berühmteste. Er gründete das
Kloster zuPegau, an das die Stadt Groitzsch nach dem Aussterben des Grafengeschlechts fiel. Im J. 1306 zerstörte
König
Albrecht I. die
Burg.
(spr. gróa),Insel an der
Küste des franz.
DepartementsMorbihan, der Mündung des
Blavet gegenüber, 1476
Hektar
groß, mit dem Hauptort St.-Tudy und (1876) 4460 Einw. Groix ist
ein Festungsplatz zweiter
Klasse und hat ein Hafenetablissement mit zwei
Leuchttürmen.
Die Bewohner treiben
Weizenbau und beträchtliche Sardellenfischerei.
Merkwürdig sind die tiefen, vom
Meer in den
Felsen gehöhlten
Grotten, die
jedoch nur während der
Ebbe besucht werden können.
(spr. -ljeh),Jean, franz.
Kunst- und Bücherliebhaber, geb. 1479 zu
Lyon,
[* 8] hielt sich während der Jahre 1510-35
als Generalfeldzahlmeister und französischer Gesandter in
Italien,
[* 9] besonders in
Mailand
[* 10] und
Rom,
[* 11] auf und war, nach
Frankreich
zurückgekehrt, seit 1537 als Finanzbeamter (trésorier général) thätig. Er starb 1565 in seinem
Hôtel
de
Lyon zu
Paris.
[* 12] In
Italien wurde er mit dem
BuchdruckerAldus Manutius bekannt und begann dort auch den
Grund zu seiner Büchersammlung
zu legen, die schließlich auf 3000
Bände stieg.
Von diesen sind bis jetzt
ca. 350 zum Vorschein gekommen, welche sämtlich durch einen meist aus Kalbleder
gefertigten braunen
Einband ausgezeichnet sind, der auf beiden Seiten mit einem aus
Streifen und Pflanzenarabesken gebildeten
Flachornament versehen ist. Diese Grolierbände, die heute als
Muster der Buchbinderei vielfach nachgeahmt werden, tragen sämtlich
die
Aufschrift
»Io. Grolerii et amicorum« (d. h.
EigentumJean Groliers und seiner
Freunde); die meisten derselben
(ca. 60) besitzt die
Pariser Nationalbibliothek. Der
Preis für einen Grolierband auf
Auktionen bewegt sich zwischen 600 und 1200
Fr.
Vgl. Le
[* 13]
Roux de Lincy,
Recherches sur J. Grolier, sur sa vie et sa bibliothèque (Par. 1866);
Clément de
Ris, Les amateurs d'autrefois
(das. 1876).
1)
HeinrichDietrich von, preuß. Obertribunalspräsident, geb. zu
Bochum,
[* 14] studierte, in
Kleve vorgebildet, in
Halle
[* 15] und
Göttingen
[* 16] die
Rechte und begann seine praktische juristische Laufbahn bei
der
Regierung in
Kleve, worauf er 1765 Kammergerichtsrat
in
Berlin
[* 17] und späterhin Pupillenrat wurde. 1786 wurde er geadelt.
Schon damals zu den ausgezeichnetsten Rechtsgelehrten
Preußens
[* 18] zählend, ward er 1787 als
GeheimerJustizrat
zum Mitglied der Gesetzkommission ernannt und war bei der Ausarbeitung des allgemeinen
Landrechts als einer der Hauptredaktoren
thätig. 1793 wurde er zum
Rat und 1804 zum
Präsidenten des
GeheimenObertribunals befördert sowie bei Krëierung des
Staatsrats 1817 zum
Mitglied desselben ernannt. Nach 67jähriger amtlicher Thätigkeit erhielt er 1833 seine Entlassung aus
dem
Staatsdienst und starb, fast 100 Jahre alt,
hier ein Denkmal errichtet. Aus seinen Materialien und unter seiner Leitung hat sein Adjutant, Oberstleutnant v. Damitz, die
»Geschichte des Feldzugs von 1815 in den Niederlanden und Frankreich« (Berl. 1837-38, 2 Bde.)
und »Geschichte des Feldzugs von 1814 in dem östlichen und nördlichen Frankreich« (das. 1842-43, 4 Bde.)
bearbeitet.
Nach dem zweiten PariserFrieden trat er 1816 wieder in sein früheres Dienstverhältnis, wurde indes bald zum Vizepräsidenten
des Oberlandesgerichts in Kleve ernannt, kam 1819 in das damals bestehende Ministerium zur Revision der
Gesetzgebung nach Berlin, ward nach Auflösung desselben 1821 Vizepräsident des Oberlandesgerichts zu Magdeburg, 1827 Vizepräsident
des Kammergerichts zu Berlin, 1831 Präsident des Instruktionssenats und 1836 des Oberappellationssenats, 1840 auch Mitglied
des Staatsrats. Er nahm 1845 seine Entlassung und starb